Lispenhausen

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Lispenhausen
Wappen von Lispenhausen
Koordinaten: 50° 59′ N, 9° 46′ OKoordinaten: 50° 59′ 27″ N, 9° 46′ 7″ O
Höhe: 199 (180–550) m
Fläche: 6,84 km²[1]
Einwohner: 2460[2]
Bevölkerungsdichte: 360 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 36199
Vorwahl: 06623
Blick auf die ehemalige Wasserburg
Blick auf die ehemalige Wasserburg

Lispenhausen ist nach der Kernstadt der nach Einwohnerzahl größte Stadtteil von Rotenburg an der Fulda im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt 50 km südlich von Kassel im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, zwischen Rotenburg und Bebra, an der Bundesstraße 83 in einer Entfernung von etwa 2,5 Kilometern zur Kernstadt. Durch Lispenhausen fließt der Haselbach, der am südwestlichen Ortsrand in die Fulda mündet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Lispenhausen erfolgte unter dem Namen Liutgiseshusun als Lehen der Abtei Hersfeld in der Zeit 775–786.[1] Im Jahr 1502 wurde der Ort als zugehörig zum Obergericht des Amts Rotenburg erwähnt.[1]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Lispenhausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Rotenburg an der Fulda eingegliedert.[3][4] Für Lispenhausen, wie für die übrigen Stadtteile von Rotenburg an der Fulda, wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Lispenhausen angehört(e):[1][6]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung

Lispenhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
616
1840
  
658
1846
  
670
1852
  
673
1858
  
566
1864
  
617
1871
  
606
1875
  
601
1885
  
579
1895
  
637
1905
  
738
1910
  
856
1925
  
1.247
1939
  
1.302
1946
  
1.947
1950
  
1.998
1956
  
2.004
1961
  
2.140
1967
  
2.245
1970
  
2.232
1980
  
?
1990
  
?
2001
  
2.509
2011
  
2.334
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[9]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Lispenhausen 2334 Einwohner. Darunter waren 63 (= 2,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 417 Einwohner unter 18 Jahren, 942 zwischen 18 und 49, 489 zwischen 50 und 64 und 483 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 945 Haushalten. Davon waren 225 Singlehaushalte, 324 Paare ohne Kinder und 324 Paare mit Kindern, sowie 60 Alleinerziehende und 18 Wohngemeinschaften. In 213 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 615 Haushaltungen leben keine Senioren.[9]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche in Lispenhausen

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 573 evangelische (= 98,69 %), 6 katholische (= 1,04 %) Einwohner[1]
• 1961: 1926 evangelische (= 90,00 %), 196 katholische (= 9,61 %) Einwohner[1]

Evangelisch

In Lispenhausen gibt es eine Evangelische Kirche.

Katholisch

Kloster Lispenhausen

In Lispenhausen gibt es ein Kloster der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel. Das Kloster steht unter dem Patrozinium „Zur Schmerzhaften Mutter Gottes“. Dem Kloster ist ein Gästehaus angeschlossen. Die Klosterkirche ist eine Filialkirche der der Katholischen Pfarrgemeinde St. Franziskus Bebra-Rotenburg.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbeirat

Für den Stadtteil Lispenhausen besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Lispenhausen.[5] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 55,19 %. Dabei wurden gewählt: fünf Mitglieder der SPD und zwei Mitglieder der CDU.[10] Der Ortsbeirat wählte Peter Müller zum Ortsvorsteher.[11]

Wappen

Das Wappen wurde am 25. Oktober 1955 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.

Wappen von Lispenhausen
Wappen von Lispenhausen
Blasonierung: „In Rot drei silberne Balken, belegt mit einem springenden silbernen Hirsch.“[12]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Lispenhausen.

Eindrucksvollstes Gebäude im Ort ist die ehemalige Wasserburg Lispenhausen.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jedes Jahr am zweiten Oktoberwochenende findet die Kirmes statt. Den Abschluss dieses Volksfestes bildet der sogenannte „Dappchenball“.
  • Jährlich findet am ersten Juniwochenende ein Frühjahrsmarkt in Lispenhausen statt.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Haltepunkt Lispenhausen liegt an der Bahnstrecke Bebra–Baunatal-Guntershausen. Dieser wird von der NVV-Linie RB5 bedient.

Linie Verlauf Takt
RB5 Kassel Hbf – Kassel-Wilhelmshöhe – Guxhagen – Melsungen – Malsfeld – Malsfeld-Beiseförth – Altmorschen – Heinebach – Rotenburg an der Fulda – Lispenhausen – Bebra – Ludwigsau-Friedlos – Bad Hersfeld – Haunetal-Neukirchen – Burghaun – Hünfeld – Fulda
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lispenhausen – Sammlung von Bildern

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung von Justiz (Fürstlich Rotenburgisches Unteramt Rotenburg) und Verwaltung
  3. Am 1. August 1972 als Ortsbezirk zur Stadt Rotenburg an der Fulda.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Lispenhausen, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Lispenhausen. In: Webauftritt. Stadt Rotenburg an der Fulda, abgerufen im Juni 2021.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 217, § 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 407.
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 100 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Rotenburg an der Fulda, abgerufen im September 2023.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 45 f. (online bei Google Books).
  8. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August, S. 73. (kurhess GS 1821)
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 78, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Ergebnis der Ortsbeiratswahlen 2021 in Lispenhausen. In: Votemanager. Stadt Rotenburg a. d. Fulda, abgerufen im September 2023.
  11. Ortsvorsteher der Stadt Rotenburg a. d. Fulda. In: Webauftritt. Stadt Rotenburg a. d. Fulda, abgerufen im September 2023.
  12. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Lispenhausen, Landkreis Rotenburg, Regierungsbezirk Kassel vom 25. Oktober 1955. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1955 Nr. 46, S. 1137, Punkt 1184 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,2 MB]).