Liste der Bodendenkmale in Grimma

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In der Liste der Bodendenkmale in Grimma sind die Bodendenkmale der Stadt Grimma und ihrer Ortsteile nach dem Stand der Auflistung von Klaus Kroitzsch und Harald Quietzsch aus dem Jahr 1984 aufgelistet. Eventuelle Änderungen und Ergänzungen, insbesondere aus der Zeit nach der Wende, sind nicht berücksichtigt, da für Sachsen aktuell keine neueren allgemein zugänglichen Bodendenkmallisten vorliegen. Die Baudenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Grimma aufgeführt.

Denkmal-ID Fundart Ortsteil Bezeichnung Zeitstellung Lage Bemerkungen Bild
? Befestigung > Burg Böhlen Wasserburg Mittelalter nordwestlicher Ortsteil, südlicher Gutsbereich, um das Herrenhaus Bühl durch Herrenhaus überbaut, Gräben nicht nachweisbar, südlich vorgelagerter Teich verfüllt, Schutz seit 8. Februar 1974
? Befestigung > Burg Döben Wehranlage Mittelalter nordwestlicher Ortsrand, Gutsbereich, Geländesporn über der Mulde Abschnittsbefestigung in Spornlage, Halsgraben 1971 mit den Trümmern des gesprengten Schlosses verfüllt, Schutz seit 20. März 1974
? Befestigung > Burg Döben Wallanlage „Der Zetten“ Bronzezeit nordöstlich des Orts, Hochfläche südöstlich über der Mulde rechteckige Anlage mit Ausbuchtung im Südosten, Doppelgräben und -wälle im Südosten, Schutz seit 19. Juni 1935, erneuert 17. Mai 1956, erweitert 20. März 1974
? besonderer Stein Döben Monolith „Hoher Stein undatiert südöstlich des Orts, ostnordöstlich an der Straße nach Grechwitz vorgeschichtlicher Menhir[1], säulenartiger aufgerichteter Stein auf künstlichem Hügel, Schutz seit 23. Mai 1935, erneuert 17. Mai 1956
? besonderer Stein Döben Steinkreuz Spätmittelalter im Ort, Südostecke des Dorfplatzes Darstellung eines Dreschflegels im erhabenen Relief, Schutz seit 7. Januar 1963
? besonderer Stein Döben Steinkreuz Spätmittelalter südöstliche Ortslage, an der Straße nach Grechwitz, in der Mauer von Gut Nr. 19 unteres Schaftstück fehlt, Schutz seit 7. Januar 1963
? Befestigung > Burg Döben Wehranlage „Kirchberg“ Mittelalter im Ort, Bereich des Kirchhofs ursprünglich wohl Abschnittsbefestigung auf Bergzunge, Abschnittsgraben nicht erhalten, Schutz seit 17. Mai 1956
? besonderer Stein Draschwitz Einzelstein mit Grenzfunktion, „Rugestein“, „Ruhestein“ undatiert südlich des Orts, westlich der Straße nach Doberquitz, auf der Flurgrenze und damit auch auf der Landkreisgrenze vorgeschichtlicher Menhir[2], Schutz seit 18. September 1936, erneuert 17. Mai 1956
? Befestigung > Burg Gastewitz Wehranlage „Burgberg“ Mittelalter direkt südsüdwestlich des Orts, Geländezunge westlich der Straße Spornlage, nur geringe Anzeichen einer künstlichen Befestigung, Störung durch Steinbruch im Norden, Schutz seit 27. September 1935, erneuert 17. Mai 1956, erweitert 20. März 1974
? Befestigung > Burg Golzern Wehranlage „Altes Schloss“ Mittelalter nordwestlich des Orts, Geländezunge östlich über der Mulde abschnittsartig befestigte Ecklage, Schutz seit 27. September 1935, erneuert 17. Mai 1956, erweitert 26. Juni 1974
? Befestigung > Burg Grimma Wasserburg „Schloss“ Mittelalter nordöstlicher Altstadtrand, Schlossbereich mit Außenanlagen rechteckige Niederungsburg, im Spätmittelalter überbaut, dreiseitiger Graben größtenteils verebnet, nur ein Rest im Norden erhalten, Schutz seit 20. März 1974
? Befestigung > Burg Grimma Wallanlage Schaddelwall, „Großer Schlossberg“ Slawenzeit südsüdöstlich des Orts im Klosterholz, westliches Hochufer der Mulde Abschnittsbefestigung in Talkantenlage, Haupt- und Vorburg, Schutz seit 28. Januar 1935, erneuert 17. Mai 1956
? Befestigung > Burg Grimma Wallanlage „Kleiner Schlossberg“ Slawenzeit südsüdöstlich des Orts im südöstlichen Zipfel des Klosterholzes, westliches Hochufer der Mulde Abschnittsbefestigung in Ecklage der Talkante, Schutz seit 28. Januar 1935, erneuert 17. Mai 1956
? Grabmal > Grabhügel Grimma Hügelgrab Bronzezeit südlich des Orts am Nordwestrand des Nimbschener Walds, Abteilung 209, östlicher Winkel der Wegkreuzung „Holzecke“ Einzelhügel, gestört, Schutz seit 19. Dezember 1941, erneuert 17. Mai 1956
? Grabmal > Grabhügel Grimma Gruppe von noch 18 Hügelgräbern Bronzezeit südsüdöstlich des Orts im Nimbschener Wald, Abteilung 211 und 212, nördlich bis westlich der Thomas-Müntzer-Siedlung neun Hügel zwischen 1954 und 1956 ausgegraben, Schutz seit 28. Januar 1935, erneuert 17. Mai 1956
? besonderer Stein Grimma Hoher Stein undatiert westnordwestlich der Altstadt am Abzweig der Straße Am Hohen Stein von der Goethestraße vorgeschichtliche Menhiranlage[3], Schutz seit 20. März 1974
? besonderer Stein Grimma Steinkreuz Spätmittelalter westsüdwestlich des Orts, Straße nach Grethen, am Wegabzweig zur Rumbergsiedlung Schutz seit 17. November 1962
? besonderer Stein Grimma Steinkreuz Spätmittelalter östlicher Altstadtrand, im Hof des Heimatmuseums, Paul-Gerhardt-Straße 43 Schutz seit 14. Januar 1963
? unbekannt Großbothen Erdwerk unbekannter Funktion undatiert westsüdwestlich des Orts, südwestlich der Bahnstrecke, Waldstück am nordwestlichen Hochufer des Bachtals runder Hügel aus Stein-Erde-Packung, Wälle oder Gräben nicht vorhanden, evtl. Hügelgrab, Schutz seit 17. Mai 1956
? Befestigung > Burg Höfgen Wehranlage „Kirchberg“ Mittelalter im Ort, Kirchberg oberflächlich keine Wehranlagen erhalten, Schutz seit 4. Dezember 1935, erneuert 17. Mai 1956, erweitert 20. März 1974
? Befestigung > Burg Höfgen Wehranlage „Heidenhübel“, „Ginsterberg“ Mittelalter östlich des Orts, südlich der Straße nach Schkoritz, Hochfläche über der Muldeniederung Turmhügel mit Graben und Außenwall, Schutz seit 1. August 1958, erneuert 20. März 1974
? Befestigung > Burg Hohnstädt Wallanlage „Burgberg“, „Tempelberg“ Slawenzeit südlich des Orts, Geländesporn zwischen Mulde und Wurzener Straße Abschnittsbefestigung in Spornlage, Schutz seit 30. August 1935, erneuert 17. Mai 1956, erweitert 9. Februar 1973
? Befestigung > Burg Hohnstädt Wehranlage Mittelalter südlich des Orts, Südsüdwestteil des Burgbergs Turmhügelburg an der Spitze einer Geländezunge, Schutz seit 30. August 1935, erneuert 17. Mai 1956
? unbekannt Hohnstädt Erdwerk unbekannter Funktion undatiert nordöstlich des Orts am nördlichen Waldrand, nördlich der ehemaligen Tongrube ovaler Erdhügel, evtl. Hügelgrab, Schutz seit 21. Juni 1961
? unbekannt Hohnstädt Erdwerk unbekannter Funktion undatiert nordöstlich des Orts im Wald, nordöstlich der ehemaligen Tongrube runder Erdhügel, Schutz seit 21. Juni 1961
? besonderer Stein Kaditzsch Steinkreuz Spätmittelalter westliche Ortslage, Teichstraße, am Abzweig nach Höfgen Schutz seit 14. Januar 1963
? besonderer Stein Keiselwitz Grenzstein „Lochstein“ Spätmittelalter? südsüdöstlich des Orts, Thümmlitzwald Abteilung 3 aufgerichteter Stein mit wohl künstlicher Durchlochung
? Grabmal > Grabhügel Keiselwitz Gruppe von 56 Hügelgräbern Bronzezeit südlich des Orts, Thümmlitzwald Abteilung 306 Hügel mit unterschiedlichen Größen und Erhaltungsgraden, Schutz seit 10. September 1934, erneuert 17. Mai 1956
? Grabmal > Grabhügel Keiselwitz zwei Hügelgräber Bronzezeit südlich des Orts, Thümmlitzwald Abteilung 308, Talkante über der Bahnstrecke ein Hügel am Steilabfall nur zur Hälfte erhalten, Schutz seit 3. November 1934, erneuert 17. Mai 1956
? Grabmal > Grabhügel Keiselwitz Gruppe von ca. 10 Hügelgräbern Bronzezeit südlich des Orts, Thümmlitzwald, im Norden von Abteilung 308, südlich von Schneide I, zwischen Bahnstrecke und Flügel A flache Hügel, teilweise Steinumgrezungen erkennbar, Schutz seit 10. September 1934, erneuert 17. Mai 1956
? Grabmal > Grabhügel Keiselwitz Gruppe von wenigen Hügelgräbern Bronzezeit südsüdwestlich des Orts, Thümmlitzwald Abteilung 316, nördlich des Anfangs von Schneide I sehr verflacht, Schutz seit 5. Juli 1935, erneuert 17. Mai 1956
? Grabmal > Grabhügel Keiselwitz vermutetes Hügelgrab Bronzezeit? südlich des Orts, Thümmlitzwald, Südostecke der Abteilung 321 Einzelhügel mit ca. 6 m Durchmesser und knapp 1 m Höhe, Schutz seit 5. Juli 1935, erneuert 8. Februar 1974
? Befestigung > Burg Keiselwitz Wehranlage „Schwedenschanze“, „Heidenschanze“ Mittelalter? westsüdwestlich des Orts, Thümmlitzwald Abteilungen 347 und 348, Geländesporn südöstlich über dem Thümmlitzbach Ringwall auf Bergzunge, Schutz seit 6. Dezember 1937, erneuert 17. Mai 1956
? besonderer Stein Keiselwitz Steinkreuz „Beatenkreuz“ Spätmittelalter südlich des Orts, Thümmlitzwald Abteilung 329, südlich der Straße von Kössern nach Böhlen, östlich des Griesenwegs Armbrusteinzeichnung, Schutz seit 7. Januar 1963
? besonderer Stein Keiselwitz Steinkreuz Spätmittelalter westlich des Orts, Müncherholz Abteilung 255, nördlich des Leichenwegs Schutz seit 7. Januar 1963
? besonderer Stein Keiselwitz Gruppe von 3 nahe beieinander liegenden Steinen (Menhir, „Teufelsstein“, Mühlstein) undatiert südsüdöstlich des Orts, Thümmlitzwald Abteilung 319, direkt westlich des Hegewegs auf der höchsten Erhebung drei in Form und wahrscheinlich auch in Bedeutung unterschiedliche Steine, Schutz seit 1. August 1958

? Siedlung Kleinbardau Töpferofen „Backofen“ in einer Ortswüstung Mittelalter südlich des Orts, westlich der Parthe, östlicher Waldrand Hügel mit 7 m Durchmesser und 1 m Höhe, wohl zusammengestürzter Töpferofen, Schutz seit 17. Mai 1956
? Befestigung > Burg Kleinbothen Wasserburg „Batyn“ Mittelalter östlicher Ortsrand, westlich an den Teich anschließend Turmhügel mit umlaufendem Graben, überbaut, Graben teilweise verfüllt, Schutz seit 5. Dezember 1936, erneuert 17. Mai 1956
? Befestigung > Burg Köllmichen Wallanlage „Schanze“ Slawenzeit östlicher Ortsrand, Geländesporn östlich über dem Mutzschener Wasser Rest eines Ringwalls, durch Steinbruch stark zerstört, Grabungen bis 1929, Schutz seit 15. Juli 1935, erneuert 17. Mai 1956
? Befestigung > Burg Motterwitz Wasserburg Mittelalter im Ort, östlicher Gutsbereich durch Herrenhaus überbaut und verändert, genaue Abgrenzungen unklar, Graben im Osten als Teich erhalten, Schutz seit 8. Februar 1974
? Befestigung > Burg Muschau Wallanlage „Weinberg“ undatiert direkt südlich des Orts, Geländesporn östlich über dem Zusammenfluss der Bäche wohl Ringwall, keine Umwallungen erkennbar, Abschnittsgraben im Ostsüdosten, Schutz seit 23. November 1935, erneuert 17. Mai 1956
? Befestigung > Burg Mutzschen Wehranlage „Schlossberg“ Bronzezeit, Mittelalter westlicher Ortsrand, Geländesporn über einer Schleife des Mutzschener Wassers Abschnittsbefestigung in Spornlage, Schutz seit 22. Februar 1937, erneuert 17. Mai 1956
? Befestigung > Burg Nauberg Wallanlage „Schanze“ Slawenzeit westlicher Ortsteil, von der Straße durchschnitten Ringwall, Innenfläche neuzeitlich bebaut, Wallzug erhalten, Schutz seit 20. August 1937, erneuert 17. Mai 1956, erweitert 20. März 1974
? Befestigung > Burg Nerchau Wallanlage „Kirchberg“ Slawenzeit westsüdwestlicher Ortsrand, östliches Hochufer der Mulde Ringwall in Ecklage der Talkante, Schutz seit 27. Januar 1937, erneuert 17. Mai 1956
? Grabmal > Grabhügel Nerchau Hügelgräber „Die Drei Berge“ Bronzezeit nordöstlich des Orts, direkt nördlich der Straße nach Denkwitz verflacht, Schutz seit 17. April 1935, erneuert 17. Mai 1956, erweitert 20. März 1974

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Kroitzsch, Harald Quietzsch: Die geschützten Bodendenkmale im Bezirk Leipzig (= Kleine Schriften des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden. Band 4). Landesmuseum für Vorgeschichte, Dresden 1984, S. 24–25, 41–52.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt/Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 375, 381.
  2. Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt/Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 372–373, 382–383.
  3. Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil 1. Katalog Leipzig 1957, S. 71.