Liste der Mitglieder des Senats im 5. Kongress der Vereinigten Staaten

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Die Senatoren im 5. Kongress der Vereinigten Staaten wurden zu einem Drittel 1796 und 1797 neu gewählt. Vor der Verabschiedung des 17. Zusatzartikels 1913 wurde der Senat nicht direkt gewählt, sondern die Senatoren wurden von den Parlamenten der Bundesstaaten bestimmt. Jeder Staat wählt zwei Senatoren, die unterschiedlichen Klassen angehören. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre, alle zwei Jahre wird für die Sitze einer der drei Klassen gewählt. Zwei Drittel des Senats bestehen daher aus Senatoren, deren Amtszeit noch andauert.

Die Amtszeit des 5. Kongresses ging vom 4. März 1797 bis zum 3. März 1799, am 4. März 1797 fand die konstituierende Sondersitzung in Philadelphia statt, der damaligen Hauptstadt. Die erste reguläre Tagungsperiode lief vom 15. Mai bis zum 10. Juli 1797, die zweite vom 13. November 1797 bis zum 16. Juli 1798. Vom 17. bis 19. Juli fand eine Sondersitzung statt, die dritte reguläre Periode lief vom 3. Dezember 1798 bis zum 3. März 1799.[1]

Mitte der 1790er Jahre formierten sich die Republikanische Partei, die heute in Abgrenzung zur später gegründeten Grand Old Party meist Demokratisch-Republikanische Partei genannt wird, sowie die Föderalistische Partei.[2] Beide waren keine Parteien im modernen Sinne, aber deutlich stärker organisiert als die informellen Fraktionen vorher.

Zusammensetzung und Veränderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 4. Kongress saßen am Ende seiner Amtszeit 21 Föderalisten und 11 Republikaner. Durch die Wahl konnten die Föderalisten einen der bisher von den Republikanern gehaltenen Sitze erobern, ein weiterer bisher republikanischer Sitz bleibt vakant, so dass der 5. Kongress mit 22 föderalistischen und neun republikanischen Senatoren eröffnet wurde. Im Mai wurde William Cocke zu seinem eigenen Nachfolger ernannt, so dass wieder zehn Republikaner im Senat saßen. Verschiedene Neuwahlen wegen Rücktritt oder Tod von Senatoren führten zu keinen Änderungen in der parteipolitischen Zusammensetzung. Durch den Tod des Republikaners Henry Tazewell aus Virginia, dessen Sitz nicht sofort wieder besetzt wurde, saßen im Senat am Ende des 5. Kongresses wieder 22 Föderalisten gegen neun Republikaner, ein Sitz war vakant.

Spezielle Funktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Verfassung der Vereinigten Staaten ist der Vizepräsident der Vorsitzende des Senats, ohne ihm selbst anzugehören. Bei Stimmengleichheit gibt seine Stimme den Ausschlag. Während des 5. Kongresses war der spätere Präsident Thomas Jefferson Vizepräsident. Im Gegensatz zur heutigen Praxis leitete der Vizepräsident bis ins späte 19. Jahrhundert tatsächlich die Senatssitzungen. Ein Senator wurde zum Präsidenten pro tempore gewählt, der bei Abwesenheit des Vizepräsidenten den Vorsitz übernahm. Vom 6. Juli bis zum Oktober 1797 war William Bradford Präsident pro tempore, vom 22. Dezember bis zum 12. Dezember Jacob Read, vom 27. Juni bis zum 5. Dezember 1798 Theodore Sedgwick, vom 6. Dezember bis zum 27. Dezember John Laurance und vom 1. März bis zum Ende des Kongresses am 3. März 1799 James Ross, der dies im 6. Kongress bis zum 1. Dezember 1799 blieb.[3]

Liste der Senatoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Partei ist vermerkt, ob ein Senator der Föderalistischen Partei oder der Republikanischen Partei zugerechnet wird, unter Staat sind die Listen der Senatoren des jeweiligen Staats verlinkt. Die reguläre Amtszeit richtet sich nach der Senatsklasse. Senatoren der Klasse I waren bis zum 3. März 1803 gewählt, die der Klasse II bis zum 3. März 1799 und die der Klasse III bis zum 3. März 1801. Das Datum gibt an, wann der entsprechende Senator in den Senat aufgenommen wurde. Unter Sen. steht die fortlaufende Nummer der Senatoren in chronologischer Ordnung, je niedriger diese ist, umso größer ist in der Regel die Seniorität des Senators.[4] Die Tabelle ist mit den Pfeiltasten sortierbar.

Senator Partei Staat Klasse Datum Sen. Anmerkung
James Hillhouse Föderalist Connecticut I 18. Mai 1796 59
Uriah Tracy Föderalist Connecticut III 13. Okt. 1796 64
Henry Latimer Föderalist Delaware I 7. Feb. 1795 50
John M. Vining Föderalist Delaware II 4. März 1793 45 trat am 19. Januar 1798 zurück
Joshua Clayton Föderalist Delaware II 19. Jan. 1798 76 gewählt als Nachfolger für Vining
starb am 11. August 1798
William H. Wells Föderalist Delaware II 17. Jan. 1799 82 gewählt als Nachfolger für Clayton
Josiah Tattnall Republikaner Georgia II 12. Apr. 1796 58
James Gunn Föderalist Georgia III 4. März 1789 09
John Brown Republikaner Kentucky II 18. Juni 1792 36
Humphrey Marshall Föderalist Kentucky III 4. März 1795 53
John Eager Howard Föderalist Maryland I 21. Nov. 1796 68
John Henry Föderalist Maryland III 4. März 1789 10 trat am 10. Dezember 1797 zurück
James Lloyd Föderalist Maryland III 8. Dez. 1797 74 gewählt als Nachfolger für Henry
Benjamin Goodhue Föderalist Massachusetts I 11. Juni 1796 60
Theodore Sedgwick Föderalist Massachusetts II 11. Juni 1796 61 Präsident pro tempore
Samuel Livermore Föderalist New Hampshire II 4. März 1793 43
John Langdon Republikaner New Hampshire III 4. März 1789 13
John Rutherfurd Föderalist New Jersey I 4. März 1791 33 trat am 26. November 1798 zurück
Franklin Davenport Föderalist New Jersey I 5. Dez. 1798 80 ernannt als Nachfolger für Rutherfurd
Richard Stockton Föderalist New Jersey II 12. Nov. 1796 67
Philip Schuyler Föderalist New York I 4. März 1797 19 trat am 3. Januar 1798 zurück
früher im 1. Kongress
John Sloss Hobart Föderalist New York I 11. Jan. 1798 75 gewählt als Nachfolger für Schuyler
trat am 16. April 1798 zurück
William North Föderalist New York I 5. Mai 1798 77 ernannt als Nachfolger für Hobart
James Watson Föderalist New York I 17. Aug. 1798 78 gewählt als Nachfolger für Hobart
John Laurance Föderalist New York III 9. Nov. 1796 66 Präsident pro tempore
Alexander Martin Republikaner North Carolina II 4. März 1793 44
Timothy Bloodworth Republikaner North Carolina III 4. März 1795 52
James Ross Föderalist Pennsylvania I 24. Apr. 1794 47 Präsident pro tempore
William Bingham Föderalist Pennsylvania III 4. März 1795 51
Theodore Foster Föderalist Rhode Island I 12. Juni 1790 26
William Bradford Föderalist Rhode Island II 4. März 1793 40 Präsident pro tempore
trat Oktober 1797 zurück
Ray Greene Föderalist Rhode Island II 13. Nov. 1797 73 gewählt als Nachfolger für Bradford
John Hunter Republikaner South Carolina II 8. Dez. 1796 69 trat am 26. November 1798 zurück
Charles Pinckney Republikaner South Carolina II 6. Dez. 1798 81 gewählt als Nachfolger für Hunter
Jacob Read Föderalist South Carolina III 4. März 1795 55 Präsident pro tempore
William Cocke Republikaner Tennessee I 2. Aug. 1796 63 ernannt am 15. Mai 1797
Andrew Jackson Republikaner Tennessee I 26. Sep. 1797 71 gewählt als Nachfolger für Cocke
trat im April 1798 zurück
Daniel Smith Republikaner Tennessee I 6. Okt. 1798 79 ernannt als Nachfolger für Jackson
William Blount Republikaner Tennessee II 2. Aug. 1796 62 ausgeschlossen am 8. Juli 1797
Joseph Anderson Republikaner Tennessee II 26. Sep. 1797 70 gewählt als Nachfolger für Blount
Isaac Tichenor Föderalist Vermont I 18. Okt. 1796 65 trat am 17. Oktober 1797 zurück
Nathaniel Chipman Föderalist Vermont I 17. Okt. 1797 72 gewählt als Nachfolger für Tichenor
Elijah Paine Föderalist Vermont III 4. März 1795 54
Stevens Mason Republikaner Virginia I 18. Nov. 1794 48
Henry Tazewell Republikaner Virginia II 18. Nov. 1794 49a starb am 24. Januar 1799
  • Republikaner bezeichnet Angehörige der heute meist als Demokratisch-Republikanische Partei oder Jeffersonian Republicans bezeichneten Partei.
  • a) Tazewell trat sein Amt anderen Quellen nach erst am 29. Dezember an.[5]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dates of Sessions of the Congress, senate.gov, abgerufen am 31. Mai 2023
  2. Party Division, www.senate.gov, abgerufen am 31. Mai 2023
  3. Presidents Pro Tempore auf senate.gov, abgerufen am 31. Mai 2023
  4. A Chronological Listing of U.S. Senators, US-Senat, PDF (ca. 578 kB), abgerufen am 31. Mai 2023
  5. TAZEWELL, Henry (1753–1799), Biographical Directory of the United States Congress, abgerufen am 31. Mai 2023