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Liste der Ortspyramiden in Chemnitz

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Die Liste der Ortspyramiden in Chemnitz bietet einen Überblick der aktuellen und ehemaligen drehbaren Pyramiden in den Stadtteilen von Chemnitz auf öffentlichen Plätzen. Die ursprünglich für den häuslichen Gebrauch angefertigten Weihnachtspyramiden werden seit den 1930er-Jahren auch als große Freilandpyramiden hergestellt. Sie sind fester Bestandteil des Brauchtums im sächsischen Erzgebirge und mittlerweile auch in großen Teilen des Erzgebirgsvorlands, zu dem Chemnitz und seine Stadtteile gehören. Besonders in den nach 1990 eingemeindeten Stadtteilen, welche eine lange kommunale Eigenständigkeit hatten, bildeten sich Heimatvereine, die den Bau und das Aufstellen von Ortspyramiden förderten. Im Chemnitz-Center Röhrsdorf befinden sich mehrere sehenswerte Pyramiden auf privatem Grund. In vielen Orten wird jährlich das Pyramidenanschieben um den Ersten Advent feierlich begangen. Die meisten Pyramiden drehen sich bis Hochneujahr, in manchen Orten bis Lichtmess.

Aktuelle Ortspyramiden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 1970 wurde in Einsiedel, welches seit dem 1. Januar 1997 ein Stadtteil von Chemnitz ist, aufgestellt. Auf dem Gelände des Chemnitz-Centers in Röhrsdorf befinden sich zwei Großpyramiden, welche zwar auf privatem Grund stehen, aber öffentlich zugänglich sind. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die in den Grenzen der Stadt Chemnitz existierenden Großpyramiden, die von der Stadt und den Stadtteilen, mit deren Genehmigung bzw. auf deren oder gemeinschaftlicher Initiative aufgestellt wurden.

Abbildung Ort Standort Baujahr Geschichte
Ortspyramide Adelsberg
Ortspyramide Adelsberg
Adelsberg neben Adelsbergstraße 290 (nahe der Sparkasse)
50° 48′ 50,58″ N, 12° 59′ 14,78″ O
Dreistufige Pyramide mit Figuren aus Südtiroler Zirbenholz. In der äußeren Form ist die Pyramide dem Dachreiter der Adelsberger Kirche nachempfunden. Auf der oberen Etage befindet sich die Szene der biblischen Christgeburt. Die Figuren der mittleren Etage stellen ortstypische Berufe dar, während sich auf der unteren Etage Adelsberger Originale wiederfinden.
Berbisdorf vor der Kirche
50° 45′ 53,55″ N, 12° 56′ 32,97″ O
Jährlich nach Epiphanias wird das „Pyramide anhalten“ begangen.[1]
Ortspyramide Einsiedel
Ortspyramide Einsiedel
Einsiedel Einsiedler Hauptstraße 66 (ehemaliges Postamt nahe dem Einsiedler Bahnhof)
50° 46′ 22,05″ N, 12° 58′ 27,26″ O
1970 Die Einsiedler Ortspyramide ist 10 Meter hoch und wurde von Bürgern und zwei Gewerbetreibenden aus Einsiedel gefertigt. Auf dem unteren Teller stehen die vier Figuren Postbote, Braumeister, Jäger und Nussknacker. Auf der mittleren Etage drehen sich Bergmänner und auf dem oberen Teller sind Lampionkinder zu sehen. Eine Besonderheit sind die 1,60 Meter hohen Spanbäume, eine Baonderheit bei Freilandpyramiden. Die Geschichte der Pyramide ist auf der Webseite des Heimatwerks Einsiedel nachzulesen.[2]
Ortspyramide Euba
Ortspyramide Euba
Euba Kreuzung Eubaer Straße/Hauptstraße, beim Anton-Günther-Gedenkstein
50° 50′ 0,77″ N, 13° 1′ 17,4″ O
1988/1989 Die Eubaer Ortspyramide besitzt einen Drehteller, auf dem sich drei Figuren (Minnesänger, Förster, Holzfrau) befinden.
Ortspyramide Grüna
Ortspyramide Grüna
Grüna Folklorehof Grüna (Pleißaer Straße 18)
50° 48′ 52,6″ N, 12° 47′ 31,9″ O
1979 Dreistufige, 6 m hohe Pyramide, hergestellt vom Schnitzverein Grüna und der Zimmerei Siegfried Nitzsche aus Grüna. Im Jahr 1997 erfolgte der Besatz mit neuen Figuren. Zu sehen sind auf der unteren Etage Vertreter verschiedener Berufe und ein Weihnachtsmann, in der mittleren Etage eine Bergkapelle und in der oberen Etage Nussknacker.
Ortspyramide Klaffenbach
Ortspyramide Klaffenbach
Klaffenbach beim Rathaus Klaffenbach (Klaffenbacher Hauptstraße 73)
50° 45′ 44,73″ N, 12° 54′ 36,54″ O
1998 Die Klaffenbacher Ortspyramide wurde vom Erzgebirgzweigsverein Klaffenbach erbaut. Die Grundfläche beträgt 3,60 Meter × 3,60 Meter und die Höhe 5,90 Meter. Thematisch stellen die Figuren Berufe und Szenen aus der Freizeit dar, auf der oberen Etage befinden sich Engel.
Ortspyramide Kleinolbersdorf-Altenhain
Ortspyramide Kleinolbersdorf-Altenhain
Kleinolbersdorf-Altenhain Rathausplatz Altenhain (bei Zum Spitzberg 5)
50° 47′ 10,05″ N, 13° 0′ 27,58″ O
1998 Pyramide mit vier Etagen, welche durch geschnitzte Bäume getragen werden. Auf dem unteren Teller ist eine Bergbauszene zu sehen, darüber befinden sich Szenen aus der Land- und Forstwirtschaft. Auf dem oberen Teller befindet sich eine Kurrende.
Ortspyramide Mittelbach
Ortspyramide Mittelbach
Mittelbach vor der Grundschule Mittelbach (Hofer Straße 35)
50° 47′ 57,63″ N, 12° 47′ 56,03″ O
2016 Zweistufige Pyramide. Auf dem unteren Teller sind Schulkinder zu sehen, auf der oberen Etage Bäume und eine Wippe.
Ortspyramide Rabenstein
Ortspyramide Rabenstein
Rabenstein vor dem Rabenstein-Center (Oberfrohnaer Straße 66)
50° 49′ 34,74″ N, 12° 49′ 54,92″ O
2001 Dreistufige, 6 Meter hohe Pyramide, deren Vorbild die Burg Rabenstein ist. Im Sockel befindet sich ein Mundloch mit Bergarbeiter und Hunt. Auf der unteren und mittleren Etage befinden sich Vertreter verschiedener Berufe, auf der oberen Etage sind ein Ritter, eine Prinzessin und ein Schäfer mit Schaf zu sehen.
Ortspyramide Reichenhain
Ortspyramide Reichenhain
Reichenhain gegenüber der Grundschule Reichenhain[3]
50° 47′ 53,2″ N, 12° 57′ 13,28″ O
2022 Dreistufige Pyramide. Auf den unteren beiden Etagen befinden sich Figuren aus dem Alltagsleben, auf der oberen Etage steht eine Bergkapelle.
Ortspyramide Röhrsdorf
Ortspyramide Röhrsdorf
Röhrsdorf vor dem Rathaus Röhrsdorf (Rathausplatz)
50° 51′ 39,39″ N, 12° 50′ 5,41″ O
1988 Dreistufige, 4 Meter hohe Pyramide. Die aktuellen Figuren bestehen aus der Weihnachtsgeschichte, sechs regionaltypischen Figuren und Kurrendesängern mit der Röhrsdorfer Kirche.
Stelzendorf vor der Freiwilligen Feuerwehr
50° 47′ 49,39″ N, 12° 51′ 44,45″ O
Jährlich nach Epiphanias wird das „Pyramide anhalten“ begangen.[4]
Ortspyramide Wittgensdorf
Ortspyramide Wittgensdorf
Wittgensdorf Burgstädter Straße/Einmündung Genossenschaftsstraße
50° 53′ 8,87″ N, 12° 52′ 6,74″ O
Ortspyramide im Zentrum von Chemnitz
Ortspyramide im Zentrum von Chemnitz
Zentrum Neumarkt
50° 49′ 57,87″ N, 12° 55′ 12,73″ O
1986 Die 12 Meter hohe Weihnachtspyramide auf dem Chemnitzer Weihnachtsmarkt besteht aus fünf Etagen. Auf diesen befinden sich insgesamt 24 Figuren, die den Alltag im Erzgebirge darstellen, u. a. der Waldarbeiter, der Jäger, das Reiterlein, die Kurrendesänger und die Bergmänner. Die Pyramide wurde vom Zirkel Holzgestaltung des Geologischen Betriebes der SDAG Wismut und dem Schnitzzirkel des VEB Großdrehmaschinenwerk 8. Mai Karl-Marx-Stadt hergestellt. Im Jahr 2016 wurde der Korpus und bereits 2001 die Figuren originalgetreu ersetzt. Die noch erhaltenen ursprünglichen Figuren können zur Adventszeit im Foyer des Rathauses angeschaut werden.[5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Herklotz (Hrsg.): Das Erzgebirge und seine Pyramiden. Selbstverlag, Jöhstadt/OT Steinbach 2019, ISBN 3-88042-797-6.
  • Andreas Herklotz (Hrsg.): Die Vielfalt der Freilandpyramiden in den Regionen Zwickau–Chemnitz–Döbeln. Selbstverlag, Jöhstadt/OT Steinbach 2021.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ortspyramiden in Chemnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Instagram Auftritt des Vereins Berbisdorf, abgerufen am 21. Januar 2024
  2. Die Weihnachtspyramide in Einsiedel. Heimatwerk Einsiedel, abgerufen am 6. Dezember 2020 (Geschichte der Ortspyramide Einsiedel).
  3. Webseite von Chemnitz-Reichenhain, abgerufen am 26. Dezember 2021
  4. Website des Fördervereins zur Traditionspflege in Stelzendorf e. V., abgerufen am 21. Januar 2024
  5. Chemnitzer Weihnachtsmarkt – Weihnachtspyramide. Stadt Chemnitz, abgerufen am 6. Dezember 2020.