Liste der Stadtbezirke und Ortsteile von Viersen

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Die 4 Stadtbezirke der Stadt Viersen.
Die 4 Stadtbezirke der Stadt Viersen.

Die Liste der Stadtbezirke und Ortsteile von Viersen gibt eine Übersicht über die vier Stadtbezirke und zahlreichen kleineren Ortsteile der Kreisstadt Viersen in Nordrhein-Westfalen.

Auch als Kreisstadt ist Viersen eine kreisangehörige Kommune, und so haben die vier amtlichen Stadtbezirke nicht dasselbe administrative Gewicht, wie sie es in einer kreisfreien (Groß-)Stadt hätten. Anders als in einer kreisfreien Großstadt haben die Viersener Stadtbezirke beispielsweise keine eigenen Bezirksvertretungen, im kleinen Stadtbezirk Boisheim wurde 2007 sogar die dortige Nebenstelle der Viersener Stadtverwaltung geschlossen.[1]

Im Unterschied zu anderen Städten des Kreises Viersen wie z. B. Willich oder Tönisvorst haben die Viersener Stadtbezirke aber je einen eigenen Ortsbürgermeister bzw. eine eigene Ortsbürgermeisterin.[2]

Entwicklung des heutigen Viersener Stadtgebiets während des 20. Jahrhunderts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Bildung des Stadtgebiets von Viersen in seiner heutigen Form kam es durch das Gesetz zur Neugliederung des Kreises Kempen-Krefeld und der kreisfreien Stadt Viersen aus dem Jahre 1969, das zum 1. Januar 1970 in Kraft trat. Dabei wurde die bis dahin kreisfreie Stadt Viersen in den damaligen Kreis Kempen-Krefeld eingegliedert und hier mit den beiden kreisangehörigen Städten Dülken und Süchteln sowie der gleichfalls zum Kreis Kempen-Krefeld gehörenden Gemeinde Boisheim zur neuen Stadt Viersen zusammengelegt. Ebenfalls in die neue Stadt Viersen eingegliedert wurden die kleine Ortschaft Hagen, die bis dahin ein Teil der Gemeinde Oedt war und außerdem ein kleiner Teil der ländlichen Ortschaft Clörath, die bis dahin zu Neersen gehört hatte, und zu dem besagten Stichtag (1. Januar 1970) zwischen den Städten Viersen, Willich und Tönisvorst aufgeteilt wurde. Nördlich von Boisheim wurde zusätzlich noch der Wohnplatz Klinkhammer von der früheren Stadt Lobberich abgetrennt und in den Stadtbezirk Boisheim eingegliedert.[3] Zum 1. Januar 1975 wurde dann der Kreis Kempen-Krefeld in Kreis Viersen umbenannt und der Kreissitz wurde vom kleineren Kempen nach Viersen verlegt.

Auch vor 1970 war es während des 20. Jahrhunderts bereits zu einigen Umgestaltungen der kommunalen Abgrenzungen gekommen, von der seinerzeit besonders die frühere Stadt Dülken profitierte. So wurde zunächst 1927, also während der sogenannten Weimarer Republik, die bis dahin eigenständige Gemeinde Dülken-Land in die Stadt Dülken eingegliedert. 1936, also zur Zeit des Nationalsozialismus, musste die Gemeinde Boisheim außerdem die Honnschaft Boisheimer Nette an die Stadt Dülken abtreten, die dadurch abermals vergrößert wurde. Schließlich kam es im Vorfeld der sich schon anbahnenden kommunalen Neugliederung von 1969/70 bereits im Jahr 1968 zu einem Vereinigungsvertrag zwischen der Stadt Dülken und der kleinen Gemeinde Boisheim.[4]

Allgemeine Informationen zur Gliederung des Viersener Stadtgebiets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zuvor erwähnten Viersener Stadtbezirke setzten sich ihrerseits wiederum aus kleineren Stadt- und Ortsteilen zusammen. Dabei gehen viele davon auf sogenannte Honnschaften zurück, das waren ländliche Amtsbezirke mit einer bescheidenen kommunalen Eigenständigkeit, die noch aus dem Mittelalter stammten und 1798 von der damaligen französischen Verwaltung als solche aufgehoben wurden. Daneben gibt es noch kleinere Ortsteile, die teilweise auch erst später entstanden sind und daher gar keine Honnschaften gewesen sein können, wenn sie auch in der Umgangssprache gelegentlich (aber fälschlicherweise) so genannt werden.

Die nachfolgende Tabelle listet dies alles auf, die amtlichen Stadtbezirke, die historischen Honnschaften zu jedem Bezirk und auch kleinere Ortsteile, die früher keine eigene Honnschaft darstellten. Die Tabelle enthält außerdem Informationen zu Einwohnerzahl, Fläche, Ortsbürgermeister(inne)n und Postleitzahlen für jeden Stadtbezirk, wobei die einzelnen Stadtbezirke zur besseren Orientierung farblich gegeneinander abgegrenzt wurden.

Ortsgliederung der Stadt Viersen
Stadtbezirke historische
Honnschaften
[5][6][7][8]
weitere Ortsteile frühere Gemeinden[3]
(bis zum 31. Dez. 1969)
Name EinwohnerA FlächeB Ortsbürger-
meister(in)C
Postleitzahl[9]
Alt-Viersen
39.096 31,636 km²
(3 163,6 ha)
Hans-Willy Bouren
(CDU)
41747
41748
Viersen-Dorf Löh, Noppdorf (kreisfreie)
Stadt Viersen
Rintgen Hülsdonk, Robend
Rahser Oberrahser, Unterrahser
Hamm Donk, Düpp
Beberich Oberbeberich, Unterbeberich
Bockert
Hoser
Ummer Ompert, Bötzlöh
Heimer Helenabrunn
Dülken
20.566 25,651 km²
(2 565,1 ha)
Simone Gartz
(CDU)
41751 Dülken Stadt Dülken
Bistard Loosen, Schirick, Schündelenhöfe Dülken-Land
(bis 1927)
Stadt Dülken
(1927–1969)
Dülkener Nette Waldnieler Straße
Obere Honnschaft Bergerstraße, Busch, Hausen, Mackenstein, Ransberg
Boisheimer Nette Boisheim
(bis 1936)
Stadt Dülken
(1936–1969)
Süchteln
16.074 27,873 km²
(2 787,3 ha)
Wolfgang Genenger
(CDU)
41749 Süchteln Stadt Süchteln
Dornbusch
Hagenbroich Windberg
Sittard
Süchteln-Vorst
Clörath Gemeinde Neersen
Hagen Gemeinde Oedt
Boisheim
2.102 5,913 km²
(591,3 ha)
Rainer
Thielmann
(CDU)
41751 Boisheim Mauswinkel Gemeinde Boisheim
Bonesend
Lind
Pütterhöfe
(Nettetal-Dyck) Klinkhammer Stadt Lobberich
A 
Stand: 30. März 2022[10]
B 
Stand: 31. Dezember 2002[11]
C 
Stand: 12.06.2023[2]

Quellen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Garnet Manecke: Viersen - Briefkasten für Boisheim. In: RP Online, Düsseldorf. 6. März 2007, abgerufen am 20. Januar 2013.
  2. a b Stadt Viersen: Ortsbürgermeister/innen (offizieller Internetauftritt der Stadt Viersen, abgerufen am 20. Januar 2013)
  3. a b Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Seite 966 (abgerufen am 20. Januar 2013)
  4. GenWiki: Amt Boisheim - Amtsgebiet (Online-Enzyklopädie des Verein für Computergenealogie e.V., Lünen, abgerufen am 20. Januar 2013)
  5. Peter Norrenberg: Aus dem Viersener Bannbuch, Verlag J. Seul, Viersen, 1886
    (Online-Digitalisat der Universitätsbibliothek der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, abgerufen am 20. Januar 2013)
  6. Peter Norrenberg: Chronik der Stadt Dülken, Baedeker’s Verlag, Viersen, 1874
    (Online-Digitalisat der Universitätsbibliothek der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, abgerufen am 20. Januar 2013)
  7. Peter Norrenberg: Geschichte der Stadt Süchteln, Baedeker’s Verlag, Viersen, 1874
    (Online-Digitalisat der Universitätsbibliothek der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, abgerufen am 20. Januar 2013)
  8. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz,
    Nicolai, Berlin und Stettin 1830 (Online-Digitalisat von Google eBook, abgerufen am 20. Januar 2013)
  9. Deutsche Post: Postleitzahlensuche (Onlinedienst der Deutsche Post AG, abgerufen am 20. Januar 2013)
  10. Stadt Viersen: Zahlen und Fakten (offizieller Internetauftritt der Stadt Viersen, abgerufen am 12.06.2023)
  11. Stadt Viersen: Statistische Zahlen 2003 (Memento des Originals vom 8. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.viersen.de (offizieller Internetauftritt der Stadt Viersen, abgerufen am 20. Januar 2013; PDF; 652 kB)