Clörath

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Wappen von Clörath
Wappen von Clörath
Clörath
Ortsteil von Viersen, Willich und Tönisvorst
Lage von Clörath im Kreis Viersen
Lage von Clörath im Kreis Viersen
Koordinaten 51° 16′ 38″ N, 6° 25′ 32″ OKoordinaten: 51° 16′ 38″ N, 6° 25′ 32″ O
Höhe 35 m ü. NN
Eingemeindung 1. Jan. 1970
Postleitzahl 41749, 47877, 47918
Vorwahl (0 21 56)
Verkehrsanbindung
Bus 071 (Viersen ↔ Meerbusch)
094 (Viersen ↔ Kaarst)
Bürgerbus Anrath

Clörath ist eine kleine ländliche Ortschaft im Gebiet des Kreises Viersen (Nordrhein-Westfalen), wo sie zwischen den Städten Viersen, Willich und Tönisvorst aufgeteilt ist.

Ortsschild am Tönisvorster Ortseingang von Clörath neben der Kreisstraße 17.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Clörath war bis zum 31. Dezember 1969 ein Ortsteil der früheren Gemeinde Neersen. Am 1. Januar 1970 wurde die Ortschaft Clörath im Rahmen einer kommunalen Neugliederung in drei Teile zerlegt, und zwar in folgender Weise:[1][2]

  • Der Bereich südöstlich der Bahnstrecke Duisburg ↔ Mönchengladbach machte die Eingemeindung der bisherigen Gemeinde Neersen in die neue Stadt Willich mit.
  • Der Bereich nordwestlich der Bahnstrecke und westlich des Kanals III3b wurde in die Stadt Viersen,
  • der Bereich nordwestlich der Bahnstrecke und östlich des Kanals III3b wurde in die neue Stadt Tönisvorst eingegliedert.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Ortschaft in 3 Städten:
Auf wessen Gebiet man sich gerade befindet, erkennt man in Clörath im Zweifelsfall am Design der Straßenschilder. Die obige Abbildung zeigt, von oben nach unten, je ein Viersener, ein Willicher und ein Tönisvorster Straßenschild.

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vier für den allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr freigegebene Landstraßen durchqueren bzw. berühren das Gebiet der Ortschaft Clörath:

  • Die Kreisstraße K 17 (von Hagen Richtung Neersen); dies ist auf Viersener Stadtgebiet die „Anrather Straße“, in den Stadtgebieten von Tönisvorst und Willich bis zur Kreuzung mit der „Viersener Straße“ heißt diese Straße schlicht „Clörath“.
  • Die Landesstraße L 29 (von Neersen Richtung Viersen); dies ist die erst kürzlich zur Landesstraße zurückgestufte Bundesstraße 7,[3][4] die hier, über Willicher Gebiet verlaufend, auch den Namen „Venloer Straße“ trägt. In Viersen heißt sie dann schließlich „Krefelder Straße“.
  • Die „Viersener Straße“ (von Anrath Richtung L 29).
  • Die „Brückenstraße“ (von Clörath zum Bahnhof Anrath).
Ein Zug durchquert Clörath nahe der Clörather Mühle.

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft Clörath wird von der Bahnstrecke Duisburg–Mönchengladbach durchquert, einen Bahnhof gab es hier jedoch nie. Für Regionalbahnen ist der nächstgelegene Halt der Bahnhof Anrath, für Regional-Express-Züge, die auch in Anrath nicht halten, ist es der Bahnhof Viersen.

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Clörath liegt im Gebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr und wird an der östlichen und südlichen Peripherie des Willicher Teils von zwei Bahnbuslinien bedient, im Einzelnen:

Anders als die beiden Bahnbuslinien 071 und 094 fährt darüber hinaus der „Bürgerbus Anrath“ auf seinem Linienweg A nicht nur am Rand von Clörath vorbei, sondern durch das Gebiet hindurch. Unter Einbeziehung des auf Anrather Gebiet unmittelbar angrenzenden Streckenabschnitts werden dabei die folgenden Haltestellen bedient:

(aus Richtung „Anrath, Kirche“ kommend)… „Vennheide“, „Am Bökel“, „Grenzweg“, „Grenzweg West“, „Reiherweg“, „Hoffbruch“, „Clörath“, „Bengshof“, „Anrath, Brückenstraße“ und „Anrath, Klörather Steg“ … (weiter in Richtung „Anrath, Bahnhof“)
Fahrradwegweiser am Bahnübergang Grenzweg/Ecke Clörather Weg (von der Viersener Seite aus gesehen)

Radwanderwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft Clörath wird von Radwanderwegen außerordentlich gut erschlossen, insgesamt führen fünf offiziell ausgewiesene Radwanderwege auf 2 Achsen durch das Gebiet:

Die Kreuzung des auf Viersener Gebiet liegenden „Clörather Wegs“ mit dem parallel zur Niers von der Willicher Seite herüberkommenden „Grenzweg“ gleich neben dem Bahnübergang ist zugleich der Verknüpfungspunkt der beiden Radwanderweg-Achsen.

Über diese offiziell ausgewiesenen Radwanderwege hinaus existieren in Clörath viele weitere Feld- und Wirtschaftswege[2], die für den normalen Kfz-Verkehr nur bedingt zugelassen (Anlieger frei) sind und sich daher zum Radfahren besonders eignen.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weite Teile Clöraths bestehen aus einer Bruchlandschaft, in der es eine Reihe von Gewässern und Feuchtgebieten gibt.

Der Kanal III3b von dem im Willicher Teil Clöraths gelegenen Reiherweg aus gesehen.

Fließgewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Fließgewässer kommen aus Clörath, fließen durch Clörath hindurch oder begrenzen es am Rand:

  • Die Niers: Sie begrenzt Clörath in Richtung Südwesten, im Willicher Teil von Clörath bildet sie die Stadtgrenze zu Viersen, im Viersener Teil von Clörath ist sie wiederum die Grenze zwischen den Ortsteilen Clörath und Rahser.
  • Der Flöthbach: Er stellt auf Willicher Gebiet die Grenze zwischen Clörath und Anrath dar, auf Tönisvorster Gebiet bildet er die Grenze von Clörath zu Vorst.
  • Der Kanal III3b: Er durchfließt, von Neersen kommend, Clörath der Länge nach aus Richtung Südost in Richtung Nordwest. Nördlich der Eisenbahnstrecke bildet er dann die Grenze zwischen dem Viersener und dem Tönisvorster Teil von Clörath.
  • Der Kanal III C: Er hat seinen Ursprung im Viersener Teil Clöraths im Bereich von Clörather Mühle und Salbruch.

Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe kleinerer Wassergräben, die in der vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW veröffentlichten Gewässerstationierungskarte offiziell nicht näher bezeichnet oder gar nicht erst aufgeführt sind.

Salbruch – vom Norden aus

Stehende Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den Fließgewässern gibt es in Clörath auch eine Anzahl stehender Gewässer. Zu erwähnen sind hier insbesondere einige renaturierte Niers-Altarme. Diese wiederhergestellten Altarme haben keine direkte Verbindung mehr zum heutigen Niers-Flussbett, werden also von der Niers nicht mehr durchflossen. Bei einer Begehung des Geländes lässt sich jedoch im Bereich des Salbruchs beobachten, dass der Kanal III C über diverse Wassergräben auch aus dem Wasser wenigstens eines der Altarme gespeist wird.

Die Clörather Mühle (hinten links) mit Burgruine (hinten rechts) vom Grenzstein Nº1 im Salbruch aus gesehen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende Gebäude in Clörath sind:

  • Das Haus Stockum; dieses ist ein altes Herrenhaus (1619 erbaut) am Rande von Clörath in der Nähe von Vennheide.
  • Die Clörather Mühle; diese war bis zur Verlegung des Flusses um das Jahr 1929 herum eine Wassermühle direkt an der Niers. Sie gehörte zur mittelalterlichen befestigten Anlage Haus Clörath, die 1230 erstmals urkundlich erwähnt wurde und von der – mit Ausnahme der Mühle – heute nur noch Mauerreste erhalten sind.
Alter kurkölnisch-jülich'scher Grenzstein Nº1 im Salbruch an der Grenze nach Hagen

Grenzmarkierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Clörath ist ein altes kurkölnisches Gebiet und lag an der Grenze zum damaligen Herzogtum Jülich. In diesem Zusammenhang wurden hier im 18. Jahrhundert Grenzsteine aufgestellt, um die kurkölnisch-jülich'sche Grenze zu markieren, davon ist der „Grenzstein Nº1“ im Salbruch, an der Grenze nach Hagen, noch vorhanden. Ein weiteres Exemplar, der „Grenzstein Nº5“, existiert noch im Hager Feld.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Clörath – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Bericht 1968 von Rudolf H. Müller, Oberkreisdirektor des Landkreises Kempen-Krefeld, erschienen im Heimatbuch des Landkreises Kempen-Krefeld 1969, Kempen (Ndrh) 1968, S. 66 ff.
  2. a b bezreg-koeln.nrw.de: Topografische Karte 1:25000, Blatt 4704 (Viersen) (Memento vom 25. Oktober 2010 im Internet Archive)
  3. brd.nrw.de: Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf, 192. Jahrgang Nr. 1., 14. Januar 2010 (Memento vom 5. Februar 2015 im Internet Archive; PDF; 3,47 MB)
  4. Rheinische Post vom 2. August Seite C1 (Grenzland-Kurier): Abschied von der B 7
  5. ADFC-Regionalkarte: Niederrhein-Süd, 1:75.000, Bielefelder Verlag, ISBN 978-3-87073-318-6
  6. niederrhein-tourismus.de: Der Niers-Radwanderweg in Mönchengladbach (Memento vom 22. April 2016 im Internet Archive; PDF; 4,13 MB)
  7. niederrhein-tourismus.de: Der Niers-Radwanderweg im Kreis Viersen (Memento vom 6. April 2016 im Internet Archive; PDF; 1,62 MB)
  8. Der Niers-Radwanderweg Kreis Kleve - Gennep (NL). (PDF) In: niederrhein-tourismus.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Januar 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/www.niederrhein-tourismus.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)