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Liste der Stolpersteine in Kernen im Remstal

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Stolperstein in der Pommerstraße

Die Liste der Stolpersteine in Kernen im Remstal enthält Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Kernen im Remstal verlegt wurden. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Kernen lebten und wirkten.

Allein in der Heil- und Pflegeanstalt Stetten wurden im Jahr 1940 330 Menschen nach Grafeneck deportiert.[1] Für zwei von den Opfern der Anstalt und ein weiteres Opfer wurde am 7. Oktober 2010 jeweils ein Gedenkstein im Ortsteil Stetten verlegt.[2]

Verlegte Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stetten im Remstal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Stetten im Remstal, einem Teilort von Kermen im Remstal, wurden drei Stolpersteine an drei Adressen verlegt.
Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen des Opfers.

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
HIER WOHNTE
ERNST FRIEDRICH
BEURER
JG. 1900
EINGEWIESEN 1931
'HEILANSTALT' STETTEN
ERMORDET 10.9.1940
GRAFENECK
AKTION T4
Pommerstraße 67
Ernst Friedrich Beurer wurde 1900 in Stetten geboren. Er entstammte einer ortsansässigen Weingärtnerfamilie. Er bekam im Kindesalter eine Krankheit, welche eine Behinderung verursachte. Am 2. November 1931 wurde Ernst Friedrich Beurer in die Heilanstalt Stetten eingewiesen. Im September 1940 wurde er, im Rahmen der Aktion T4 nach Grafeneck deportiert und am Tage seiner Ankunft ermordet. Das Grab, welches sich auf dem Pragfriedhof befinden sollte, wurde nie gefunden.[3][4][3]
HIER WOHNTE
OSWALD LINK
JG. 1892
VERHAFTET 1943
'ARBEITSERZIEHUNGSLAGER'
AISTAIG-OBERNDORF
ERMORDET 13.4.1943
Lange Straße 20
Oswald Link wurde 1892 in Vöhringen bei Rottweil geboren.[5] Er lebte nach der Hochzeit mit seiner Frau in Stetten. Link war Fahrer beim Sanitätsdienst im Ersten Weltkrieg. Durch einen Gasangriff verursacht litt er längere Zeit an erheblichen Magenproblemen.[6] Als er vom Vertrauensarzt in Stuttgart zurückgekommen ist, wurde er von der SS oder Gestapo in das Arbeitserziehungslager Oberndorf-Aistaig gebracht und dort erschlagen.[3][3]
HIER WOHNTE
MARTA SCHMID
JG. 1919
EINGEWIESEN 1924
'HEILANSTALT' STETTEN
ERMORDET 5.11.1940
GRAFENECK
AKTION T4
Lange Straße 7
Marta Schmid wurde am 6. Juli 1919 geboren. Sie entstammt einer alten Stettener Weingärtnerfamilie. Weil sie als Kind unter starken epileptischen Anfällen litt, wurde sie am 10. März 1924 in die Anstalt Stetten gebracht. Am 5. November 1940 wurde sie mit dem vierten Stettener Transport nach Grafeneck deportiert, wo sie noch am selben Tage ermordet worden ist.[7][8]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in Kernen im Remstal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 70 Jahre nach „Grafeneck“ … (Memento vom 9. September 2015 im Internet Archive; PDF) Faltblatt der Diakonie Stetten
  2. Stolpersteine zum Gedenken an Nazi-Opfer aus dem Dorf. (Memento vom 9. September 2015 im Internet Archive) stuttgarter-zeitung.de, Von „Fellbach und Rems-Murr-Kreis“, 5. Oktober 2010
  3. a b c d Stolpersteine aus Stetten in SWR2, Gemeinde Kernen, Februar 2010
  4. Ernst Friedrich Beurer: Sein Grab wurde nie gefunden, SWR, 5. Februar 2014
  5. Von der SS an der Bushaltestelle geschnappt (Memento vom 9. September 2015 im Internet Archive). Von "Fellbach und Rems-Murr-Kreis" 5. Oktober 2010
  6. Oswald Link, Stetten im Remstal. (Memento vom 26. Februar 2014 im Internet Archive; PDF) SWR2-Manuskriptdienst
  7. Stolpersteinverlegung Stetten im Remstal, 7. Oktober 2010. (Memento vom 9. September 2015 im Internet Archive) Allmende Stetten, 7. Oktober 2010.
  8. Verlegung von 3 Stolpersteinen für Stettener NS-Opfer. (Memento vom 9. September 2015 im Internet Archive) Allmende Stetten, 7. Oktober 2010.