Liste der Stolpersteine in St. Wendel

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Die Liste der Stolpersteine in St. Wendel führt die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine in der saarländischen Kreisstadt St. Wendel auf, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

Verlegte Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stolperstein Inschrift Verlegort Name, Leben
HIER WOHNTE
ERNA BERL
GEB. HERZ
JG. 1888
DEPORTIERT 1940
GURS
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1942
ERMORDET 1942 IN
AUSCHWITZ
Schlossstraße 6/8
Erna Berl, bevor sie zusammen mit 1000 weiteren Juden, am 6. August 1942 das Durchgangslager Drancy in Paris erreichte, wurde sie am 22. Oktober 1940 ins Camp de Gurs in Südfrankreich deportiert. Vom Durchgangslager Drancy bei Paris wurde sie mit dem Transport Nr. 17 am 10. August 1942 nach Auschwitz gebracht. Dort verstarb sie vermutlich zwei Tage später.[1]
HIER WOHNTE
JULIUS DREXLER
JG. 1864
DEPORTIERT
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Mommstraße 11 Julius Drexler (1864–19?)[2]
HIER WOHNTE
LYDIA DREXLER
JG. 1896
DEPORTIERT
AUSCHWITZ
ERMORDET 1942
Mommstraße 11 Lydia Drexler (1896–1942)
HIER WOHNTE
MARIANNE HEYMANN
JG. 1933
FLUCHT 1935 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 10.9.1943
Gymnasialstraße 7 Marianne Heymann (1933–1943)
HIER WOHNTE
MAX SIGMUND
HEYMANN
JG. 1905
FLUCHT 1935 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 7.3.1944
Gymnasialstraße 7 Max Heymann wurde 1905 geboren. Die Familie Heymann bestand aus Max Sigmund Heymann, Norma Heymann und deren Tochter Marianne. Max Sigmund war Leiter eines Friseurgeschäfts in der Bahnhofstraße 10. Die Familie wanderte 1935 nach Holland aus und wurde 1942 über das Durchgangslager Westerbork nach Auschwitz gebracht und dort getötet.[3]
HIER WOHNTE
NORMA HEYMANN
GEB. TEUTSCH
JG. 1909
FLUCHT 1935 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 10.9.1943
Gymnasialstraße 7 Norma Heymann, geborene Teutsch (1909–1943)
HIER WOHNTE
WALTER KAHN
JG. 1905
FLUCHT FRANKREICH
VERHAFTET 1944
LYON
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1944
AUSCHWITZ
ERMORDET AUG. 1944
Brühlstraße 9 Walter Kahn (1913–1942)[4]
HIER WOHNTE
ISRAEL LANZ
JG. 1893
FLUCHT FRANKREICH
INTERNIERT GURS
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET MÄRZ 1943
Alsfassener Straße 74 Israel Lanz (1893–1943)[5]
HIER WOHNTE
FLORA LEHMANN
JG. 1907
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1936 FRANKFURT
1937 BERLIN
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 1943
Hospitalstraße 32 Flora Lehmann (1907–1943)
HIER WOHNTE
THEKLA LEHMANN
JG. 1897
EINGEWIESEN 1935
JACOBY’SCHE ANSTALT
BENDORF-SAYN
DEPORTIERT 1942
PIASKI
ERMORDET 1942
Hospitalstraße 32 Thekla Lehmann (1897–1942)[6]
HIER WOHNTE
ALICE REINHEIMER
GEB. BONEM
JG. 1898
DEPORTIERT 1940
GURS
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1942
ERMORDET 1942 IN
AUSCHWITZ
Balduinstraße 41
Alice Reinheimer, geborene Bonem (1898–1942)
HIER WOHNTE
AUGUSTE
REINHEIMER
JG. 1895
FLUCHT 1935 HOLLAND
INTERNIERT
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 2.11.1942
Hospitalstraße 13 Auguste Reinheimer (1895–1942)
HIER WOHNTE
BABETTA
REINHEIMER
JG. 1882
FLUCHT 1935 HOLLAND
INTERNIERT
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 19.2.1943
Hospitalstraße 13 Babetta Reinheimer wurde 1882 geboren. Sie wurde zusammen mit ihren drei Schwestern Auguste, Lina und Frieda 1935 nach Holland emigriert und von dort 1942 über das Durchgangslager Westerbork nach Auschwitz deportiert.[1]
HIER WOHNTE
EDUARD REINHEIMER
JG. 1892
DEPORTIERT 1940
GURS
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1942
ERMORDET 1942 IN
AUSCHWITZ
Balduinstraße 41
Eduard Reinheimer war ein Unternehmer in St. Wendel. Er wurde zusammen mit Alice und Ilse Reinheimer am 22. Oktober 1940 ins Internierungslager Camp de Gurs in Südfrankreich gebracht. Alle drei starben in Auschwitz, wo sie am 11. September über das Sammellager Drancy bei Paris hingebracht wurden.[7]
HIER WOHNTE
ELFRIEDE
REINHEIMER
GEB. GRÜNBERG
JG. 1884
FLUCHT 1935 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 2.11.1942
Beethovenstraße 10 Elfriede Reinheimer, geborene Grünberg (1884–1942)
HIER WOHNTE
FRIEDA REINHEIMER
JG. 1884
FLUCHT 1935 HOLLAND
INTERNIERT
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 2.11.1942
Hospitalstraße 13 Frieda Reinheimer (1884–1942)
HIER WOHNTE
ILSE REINHEIMER
JG. 1923
DEPORTIERT 1940
GURS
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1942
ERMORDET 1942 IN
AUSCHWITZ
Balduinstraße 41
Ilse Reinheimer (1923–1942)
HIER WOHNTE
LINA REINHEIMER
JG. 1901
FLUCHT 1935 HOLLAND
INTERNIERT
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 2.11.1942
Hospitalstraße 13 Lina Reinheimer (1901–1942)
HIER WOHNTE
PAUL REINHEIMER
JG. 1913
FLUCHT 1935 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 9.9.1942
Beethovenstraße 10 Paul Reinheimer (1913–1942)[8]
HIER WOHNTE
GUSTAV SENDER
JG. 1880
FLUCHT FRANKREICH
INTERNIERT GURS
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET JUNI 1943
Bungertstraße 5 Gustav Sender (1880–1943)[9]

Verlegedaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 9. April 2011: Balduinstraße 41, Gymnasialstraße 7, Hospitalstraße 13, Schlossstraße 6/8
  • 19. November 2012: Alsfassener Straße 74, Beethovenstraße 10, Brühlstraße 9, Bungertstraße 5, Hospitalstraße 32, Mommstraße 11

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in St. Wendel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Sankt Wendel (Kreisstadt, Saarland): Jüdische Geschichte / Synagoge. In: Alemannia-Judaica.de. 18. August 2017, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  2. St. Wendel, Demnig, Stolperstein, Drexler, Julius und Lydia. Institut für aktuelle Kunst im Saarland, 27. Oktober 2017, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  3. St. Wendel, Demnig, Stolperstein, Heymann, Max, Norma und Marianne. Institut für aktuelle Kunst im Saarland, 27. Oktober 2017, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  4. St. Wendel, Demnig, Stolperstein, Kahn, Walter. Institut für aktuelle Kunst im Saarland, 27. Oktober 2017, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  5. St. Wendel, Demnig, Stolperstein, Lanz, Israel. Institut für aktuelle Kunst im Saarland, 27. Oktober 2017, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  6. St. Wendel, Demnig, Stolperstein, Lehmann, Flora und Thekla. Institut für aktuelle Kunst im Saarland, 27. Oktober 2017, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  7. St. Wendel, Demnig, Stolperstein, Reinheimer, Eduard, Alice und Ilse. Institut für aktuelle Kunst im Saarland, 27. Oktober 2017, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  8. St. Wendel, Demnig, Stolperstein, Reinheimer, Elfriede und Paul. Institut für aktuelle Kunst im Saarland, 27. Oktober 2017, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  9. St. Wendel, Demnig, Stolperstein, Sender, Gustav. Institut für aktuelle Kunst im Saarland, 27. Oktober 2017, abgerufen am 16. Dezember 2018.