Liste der Superintendenten und Generalsuperintendenten von Livland

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Obwohl die Reformation in Livland schon in den 1520er und 1530er Jahren Fuß gefasst hatte, kam es bis zum Livländischen Krieg (1558–1583) nicht zu einer zentralen Organisation des evangelischen Kirchenwesens. Im zu Polen-Litauen gehörenden Herzogtum Livland wurde die Gegenreformation gefördert. Erst als die Schweden ab 1621 im Polnisch-Schwedischen Krieg große Teile Livlands eroberten und schließlich als Schwedisch-Livland bis 1721 ihrem Reich anschlossen, konnten sie einen Superintendenten einsetzen, der zusammen mit einem Konsistorium die Aufsicht über die Pröpste und Pfarrer führte. Er hatte seinen Sitz zuerst in Riga, später in Dorpat, wo auch das Konsistorium und die 1632 gegründete Universität ansässig waren, ab 1675 wieder in Riga. 1674 wurde das Amt in das eines Generalsuperintendenten umbenannt.

An den kirchlichen Strukturen änderte sich zunächst nichts, als das Gebiet ab 1700 von Russland besetzt und 1721 als Gouvernement Livland in das Zarenreich eingegliedert wurde. Auch das neue Statut der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland von 1832 ließ das Amt des Generalsuperintendenten bestehen, das bis zur territorialen Neugliederung des Baltikums 1919 bestand.

Superintendenten und Generalsuperintendenten in schwedischer Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Generalsuperintendenten in russischer Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Liborius von Bergmann: Kurze biographische Nachrichten von den General-Superintendenten Livlands. Häcker, Riga 1814.
  • Karl Eduard von Napiersky: Beiträge zur Geschichte der Kirchen und Prediger in Livland, Band 1. Häcker, Riga 1843, S. 1–10.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst Hj J. Lundström: Bidrag till livlands kyrkohistoria under den svenska tidens första skede. Från Rigas intagande 1621 till freden i Oliva 1660. Uppsala 1914, S. 125–140.
  2. Ernst Hj J. Lundström: Bidrag till livlands kyrkohistoria under den svenska tidens första skede. Från Rigas intagande 1621 till freden i Oliva 1660. Uppsala 1914, S. 140–147.
  3. Eesti teaduse biograafiline leksikon. Bd: 3. N–Sap S. 2013 (Link zur pdf-Ausgabe), S. 738 f.
  4. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Lang (Lange).Jacob. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  5. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Bergius (Berg), Nicolaus. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  6. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Skragge, Gabriel. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  7. TLÜAR rahvusbibliograafia isikud – Jakob Benjamin Fischer. In: isik2.tlulib.ee. Abgerufen am 13. August 2019 (estnisch).
  8. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Zimmermann, Jakob Andreas. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  9. TLÜAR rahvusbibliograafia isikud – Jacob Lange. In: isik2.tlulib.ee. Abgerufen am 13. August 2019 (estnisch).
  10. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Danckwart, Johann. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  11. TLÜAR rahvusbibliograafia isikud – Karl Ernst (von) Berg. In: isik2.tlulib.ee. Abgerufen am 13. August 2019 (estnisch).
  12. TLÜAR rahvusbibliograafia isikud – Paul Carlblom. In: isik2.tlulib.ee. Abgerufen am 13. August 2019 (estnisch).
  13. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Christiani, Arnold Friedrich. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  14. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Girgensohn, Heinrich Otto Reinhold. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  15. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Oehrn, Gustav Axel Conrad. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital