Lubny

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Lubny
Лубни
Wappen von Lubny
Lubny (Ukraine)
Lubny (Ukraine)
Lubny
Basisdaten
Oblast: Oblast Poltawa
Rajon: Rajon Lubny
Höhe: 152 m
Fläche: 25 km²
Einwohner: 44.089 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 1.764 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 37500
Vorwahl: +380 5361
Geographische Lage: 50° 1′ N, 33° 0′ OKoordinaten: 50° 1′ 0″ N, 33° 0′ 0″ O
KATOTTH: UA53040030010081016
KOATUU: 5310700000
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 62 Dörfer
Adresse: вул. Леніна 33
37500 м. Лубни
Website: http://lubnyrada.com.ua/
Statistische Informationen
Lubny (Oblast Poltawa)
Lubny (Oblast Poltawa)
Lubny
i1

Lubny (ukrainisch Лубни; russisch Лубны, polnisch Łubnie) ist eine Stadt in der zentralukrainischen Oblast Poltawa am rechten Ufer des Flusses Sula mit rund 48.000 Einwohnern. Sie ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Rajons, dem sie als kreisfreie Stadt aber bis 2020 nicht angehörte. Der Name des Ortes leitet sich von dem altslawischen Wort lubno (hölzern) ab.

Impressionen aus dem Ort

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung des Ortes erfolgte 988 auf Anweisung des Kiewer Großfürsten Wladimir I. Lubny blieb zunächst für längere Zeit lediglich ein befestigtes Dorf. Nach der Zeit der Mongolenherrschaft konnte es sich zu einer Stadt heran entwickeln, welche bereits im 15./ 16. Jahrhundert das Magdeburger Stadtrecht führte und über einen eigenen Stempel und ein eigenes Wappen verfügte. In der Nähe der Stadt wurde 1619 das Verklärungskloster von Mhar gegründet. 1638 wohnten in der Stadt 2.646 Einwohner, daneben waren 40 Mühlräder in Betrieb. Ab dem 18. Jahrhundert verlor die Stadt aber insbesondere gegenüber dem weiter östlich gelegenen Poltawa an Bedeutung.

1897 hatte die Stadt 10.097 Einwohner, wobei Ukrainer (59,18 %), Juden (29,72 %) und Russen (9,51 %) die größten ethnischen Bevölkerungsgruppen stellten. Einen neuen Entwicklungsimpuls erhielt Lubny 1901 mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz, wodurch in der Folge zahlreiche Industriebetriebe entstanden. So konnte die Stadt im 20. Jahrhundert trotz des russischen Bürgerkriegs und des Zweiten Weltkriegs stark anwachsen. Am 16. Oktober 1941 beorderte der damalige Ortskommandant der Wehrmacht die jüdische Bevölkerung an einen Sammelplatz, worauf das Sonderkommando 4A der Einsatzgruppe C unter Paul Blobel 1800 unter ihnen ermordete.[1]

Bis 1989 stieg die Bevölkerungszahl auf 59.478 Einwohner, zwischen 1989 und 2003 verlor sie mehr als 15 % ihrer Bevölkerung.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beschreibung: In Blau ein schwarzbekleideter Arm aus dem linken Schildrand hervorbrechend und ein goldener Stock mit Kugel haltend. Eine dreitürmige silberne Mauerkrone auf mit Goldrand historisierten Schild.

Bildung, Wirtschaft, Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof von Lubny (2006)

An weiterführenden Bildungseinrichtungen verfügt Lubny u. a. über ein Technikum für Forstwirtschaft und Buchhaltung, eine technische Schule der Südlichen Eisenbahngesellschaft und eine medizinische Lehranstalt. Der industrielle Schwerpunkt liegt auf dem Maschinenbau, hierbei insbesondere auf der Fabrikation von Werkzeugmaschinen, Instrumenten und Apparaten. Daneben ist die chemisch-pharmazeutische Industrie von Bedeutung. In der Nähe der Stadt werden Öl- und Gasvorkommen genutzt und Torf abgebaut. Lubny liegt an der Fernstraße M 03/E 40 und der Regionalstraße P–42 sowie an der Eisenbahnstrecke Kiew–Poltawa–Charkiw.

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Lubny (Лубенська міська громада/Lubenska miska hromada). Zu dieser zählen auch die 62 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer[2], bis dahin bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde Lubny (Лубенська міська рада/Lubenska miska rada) unter Oblastverwaltung im Zentrum des ihn umgebenden Rajons Lubny.

Am 17. Juli 2020 kam es im Zuge einer großen Rajonsreform zum Anschluss des Rajonsgebietes an den Rajon Lubny[3].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Lubny Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch
Barwinschtschyna Барвінщина Барвинщина (Barwinschtschina)
Beresiwka Березівка Березовка (Beresowka)
Beresototscha Березоточа Березоточа
Browarky Броварки Броварки (Browarki)
Chalepzi Халепці Халепцы (Chalepzy)
Choroschky Хорошки Хорошки (Choroschki)
Chytzi Хитці Хитцы (Chitzy)
Iskiwzi Ісківці Исковцы (Iskowzy)
Kalajdynzi Калайдинці Калайдинцы (Kalaidinzy)
Klepatschi Клепачі Клепачи
Kononiwka Кононівка Кононовка (Kononowka)
Kreweliwka Кревелівка Кревелевка (Krewelewka)
Kremjanka Крем’янка Кремянка
Krutyj Bereh Крутий Берег Крутой Берег (Krutoi Bereg)
Kupjewacha Куп’єваха Купьеваха
Kusubiwka Кузубівка Кузубовка (Kusubowka)
Lomaky Ломаки Ломаки (Lomaki)
Luky Луки Луки (Luki)
Lytwjaky Литвяки Литвяки (Litwjaki)
Luschnyky Лушники Лушники (Luschniki)
Malyj Wjasiwok Малий В’язівок Малый Вязовок (Maly Wjasowok)
Matjaschiwka Матяшівка Матяшовка (Matjaschowka)
Mazkiwzi Мацківці Мацковцы (Mazkowzy)
Mazkowa Lutschka Мацкова Лучка Мацкова Лучка
Mhar Мгар Мгарь (Mgar)
Mychniwzi Михнівці Михновцы (Michnowzy)
Nasariwka Назарівка Назаровка (Nasarowka)
Nowaky Новаки Новаки (Nowaki)
Nyschnij Bulatez Нижній Булатець Нижний Булатец (Nischni Bulatez)
Okip Окіп Окоп (Okop)
Oleksandriwka Олександрівка Александровка (Aleksandrowka)
Orichiwka Оріхівка Ореховка (Orechowka)
Pisky Піски Пески (Peski)
Pjatyhirzi П’ятигірці Пятигорцы (Pjatigorzy)
Pokrowske Покровське Покровское (Pokrowskoje)
Pulynzi Пулинці Пулинцы (Pulinzy)
Pyschne Пишне Пышное (Pyschnoje)
Remiwka Ремівка Ремовка (Remowka)
Sassullja Засулля Засулье (Sassulje)
Scherschniwka Шершнівка Шершневка (Scherschnewka)
Schynkiwschtschyna Шинківщина Шинковщина (Schinkowschtschina)
Seljukiw Селюків Селюков (Seljukow)
Snityn Снітин Снитин (Snitin)
Snityne Снітине Снитино (Snitino)
Solonyzja Солониця Солоница (Soloniza)
Stadnja Стадня Стадня
Sucha Solonyzja Суха Солониця Сухая Солоница (Suchaja Soloniza)
Switschkiwka Свічківка Свечковка (Swetschkowka)
Terny Терни Терны
Terniwschtschyna Тернівщина Терновщина (Ternowschtschina)
Tottschyne Тотчине Тотчино (Tottschino)
Tscherwoni Polohy Червоні Пологи Червоные Пологи (Tscherwonyje Pologi)
Tschernetsche Чернече Чернече
Tschudniwzi Чуднівці Чудновцы (Tschudnowzy)
Tyschky Тишки Тишки (Tischki)
Wilschanka Вільшанка Ольшанка (Olschanka)
Wjasiwok В’язівок Вязовок (Wjasowok)
Wowtscha Dolyna Вовча Долина Волчья Долина (Woltschja Dolina)
Wowtschyk Вовчик Вовчик (Wowtschik)
Wojnycha Войниха Войниха (Woinicha)
Wyssatschky Висачки Висачки (Wyssatschki)
Wyschtschyj Bulatez Вищий Булатець Высший Булатец (Wysschi Bulatez)

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lubny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bericht der Kommission zur Überprüfung der Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ (Memento vom 21. Oktober 2013 im Internet Archive) pdf, S. 55 ff., abgerufen am 8. Oktober 2015.
  2. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 721-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Полтавської області"
  3. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX Про утворення та ліквідацію районів