Moissei Isaakowitsch Kaganow

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Moissei Isaakowitsch Kaganow (russisch Моисе́й Исаа́кович Кага́нов; * 4. August 1921 in Lubny; † 31. August 2019 in Jamaica Plain[1] oder 1. September 2019 in Waltham[2] in Massachusetts) war ein russisch-ukrainischer Physiker und Hochschullehrer.[3][4]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaganow, Sohn des Philologen Isaak Jakowlewitsch Kaganow, war Soldat der Roten Armee während des Deutsch-Sowjetischen Krieges und erhielt den Orden des Roten Sterns.[5] Er studierte dann Physik an der Universität Charkow mit Diplomabschluss.

1949 begann Kaganow seine wissenschaftliche Arbeit im Charkower Physikalisch-Technischen Institut. Nach der Aspirantur wurde er 1954 mit seiner Kandidat-Dissertation Wechselwirkung geladener Teilchen mit langsamen Wellen in anisotropen Dielektrika zum Kandidaten der Physikalisch-Mathematischen Wissenschaften promoviert. 1958 wurde er mit seiner Dissertation Einige Probleme der kinetischen Festkörpertheorie zum Doktor der Physikalisch-Mathematischen Wissenschaften promoviert. In den 1960er Jahren leitete er die Abteilung für Theoretische Physik im Charkower Physikalisch-Technischen Institut.

1970 wurde Kaganow Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Physikalische Probleme der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (dem späteren Kapiza-Institut) in Moskau. Dazu war er Professor an der Lomonossow-Universität Moskau. 1994 ging er in den Ruhestand, den er in den USA verbrachte.

Kaganows wesentliche Arbeitsgebiete waren die Quantentheorie der Festkörperphysik und die Plasmaphysik. I. N. Adamenko gehörte zu seinen Schülern. Daneben bemühte Kaganow sich um die Popularisierung der Wissenschaft, schrieb populärwissenschaftliche Aufsätze und Bücher auch über Wissenschaftsgeschichte sowie Biografien von Wissenschaftlern.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Лифшиц И.М., Азбель М.Я., Каганов М.И.: Электронная теория металлов. 1971.
  • M. I. Kaganov, E. Jäger: Grundlagen der Festkörperphysik. Wiley & Sons, 1998.
  • M. I. Kaganov, V. G. Peschansky: Galvano-magnetic Phenomena Today and Forty Years Ago. Elsevier, 2002.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Todesanzeige abgerufen am 5. September 2019
  2. Каганов Мойсей Ісакович. In: Encyclopedia of Modern Ukraine. Abgerufen am 8. Dezember 2023 (ukrainisch).
  3. А. М. Ермолаев, В. В. Ульянов: Моисей Исаакович Каганов. Universität Charkow, Charkow 2001.
  4. В. В. Ерёменко: О себе и моих учителях, коллегах, друзьях: Моисей Исаакович Каганов (abgerufen am 12. Juli 2016).
  5. Auszeichnungsregister Blatt 98/243: Sergeant Kaganow Moissei Isaakowitsch (Memento vom 8. November 2019 im Internet Archive) (russisch, abgerufen am 12. Juli 2016).
  6. Doctors Honoris Causa. (pdf) Wrocław University of Technology, archiviert vom Original am 17. August 2016; abgerufen am 12. Juli 2016 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]