LuckyChap Entertainment

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LuckyChap Entertainment

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Rechtsform Privately held company
Gründung 2014
Sitz Los Angeles, Kalifornien
Leitung Margot Robbie,
Tom Ackerley,
Josey McNamara,
Sophia Kerr
Branche Filmproduktion

LuckyChap Entertainment ist eine von Margot Robbie, Tom Ackerley, Josey McNamara und Sophia Kerr im Jahr 2014 gegründete US-amerikanische Filmproduktionsgesellschaft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach ihrem endgültigen Durchbruch als Schauspielerin in Martin Scorseses Filmbiografie The Wolf of Wall Street gründete Margot Robbie mit ihrem späteren Ehemann Tom Ackerley und ihren Freunden Josey McNamara und Sophia Kerr das Unternehmen am 18. September 2014 zunächst in London, wo die vier Gründer zu dieser Zeit noch lebten.[1][2] Der Name LuckyChap entstand spontan während eines Gesprächs über Charlie Chaplin, hat aber keine tiefergehende Bedeutung.[3]

Robbie wollte mit dem Unternehmen mehr kreative Kontrolle über Filmprojekte erlangen und Filmemacherinnen ermöglichen, Geschichten vor allem für ein weibliches Publikum zu produzieren.[4][5]

Im Dezember 2017 unterzeichnete LuckyChap Entertainment einen zweijährigen First-Look-Deal mit Warner Bros. Television.[6] Im Jahr 2018 wurde der Unternehmenssitz nach Kalifornien verlegt, wo LuckyChap Entertainment ein Büro auf dem Studiogelände von Warner Bros. eröffnete.[5] Das Unternehmen hat weiterhin einen Unternehmenssitz im Vereinigten Königreich, der sich seit 2020 in Bromsgrove, Worcestershire, befindet.[1]

Die erste im Kino veröffentlichte Produktion des Unternehmens war 2017 I, Tonya, eine Filmbiografie über die ehemalige Eiskunstläuferin Tonya Harding, bei der Robbie auch die Hauptrolle übernahm. Das Filmbudget von etwa 11 Mio. US-Dollar finanzierte hauptsächlich die Beteiligungsgesellschaft Access Industries.[7] Der Film erhielt gute Kritiken sowie mehrere Filmpreise und spielte weltweit etwa 53 Mio. US-Dollar an den Kinokassen ein.[8] Die nächsten Filmprojekte Terminal – Rache war nie schöner (2018) und Dreamland (2019) fielen jedoch bei der Kritik durch und wurden auch zu finanziellen Flops, die beide weltweit nicht einmal 1 Mio. US-Dollar einspielten.[9][10]

LuckyChap Entertainment begann auch mit der Produktion von Fernsehserien wie der Comedy-Serie Dollface (2019–2022) und den Miniserien Maid (2021) und Mike (2022).

Im Jahr 2019 zog das Unternehmen in ein neues Büro in Downtown Los Angeles um.[11]

Der Anfang 2020 veröffentlichte Superheldenfilm Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn, in dem Robbie zum zweiten Mal die titelgebende Comicfigur verkörperte, spielte weltweit zwar über 200 Mio. US-Dollar ein[12], kam damit an den Kinokassen aber noch nicht in die Gewinnzone.[13]

Im Dezember 2020 unterzeichnete LuckyChap Entertainment einen First-Look-Deal über Fernsehproduktionen mit Amazon.[14] Der First-Look-Deal mit Warner über Filmproduktionen blieb parallel bestehen.[14]

Robbie plante von Anfang an, nicht in jedem Projekt des Unternehmens als Schauspielerin eine Rolle zu übernehmen.[4] 2019 produzierte das Unternehmen Emerald Fennells von der Kritik vielfach gelobten Rache-Thriller Promising Young Woman, der wegen der COVID-19-Pandemie im Vereinigten Königreich nicht in den britischen Kinos starten konnte und dort stattdessen von Sky Cinema und über den Streamingdienst WOW veröffentlicht wurde.[15] Mit einem weltweiten Kinoeinspielergebnis von über 10 Mio. US-Dollar war der gemeinsam mit FilmNation Entertainment produzierte Film, in dem Carey Mulligan die Hauptrolle übernommen hatte, dennoch an den Kinokassen profitabel.[16] In der nächsten Filmproduktion von LuckyChap Entertainment, dem 2023 auf dem Streamingdienst Hulu veröffentlichten Serienmörder-Film Boston Strangler übernahm Keira Knightley die Hauptrolle der Journalistin Loretta McLaughlin.

2023 kam Greta Gerwigs Spielfilm Barbie in die Kinos, der unter anderem von LuckyChap Entertainment produziert wurde und in dem Robbie die titelgebende Hauptrolle spielte. Den Vertrag mit Mattel und Warner Bros. hatte LuckyChap Entertainment 2019 angekündigt.[17] LuckyChap Entertainment hatte Gerwig und Noah Baumbach mit dem Schreiben des Drehbuchs betraut.[18] Der parallele Filmstart von Barbie und Christopher Nolans Filmbiografie Oppenheimer befeuerte das „Barbenheimer“-Phänomen und wurde dadurch zum „Filmevent des Jahres“ (Variety).[19][18] Der Film spielte weltweit über 1,44 Milliarden US-Dollar an den Kinokassen ein und wurde dadurch zum finanziell erfolgreichsten Film des Kinojahres 2023.[20][21]

Die nächsten Filmprojekte des Unternehmens waren Emerald Fennells Thriller Saltburn (2023) und Megan Parks Komödie My Old Ass (2024).

Produktionen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b LuckyChap Entertainment Limited. In: company-information.service.gov.uk, abgerufen am 21. Januar 2024.
  2. Margot Robbie has to fight to be taken seriously as a producer. In: uk.finance.yahoo.com vom 23. November 2022.
  3. Margot Robbie: ‘I asked my girlfriends what they'd been through. And they were angry’. In: theguardian.com vom 3. Februar 2018.
  4. a b Lacey Rose: Margot Robbie and LuckyChap Partners Talk Their Producing Strategy: “If It’s Not a ‘F***, Yes,’ It’s a ‘No'”. In: hollywoodreporter.com 2020 vom 18. Dezember 2020.
  5. a b Sophie Tedmanson: Margot Robbie opens up about marriage, feminism and sexual harassment in Hollywood. In: vogue.com.au vom 4. März 2018.
  6. Bryn Sandberg: Margot Robbie’s Production Company Inks First-Look Deal With Warner Bros. TV. In: hollywoodreporter.com vom 15. Dezember 2017.
  7. Rebecca Ford: How Margot Robbie Nailed Her Landing for ‘I, Tonya’. In: hollywoodreporter.com vom 1. Dezember 2017.
  8. I, Tonya. In: boxofficemojo.com, abgerufen am 21. Januar 2024.
  9. Terminal (2018). In: boxofficemojo.com, abgerufen am 21. Januar 2024.
  10. Dreamland (2019). In: boxofficemojo.com, abgerufen am 21. Januar 2024.
  11. Kathryn Romeyn: Inside Margot Robbie’s Homey New L.A. LuckyChap Entertainment Office. In: architecturaldigest.com vom 9. August 2019.
  12. Scott Mendelson: Box Office: ‘Harley Quinn: Birds Of Prey’ Finally Passes $200 Million. In: forbes.com vom 22. März 2020.
  13. Rebecca Rubin: Why ‘Birds of Prey’ Whiffed at the Box Office. In: variety.com vom 10. Februar 2020.
  14. a b Lacey Rose: Margot Robbie’s LuckyChap Entertainment Inks First-Look TV Deal With Amazon. In: hollywoodreporter.com vom 7. Dezember 2020.
  15. Ben Dalton: ‘Promising Young Woman’ skips UK theatrical release to debut on Sky Cinema in April. In: screendaily.com vom 25. März 2021.
  16. Scott Mendelson: ‘Promising Young Woman’ Is The Closest Thing To Box Office Hit This Oscar Season. In: forbes.com vom 16. März 2021.
  17. Mattel and Warner Bros. Pictures to Bring Barbie to the Big Screen Starring Margot Robbie. In: corporate.mattel.com, abgerufen am 21. Januar 2024.
  18. a b Angelique Jackson: Margot Robbie & LuckyChap’s Entertainment Empire: How They’re Thriving Off ‘Barbie,’ ‘Saltburn’ Shocks and ‘Being Original Every Time’. In: variety.com vom 3. Januar 2024.
  19. Rebecca Rubin: ‘Barbenheimer’ Fever: Meet the Film Lovers Turning ‘Barbie’-‘Oppenheimer’ Double Features Into the Movie Event of the Year. In: variety.com vom 17. Juli 2023.
  20. Antonio Pequeño IV: ‘Barbie’ Officially Becomes This Year’s Highest-Grossing Movie In The World—As It Edges Past ‘The Super Mario Bros. Movie’. In: forbes.com vom 2. September 2023.
  21. 2023 Worldwide Box Office. In: boxofficemojo.com, abgerufen am 21. Januar 2024.