Ludwig Heinrich Heyne

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Ludwig Heinrich Heyne: Nähende Frau

Ludwig Heinrich Heyne (* 25. August 1878 in Düsseldorf; † Oktober 1914 in Douvrin, Frankreich) war ein deutscher Maler.

Leben und künstlerische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heyne bildete sich Ende der 1890er Jahre an der Königlich Preußischen Kunstakademie Düsseldorf aus, u. a. bei Claus Meyer, und ließ sich anschließend als Figuren- und Landschaftsmaler in seiner Heimatstadt nieder. Als Mitglied des Künstlervereins Malkasten, dem er von 1910 bis zu seinem frühen Tod angehörte, machte er sich durch seine Bemühungen um die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Künstler verdient. Heyne war mit Else Spies[1] verheiratet; die Ehe blieb kinderlos. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Heyne als Offiziersstellvertreter nach Nordfrankreich beordert, wo er bereits im Oktober 1914 an den Folgen einer schweren Verwundung[2] in einem Lazarett starb.

In seiner kurzen Schaffenszeit schuf Heyne Landschaften mit Menschen- und Tierstaffage, u. a. Die Freundinnen, Der alte Schäfer, Wetterwolken über dem Heidestall, allegorische Figurendarstellungen, wie Bajazzo, der Menge eine Krone zeigend (um 1897), und Stillleben. Daneben führte er einige Bildnisse aus, darunter 1910 das von Kaiser Wilhelm II. als Husar, nach Alfred Schwarz und 1913 ein Selbstbildnis.[3] Am überzeugendsten gelangen ihm Architekturausschnitte, wie Blick aus dem Atelier auf die Kaiser-Wilhelm-Straße in Düsseldorf, 1913,[4] die er gelegentlich mit Figurendarstellungen kombinierte, etwa eine Marktszene vor dem Jan Wellem zu Düsseldorf, mit den in eindringlicher Nahsicht gegebenen Marktfrauen. Für den Sitzungssaal der Westdeutschen Binnenschiffahrts-Berufsgenossenschaft in Duisburg schuf Heyne 1912 ein Triptychon, das Kaiser Wilhelm II., flankiert von Darstellungen der Rheinschiffahrt, als Patron der Binnenschifffahrt zeigte.[5] Seine Arbeiten stellte der Künstler überwiegend in Düsseldorf,[6] aber auch in München[7] aus. Anlässlich der postumen Ausstellung einer kleinen Auswahl seiner Gemälde, 1915 in der Düsseldorfer Galerie Schaffnik, hob die Kritik Heynes „vorzügliche Charakteristik und gewähltes Kolorit“ hervor.[8]

Werkauswahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kaiser Wilhelm II. als Husar, Kopie nach Alfred Schwarz (1910)[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzeldarstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anmerkung: Else Spies ist, wie der Name vermuten lässt, identisch mit Else Heyne, die in den 1920er Jahren als Buchgestalterin in Düsseldorf tätig war.
  2. Deutsche Verlustlisten, Ausgabe 221, 25. November 1914: Infanterie-Regiment Nr. 58, Cöln: 20.–30. Oktober 1914 [Gefechte bei] Illies, La Bassée, Ferme du Biez, Richebourg-Neuve Chapelle: 1. Bataillon, 1. Kompagnie: Offiziersstellvertreter Heinr. Heyne schwer verwundet.
  3. Das Bild hing ehemals im Lessing-Gymnasium in Düsseldorf.
  4. Abb.: Lexikon der Düsseldorfer Malerschule. S. 104.
  5. Carsten Roth: Beruf: „Kaiser“ oder „Regieren ist doch auch nur Arbeit.“ In: Klaus Türk (Hrsg.): Arbeit und Industrie in der bildenden Kunst. Beiträge eines interdisziplinären Symposiums. Steiner, Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07139-3, S. 81–83, Abb. S. 82; Verbleib unbekannt.
  6. Katalog der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1911 (Abb.) und 1913. – Katalog der Ausstellung Düsseldorfer Künstler. Düsseldorf 1912 und 1915.
  7. Offizieller Katalog der Jahresausstellung 1912, Adresse: Düsseldorf, Getreidehaus, Bismarckstr., Nr. 781: Kühler Tag, Nr. 782: Spittelfrauen; 1914, Adresse: Düsseldorf, Volksgartenstr. 8, Nr. 993 Beißzangen.
  8. Gedächtnis-Ausstellung L. H. Heyne. In: General-Anzeiger für Düsseldorf und Umgegend. 10. November 1915.
  9. Irene Haberland, Klaus Weschenfelder (Hrsg.): Die Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts. Bestandskataloge des Mittelrhein-Museums Koblenz. 1999, ISBN 3-928377-19-1.