Ludwig von Paar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Familienwappen, aus: Tyroff: Wappenbuch der österr. Monarchie, 1831–1868

Graf Ludwig Johann Baptist Emanuel von Paar (* 26. März 1817; † 6. Jänner 1893) war ein österreichischer Diplomat und Kunstsammler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludwig von Paar war ein Mitglied des österreichischen Adelsgeschlechts von Paar. Sein Vater war Johann Karl Fürst von Paar (1773–1819); Karl Johann Fürst von Paar (1806–1881) war sein älterer Bruder. Ludwig stand im auswärtigen Dienst der k.k. später k.u.k. Monarchie und war von 1853 bis 1857 österreichischer Gesandter in Sardinien-Piemont, dann 1857 bis 1859 in gleicher Funktion in Modena.[1]

Am 14. Juni 1858 heiratete er Marie Anna geb. Gräfin Esterházy-Galantha[2] (1834–1863) und wechselte im Jahr darauf als k.k. Gesandter an den schwedischen Hof nach Stockholm.[1] 1864 bis 1866 bekleidete er die gleiche Funktion am kurhessischen Hof in Kassel;[1][3], anschließend von 1866 bis 1869 am dänischen Hof, nach einer Mission als nunmehr österreich-ungarischer Gesandter beim sächsischen Hof in Dresden[1][3] (1869 bis 1872), war er von 1872 bis 1873 nochmals in Kopenhagen, danach wurde er 1873 als Botschafter an den Heiligen Stuhl in Rom versetzt, und blieb auf diesem Posten bis 1888.[1] Von Paar besaß eine nennenswerte Autographensammlung, unter anderem auch Briefe von Michelangelo.[4] Er war auch Besitzer von Mozarts Kindergeige, die 1896 von seinem Sohn der Internationalen Stiftung Mozarteum übergeben wurde.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Erwin Matsch: Der Auswärtige Dienst von Österreich(-Ungarn) 1720-1920, Böhlau, Wien 1986, ISBN 3-205-07269-3
  2. Paar. [3]. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 12: Nishnei-Nowgorod–Pfeufer. Altenburg 1861, S. 543 (zeno.org).
  3. a b Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie 1815–1963: Auswärtige Missionschefs in Deutschland und deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer, K. G. Saur, München 2012
  4. Günther Mecklenburg: Vom Autographensameln: Versuch einer Darstellung seines Wesens und seiner Geschichte im deutschen Sprachgebiet, J. A. Stargardt, Berlin 1963, S. 57
VorgängerAmtNachfolger
Rudolf Apponyi von Nagy-ApponyÖsterreichischer Gesandter in Sardinien-Piemont
1853–1857
Eduard von Lebzeltern-CollenbachÖsterreichischer Gesandter in Modena
1857–1859
Ferdinand von LangenauÖsterreichischer Gesandter in Schweden
1859–1863
Ladislaus von Karnicki
Ladislaus von KarnickiÖsterreichischer Gesandter in Hessen-Kassel
1864–1866
Joseph von WernerÖsterreich-ungarischer Gesandter in Sachsen
1869–1872
Johann Karl von Frankenstein
Raphael von HübenerÖsterreich-ungarischer Gesandter beim Heiligen Stuhl
1873–1888
Friedrich Revertera von Salandra