Ludwik Ehrlich

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Ludwik Ehrlich (geb. 11. April 1889 in Ternopil; gest. 31. Oktober 1968 in Kraków) war ein polnischer Rechtswissenschaftler und Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Von 1924 an war er Professor für Völkerrecht an der Universität Lwów, ab 1945 an der Universität Krakau.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludwik Ehrlich verbrachte seine Jugend in Tarnopol und Lwów und studierte Recht und Philosophie in Halle, Berlin und Universität Oxford. 1916 erhielt er einen Lehrauftrag an der Universität Oxford, 1917 folgte er einem Ruf an die UC Berkeley. 1920 kehrte er nach Lwów zurück und unterrichtete dort Internationales Recht und Staatsrecht. Es folgte eine Karriere in Europa an verschiedenen Universitäten, darunter Den Haag, Prag, Iaşi und London.[2]

Im Zweiten Weltkrieg wurde Ehrlich von den Deutschen in seinem Versteck entdeckt und gefangen genommen. Nach der Befreiung Polens vom Nationalsozialismus 1945 lehrte er in Kraków. Außerdem saß er dem Ständigen Schiedshof in Den Haag bei und war an zahlreichen Verfahren gegen Nationalsozialisten, vor allem in Polen, beteiligt. Seine Position für die individuelle Verantwortbarkeit von nationalsozialistischen Verbrechen fand Eingang in die internationale Rechtsprechung wie die Nürnberger Prozesse.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ehrlich, Ludwik. In: Cecil Roth (Hrsg.): Encyclopaedia Judaica. 1. Auflage. Band 6: Di–Fo. Keter, Jerusalem 1971, OCLC 634019226 (englisch, academic.ru [abgerufen am 24. Februar 2021]).
  2. Szymon Rudnicki: Ehrlich, Ludwik. YIVO, abgerufen am 29. Januar 2021 (englisch, aus dem Polnischen von Karen Auerbach).
  3. Andriy O. Hachkevych: Ludwik Ehrlich. Cracow Period of His Life. In: Humanities and Social Sciences. Band XXII, Nr. 24. Oficyna Wydawn. Politechn., 2017, ISSN 2300-5327, S. 85–91, doi:10.7862/rz.2017.hss.22 (edu.pl [PDF; 101 kB; abgerufen am 24. Februar 2021] Ausgabe April–Juni = 2/2017).