Lutomierz

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Lutomierz
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Lutomierz (Polen)
Lutomierz (Polen)
Lutomierz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Ząbkowicki
Gmina: Stoszowice
Geographische Lage: 50° 37′ N, 16° 43′ OKoordinaten: 50° 36′ 33″ N, 16° 43′ 3″ O
Einwohner: 320
Kfz-Kennzeichen: DZA



Lutomierz [lutɔmjɛʂ] (deutsch Quickendorf) ist ein Dorf in der Landgemeinde Stoszowice (Peterwitz) im Powiat Ząbkowicki in der Woiwodschaft Niederschlesien im Südwesten Polens.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lutomierz liegt circa zwei Kilometer westlich von Stoszowice (Peterwitz), acht Kilometer westlich von Ząbkowice Śląskie (Frankenstein) und 63 Kilometer südlich von Breslau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quickendorf wurde 1322 in einer Urkunde als Quitkendorf erwähnt. Nach dem ersten schlesischen Krieg fiel Quickendorf mit fast ganz Schlesien an Preußen. Die alten Verwaltungsstrukturen wurden aufgelöst und Quickendorf in den Landkreis Frankenstein eingegliedert. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte Quickendorf Graf von Schlabrendorf auf Stolz. 1845 zählte Quickendorf 70 Häuser, 515 Einwohner (davon 74 katholisch und der Rest evangelisch), eine evangelische Pfarrkirche mit Pfarrwidum und Wald, eine evangelische Schule, eine Lokalie, zwei Wassermühlen, 52 Baumwollwebstühle, zwei Brau- und Brennereien, ein Bäcker, ein Fleischer und vier Händler. Katholisch war Quickendorf nach Peterwitz gepfarrt. Graf von Schlabrendorf votierte den Lehrer als Organisten und erteilte ihm Wohnungsgeld.[1]

1874 wurde aus den Landgemeinden Quickendorf und Seherrsgrund und deren Gutsbezirke der Amtsbezirk Quickendorf gebildet. Am 30. September 1928 erfolgte die Eingemeindung von Seherrsgrund nach Quickendorf. Der Amtsbezirk Quickendorf wurde vor 1933 aufgelöst und dem Amtsbezirk Peterwitz zugewiesen.[2] Als Folge des Zweiten Weltkriegs wurde Quickendorf im Mai 1945 wie fast ganz Schlesien von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt. Nachfolgend erhielt Quickendorf die polnische Ortsbezeichnung Lutomierz. Die deutsche Bevölkerung wurde soweit sie nicht vorher geflohen war, vertrieben. Die neu angesiedelten polnischen Bewohner kamen zum Teil aus den im Rahmen der „Westverschiebung Polens“ an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • katholische Filialkirche Unsere Liebe Frau, ursprünglich evangelische Pfarrkirche, geht auf eine Gründung des 14. Jahrhunderts zurück, im 18. Jahrhundert umgebaut.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Sauer (1945–2024), hier geborener deutscher Politiker (CDU), Mitglied des Bundestages

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845 (google.com [abgerufen am 11. April 2021]).
  2. Amtsbezirk Peterwitz. Abgerufen am 11. April 2021.