Lydie Lescarmontier

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Lydie Lescarmontier (* 1. Juni 1985 in Wissembourg) ist eine französische Glaziologin und Autorin. Das Forbes-Magazin wählte sie zu den 40 einflussreichsten Französinnen des Jahres 2021.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lescarmontier hat einen Abschluss als Ingenieurin in Agrarwissenschaften der École nationale supérieure agronomique de Toulouse (ENSAT). Im Jahr 2008 erwarb sie einen Master für Forschung in Meereskunde und Meteorologie an der École nationale de la météorologie (ENM) in Toulouse.

Ihre Forschungskarriere in der Glaziologie begann 2008 mit der Untersuchung des Mertz-Gletschers am Laboratoire d'Études en Géophysiques et Océanographie Spatiale (LEGOS) in Toulouse und an der University of Tasmania in Hobart, Australien. 2012 schrieb sie eine französisch-australische Doktorarbeit mit dem Titel Study of fracturing processes and iceberg valting in Antarctica - a history of the Mertz glacier.[1] Diese Forschungsarbeit beruht auf vier Feldmissionen an Bord des Eisbrechers YWAM Liberty in Adélieland in der Antarktis mit der logistischen Unterstützung des französischen Polarinstituts Paul-Emile-Victor (IPEV). Im Februar 2010 war sie beim Kalben des Eisbergs C28, der vom Mertz-Gletscher stammt, dabei.[2]

2012 zieht sie nach Canberra, um als Postdoc an der Australian National University zu arbeiten.[3] Sie untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf den Antarktischen Eisschild mithilfe geophysikalischer Daten und arbeitet an der Berechnung der postglazialen Landhebung in der Antarktis. Sie verantwortet drei Luftlandemissionen von den Casey-, Mawson- und Davis-Stationen in Zusammenarbeit mit der Australian Antarctic Division, um die Entwicklung des kleinen Eisschildes von Enderbyland zu verfolgen.[4]

2018 hat sie ihre Forschungskarriere beendet, um sich im Office for Climate Education, einer internationalen Stiftung mit Sitz in Paris, die unter der Schirmherrschaft der UNESCO steht, der Bildung zum Klimawandel zu widmen.

Seit 2023 ist sie Direktorin für Antarktisaktionen bei der NGO International Cryosphere Climate Initiative und setzt sich bei den Klimaverhandlungen für die Zukunft der Kryosphäre ein.[5]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • L'Empreinte des glaces, 2018, éditions Elytis[6]
  • Mitautorin von Éduquer en anthropocène, 2019, éditions Au bord de l'eau[8]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lydie Lescarmontier: Étude des processus de fracturation et vêlage d'iceberg en Antarctique : une histoire du glacier Mertz. Toulouse März 2012, S. 300 (französisch, englisch, ups-tlse.fr).
  2. Robert A. Massom, A. Barry Giles, Roland C. Warner, Helen A. Fricker: External influences on the Mertz Glacier Tongue (East Antarctica) in the decade leading up to its calving in 2010. In: Journal of Geophysical Research: Earth Surface. 120. Jahrgang, Nr. 3, 2015, ISSN 2169-9011, S. 490–506, doi:10.1002/2014JF003223 (englisch, literatumonline.com [abgerufen am 11. Juli 2021])..
  3. Past members | ANU Research School of Earth Sciences. Abgerufen am 3. März 2024 (englisch).
  4. Lydie Lescarmontier's research while affiliated with Australian National University and other places. In: researchgate.net. Abgerufen am 3. März 2024 (englisch).
  5. Staff – ICCI – International Cryosphere Climate Initiative. Abgerufen am 3. März 2024.
  6. L'Empreinte des glaces. Elytis, ISBN 978-2-35639-257-2 (französisch, librairieduvoyageur.com [abgerufen am 11. Juli 2021]).
  7. Lydie Lescarmontier: La voix des pôles. Flammarion, Paris 2021, ISBN 978-2-08-150889-7 (französisch).
  8. Nathanaël Wallenhorst, Jean-Philippe Pierron: Éduquer en anthropocène. Au bord de l'eau, ISBN 978-2-35687-674-4 (französisch)..
  9. Décret du 20 juin 2022 portant promotion et nomination dans l'ordre national du Mérite. (gouv.fr [abgerufen am 3. März 2024]).
  10. Forbes France: Les 40 Femmes Forbes 2021. 21. September 2021, abgerufen am 3. März 2024 (französisch).