Lynds 1544

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Lynds 1544 ist eine Gas- und Staubwolke im Sternbild Stier, der ein Protostern innewohnt. Sie ist etwa 450 Lichtjahre von der Erde entfernt.[1]

In der Wolke wurde vom Herschel-Weltraumteleskop Wasserdampf gefunden, der etwa das Volumen von 2000 Ozeanen auf der Erde ausfüllen würde. Zudem wurde beobachtet, dass die Wassermoleküle mehr und mehr ins Zentrum wandern, was darauf hinweist, dass der Protostern kurz vor dem Kollaps steht.[2]

Damit die kosmische Strahlung eine derart große Menge Wasserdampf aus dem vereisten interstellaren Staub herauslösen konnte, wurde abgeschätzt, dass in Lynds 1544 insgesamt eine Eismenge enthalten ist, die drei Millionen Erdozeanen entspricht.[3]

Mit dem FAST Teleskop und dem Arecibo-Radioteleskop wurde herausgefunden, dass in Lynds 1544 die Sternentstehung schneller abläuft als bisher gedacht. Denn es wurden die Magnetfelder gemessen welche in einem Bereich Zwischen den kollabierenden Kern und der äußeren Wolke gemessen. Dieser zeigte, dass das Magnetfeld nicht stärker ist als der äußere Bereich und damit die Schwerkraft dominieren würde. Daher läuft der Prozess zur Sternenentstehung schneller ab.[4][5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Huge Amounts of Water Detected at Dawn of Stellar Birth. In: Anne's Astronomy News. 2012 (annesastronomynews.com).
  2. Stefan Deiters: Wasserreservoir in der Wiege eines Sterns. In: astronews.com. Stefan Deiters, abgerufen am 20. März 2013.
  3. Anne’s Image of the Day: The Taurus Molecular Cloud. In: Anne's Astronomy News. 2013 (annesastronomynews.com).
  4. Sterne bilden sich vermutlich schneller als gedacht. Die Reifezeit von Sternen könnte laut einer neuen Studie bedeutend kürzer sein als bisher vermutet. Beobachtungen von chinesischen Forschern legen nahe, dass sich eine Gaswolke zehnmal schneller als bisher angenommen zu einem Sternenembryo entwickelt. In: science@ORF.at. 7. Januar 2022, abgerufen am 8. Januar 2022.
  5. Ching, T.-C. et al.: An early transition to magnetic supercriticality in star formation. In: Nature. Band 601, 2022, S. 49–52, doi:10.1038/s41586-021-04159-x.