Mackensen (Dassel)

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Mackensen
Stadt Dassel
Wappen von Mackensen
Koordinaten: 51° 49′ N, 9° 40′ OKoordinaten: 51° 49′ 13″ N, 9° 39′ 53″ O
Höhe: 206 m
Einwohner: 452 (15. Apr. 2010)
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 37586
Vorwahl: 05564
Mackensen (Niedersachsen)
Mackensen (Niedersachsen)

Lage von Mackensen in Niedersachsen

Mackensen ist ein von der Stadt Dassel eingemeindetes Dorf.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mackensen liegt am Spüligbach zwischen Solling und Amtsbergen auf einer Höhe von 200 m ü. NN. Am nördlichen Ortsrand liegt der Heukenberg.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Mackensen entstand aus niederdeutschen Sprachformen wie Makkonhusun und Mackenhusen,[1] erstmals im 15. Jahrhundert ist die heutige Namensform mit von -husen auf -sen verkürzter Endung belegt. Wie bei den meisten Ortsnamen mit der Endung -hausen ist auch das Bestimmungswort bei Mackensen ein alter Personenname, nämlich ebenso wie im Ortsnamen Mackenrode der Name Makko, dessen Ursprung unterschiedlich gedeutet wird.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Christopherus-Kirche Mackensen

Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Mackanhusen ist in den Corveyer Traditionen aus dem Zeitraum 826–876 überliefert.[2] Im Mittelalter lag der Ort im Suilbergau.[3] Die Herren von Mackenhusen waren hier begütert. Sie waren den Grafen von Dassel zu Diensten, die auf der benachbarten Burg Hunnesrück residierten.[4]

Konrad von Mackenhusen war Kanoniker im Stift Gandersheim.[5]

Wiederholt befand sich Mackensen in einer politischen Grenzlage. Während der Zugehörigkeit zur Grafschaft Dassel grenzte die Grafschaft Everstein nördlich an, und als Mackensen im Hochstift Hildesheim vom Amt Hunnesrück verwaltet wurde, war dieses vom Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel umschlossen.

Die seit Jahrhunderten bestehende Kirche an der Hauptstraße des Dorfes (heute L580) ist daher eine Christophoruskirche, in der nach Norden Reisende um Schutz beten konnten. 1717 wurde sie umgebaut.

Die genealogische Geschichte der Mackenser Familien im 17. und 18. Jahrhundert wurde digital in einem Ortsfamilienbuch beim Verein für Computergenealogie erfasst.

Am 1. Februar 1972 wurde ein Teil des aufgelösten gemeindefreien Gebietes Solling (Landkreis Einbeck) mit damals weniger als zehn Einwohnern eingegliedert. Am 1. März 1974 wurde Mackensen in die Stadt Dassel eingemeindet.[6]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat in Mackensen setzt sich aus sieben Ratsfrauen und Ratsherren zusammen:[7]

(Stand: Kommunalwahl 2021)

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist seit 2021 Frank Malderle, stellvertretender Ortsbürgermeister ist Georg Bartels.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die lokale Wirtschaft ist geprägt von Familienunternehmen, die seit mehreren Generationen geführt werden (z. B. Bauernhöfe, Landhandel, Spedition) und Handwerksbetrieben (u. a. Tischlerei, Dachdeckerei). Daneben finden sich auch Dienstleistungsbetriebe vor Ort (u. a. Rechtsanwältin).

Durch die Digitalisierung sind zudem neue Möglichkeiten für Selbstständige und Gewerbetreibende entstanden, aus Mackensen heraus überregional zu arbeiten, so dass sich mehrere neue Kleinbetriebe ansiedelten (u. a. Internethandel, Unternehmensberater).

Ölmühle Mackensen

Seit mehreren Generationen bestehendes lokales Familienunternehmen mit Hofbetrieb und Landhandel an historischer Stätte. Hier gibt es regionale gemahlene Kornprodukte, zudem allerlei Tiernahrung für Groß- und Kleintier.

Vereinsleben, Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereinsleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feuerwehrhaus

Erwähnenswert ist der Männer-Gesangsverein, der seit dem Jahre 1878[8] besteht und somit zu den ältesten Vereinen in Mackensen gehört und die Tradition der Sangesbrüder weiterführt. Jedes Jahr am 1. Mai veranstaltet der Gesangsverein das „Maibaumfest“ für das Dorf.

Des Weiteren gibt es noch den Schützenverein Mackensen e.V.,[9] der ebenfalls zu den Traditions-Vereinen des Dorfes gehört und seit 1970 besteht. Der Schützenverein richtet jedes Jahr für das Dorf am Gründonnerstag das „Schießen der Vereine“ aus. An Himmelfahrt trägt der Verein mit dem „Mettbraten“ am örtlichen Grillplatz zum aktiven Dorfleben bei. Im September richtet der Schützenverein das sogenannte „Königsschießen“ mit Musikantenumzug aus: es werden die Schützenkönigin und der Schützenkönig, ein Jugendkönig und ein Bürgerkönig ernannt.

Der Sportverein SV „Blau-Weiß“ Mackensen von 1973 e.V. bietet ein breites Sportprogramm an.[10] Der Sportverein unterhält einen Sportplatz in zentraler Dorflage.

Die Freiwillige Feuerwehr Mackensen sorgt für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe. Sie bildet zusammen mit den Freiwilligen Feuerwehren Sievershausen und Hilwartshausen den Löschzug 6 der Freiwilligen Feuerwehr Dassel.

Seit Ende 1987 gibt es zudem die Motor-Sport-Freunde Dassel-Mackensen e.V.,[11] die unter anderem Jugendkartslalom-Rennen in Einbeck organisieren.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mackensen ist bis heute geprägt durch das ländliche Alltagsleben. Öffentliche Aktivitäten sind insbesondere durch die örtlichen Vereine, die Kirchengemeinde, die Freiwillige Feuerwehr Mackensen und den Ortsrat geprägt. Aber auch private Initiativen, wie z. B. Dorflohmärkte,[12] finden statt.

Darüber hinaus nimmt Mackensen über die App DorfFunk aktiv am Projekt Digitale Dörfer des Fraunhofer-Instituts teil.[13]

Religiöses Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mackensen ist im Ortsbild durch die St. Christopherus-Kirche geprägt. Die Kirche wird aktiv genutzt und ist Teil der evangelisch-lutherischen Emmaus-Gemeinde (Dassel).[14] Es finden monatlich Gottesdienste statt.

Seit den 1810er Jahren ist jüdisches Leben in Mackensen nachweisbar. Um 1830 bildete sich die Synagogengemeinde Mackensen, die Jüdinnen und Juden aus Mackensen und später Dassel umfasste. Zu Beginn der 1930er war bereits kein jüdisches Leben in Mackensen mehr nachweisbar.[15] Heute zeugt noch der jüdische Friedhof Mackensen von der Vergangenheit.

Kreuzstein

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • K. Sadowsky: Die Geschichte der Ortschaft Mackensen, in: Sollinger Heimatblätter 4/92, S. 1–3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mackensen (Dassel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung, Volumes 88-91, 1965, S. 34
  2. a b Kirstin Casemir, Franziska Menzel, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Northeim (= Jürgen Udolph [Hrsg.]: Niedersächsisches Ortsnamenbuch (NOB). Teil V). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2005, ISBN 3-89534-607-1, S. 255.
  3. Erhard Kühlhorn: Die mittelalterlichen Wüstungen in Südniedersachsen, Volume 34, Part 3, S. 324
  4. Nathalie Kruppa: Die Grafen von Dassel (1097–1337/38), 2002, S. 326ff
  5. Hans Goetting: Das Bistum Hildesheim, 1973, S. 400
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 206.
  7. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 10. Juli 2022.
  8. 140 Jahre Männergesangverein Mackensen. 28. August 2018, abgerufen am 19. Februar 2024.
  9. Schützenverein Mackensen – Visitenkarte, auf stadt-dassel.de
  10. SV „Blau-Weiß“ Mackensen von 1973 e.V. Website SV Blau-Weiß Mackensen
  11. Website Motor-Sport-Freunde Dassel-Mackensen e.V.
  12. Dorfflohmarkt in Macken. Abgerufen am 19. Februar 2024.
  13. Marcel Hinrichsen: „Digitale Dörfer“ in Dassel. 23. Dezember 2023, abgerufen am 29. Februar 2024 (deutsch).
  14. Gemeinde Emmaus, auf gemeinsamesache.wir-e.de, abgerufen am 20. Februar 2024
  15. Jüdische Gemeinde - Mackensen (Niedersachsen). Abgerufen am 9. April 2024.