Magwi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Koordinaten: 4° 8′ N, 32° 18′ O

Karte: Südsudan
marker
Magwi

Magwi (Alternativschreibung Magwe) ist ein Ort im Bundesstaat Eastern Equatoria im Südsudan.

Magwi ist Hauptort des gleichnamigen Verwaltungsbezirkes (Magwi County) und Sitz von dessen Commissioner.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

50 km im Nordosten liegt Torit. 130 km (Luftlinie) im Nordwesten liegt die südsudanesische Hauptstadt Juba, eine Fahrt mit dem Auto dauert ungefähr 4 Stunden. 70 km im Westen fließt der Nil, 60 km im Süden verläuft die Grenze zu Uganda. In der Nähe erheben sich einige Berge, den östlichen Abschluss von Magwi County bildet das Imatong-Gebirge. Nachbarorte von Magwi sind Omeio direkt im Osten sowie Agoro, Okura und Gesiga.[1]

Kleine, unbefestigte Straßen führen nach Torit im Nordosten, nach Juba im Nordwesten, nach Pageri und Nimule nach Südwesten sowie nach Südosten über Palotaka nach Pajok und Lobone an der Grenze zu Uganda. Da die Kleinstadt abseits der asphaltierten Hauptverbindungsachse JubaNimule nach Uganda liegt, konnte es sich bislang nicht zum kommerziellen Zentrum des Verwaltungsbezirks entwickeln. Diese Rolle kommt Nimule an der ugandischen Grenze zu. ″ In Magwi gibt es weder Wasserleitungen noch ein Stromnetz und auch keinen Flugplatz.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Magwi County leben 169.826 Einwohner auf einer Fläche von 5.207,95 km², in der Stadtgemeinde (Payam) Magwi selbst 41.778 Einwohner.[2] Im Bezirk leben überwiegend Acholi und Madi zusammen mit Minderheiten der Lulobo, Lotuko und Bor-Dinka. Seit den 1920er Jahren ist die katholische Kirche (Bistum Torit) mit den Pfarreien Palotaka (wozu die Stadt Magwi gehört), Lerwa (jetzt vereinigt mit Palotaka) und Loa/Nimule präsent,[3] ferner die anglikanische Province of the Episcopal Church of South Sudan.

Während des zweiten sudanesischen Bürgerkriegs war das County von Kampfhandlungen stark betroffen. In der Grenzregion zu Uganda befanden sich seit den 1990er Jahren Flüchtlingslager, zunächst vor allem für Flüchtlinge aus zentralen Gebieten des Südsudans. Doch war vor allem das Grenzgebiet bis etwa 2007 zusätzlich betroffen von Angriffen der Lord’s Resistance Army. Erst seit diesem Jahr konnte die Bevölkerung wieder in ihre Heimatregionen zurückkehren und mit dem Wiederaufbau des Bezirks beginnen.

In Magwi wurde im Jahre 2008 die im Krieg zerstörte Secondary School wieder aufgebaut, an der 16 Lehrer etwa 500 Schüler unterrichten (Stand: 2011).[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eastern Equatoria State Map. (PDF; 868 kB) UN-OCHA, 23. Januar 2009, abgerufen am 24. November 2013.
  2. Statistical Yearbook for Southern Sudan. (PDF; 11,6 MB) Southern Sudan Centre for Census, Statistics and Evaluation, 2010, S. 12; 32, archiviert vom Original am 13. November 2012; abgerufen am 24. November 2013 (englisch, Daten der Volkszählung von 2008).
  3. The History and Parishes of the Diocese of Torit. 2004, archiviert vom Original am 3. Dezember 2013; abgerufen am 24. November 2013 (englisch).
  4. Anne-Felicitas Görtz: Südsudan – Zeit für einen Staat. In: Le Monde diplomatique. Januar 2011, S. 18, archiviert vom Original am 2. Dezember 2013; abgerufen am 24. November 2013.