Malterscheid

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Malterscheid war, wie die kleineren Maße Müttescheid, Scheffelscheid und Viertelscheid, ein Flächenmaß für ein Feld oder eine Wiese. Die Maße werden auch mit Malter-, Mütte-, Scheffel- oder Viertelgescheid(t), beziehungsweise mit Maltersen[1] und Scheffelsen[1] bezeichnet. Alle vier Maßbezeichnungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert gehören zu den Aussaatmaßen. Ein Hinweis auf das entsprechende Hohlmaß für das Saatgut lässt sich gut ableiten. So entsprach zum Beispiel ein Malterscheid 64/30 eines preußischen Morgens. Rechnerisch sind kleine Abweichungen erkennbar, aber in der Praxis waren diese oft unbedeutend.

  • 1 Malterscheid = 3 Müttescheid = 12 Viertelscheid = 180 Quadratruten
  • 1 Malterscheid ≈ 2556 Quadratmeter ≈ 1 Morgen
    • 1 Viertelscheid = 378 Quadratmeter (rhein.)
    • 1 Morgen ≈ 6,66 Viertelscheid (rhein.)
  • 1 Müttescheid ≈ 840 Quadratmeter
  • 1 Viertelscheid ≈ 210 Quadratmeter
    • 1 Viertelscheid (preuß.) = 337,220 Quadratmeter
    • 7 Viertelscheid = 1 Morgen (preuß.)
    • 7 Viertelscheid = 2.557,243 Quadratmeter (auch 2.371,936 Quadratmeter) = 1 Morgen
  • Herrschaft Homburg: 1 Viertelscheid = 25 Quadratruten (1 Q. = 14,2 Quadratmeter) = 355 Quadratmeter
  • Burscheid 1 Viertelblech (1/4 Morgen)[2]
  • Gummersbach und Umgegend 1 Viertelscheid = 24 Quadratruten = 3400 Quadratmeter
  • 1 Malterscheid = 4 Sümmer = 16 Viertelscheid
  • 1 Viertelscheid = 16 alte (Quadrat-)Ruten (1 (Quadrat-)Rute (alt) = 16 (Quadrat-)Fuß (kölln.)) = 24 (Quadrat-)Ruten (preuß.)
  • 1 Malterscheid = 3040 Quadratmeter[3]

Jülich-Bergisches Maß[4]:

  • Wiese 2 Malterscheidt = 6 Karren Heu = 4 Morgen
  • Hochwald 4 Malterscheidt = 8 Morgen
  • Kleve 600 Quadratruten = 8.865,362 Quadratmeter = 3,3 Morgen (preuß.)
    • 1 Viertelscheid = 373 Quadratmeter (berg.)
  • 1 Malterscheid Hafer = 256 Quadratruten (1 Quadratrute = 21,14 Quadratmeter) = 0,54 Hektar[5]
  • 1 Morgen = 150 Quadratruten = 0,32 Hektar

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arbeitskreis Heimatbuch Immekeppel: 800 Jahre Immekeppel: Ein Heimatbuch. Katholisches Pfarramt, 1966, S. 42.
  • Alfred Nehls: Aller Reichtum lag in der Erde: die Geschichte des Bergbaus im Oberbergischen Kreis. Verlag: Gummersbach, Gronenberg, 1993, ISBN 978-3-88265-180-5, S. 396.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gert Fischer, Wolfgang Herborn: Rheinische Landwirtschaft um 1820: die Schwerzsche Agrarenquete im Regierungsbezirk Aachen. Band 2, Rheinland-Verlag, Köln 1987, S. 27.
  2. Verband Deutscher Vereine für Volkskunde: Zeitschrift für Volkskunde. Bände 35–38, 1926, S. 21.
  3. Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 19, Peter Hanstein, Bonn 1899, S. 296.
  4. Otto Reinhard Redlich: Jülich-Bergische Kirchenpolitik am Ausgange des Mittelalters und in der Reformationszeit: Visitationsprotokolle und Berichte. Peter Hanstein, Bonn 1915, Nachdruck Droste Verlag, 1986, S. 363.
  5. Gisela Lange: Das ländliche Gewerbe in der Grafschaft Mark am Vorabend der Industrialisierung. Rheinische-Westfälischen Wirtschaftsarchiv, Köln 1976, S. 85.