Manfred Liebel

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Manfred Liebel (* 28. April 1940 in Offenbach am Main[1]) ist ein deutscher Sozialwissenschaftler und Hochschullehrer. Von 1963 bis 1964 war er Bundesvorsitzender des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes. Von 1980 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 war er Professor für Sozialpädagogik an der Technischen Universität Berlin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liebel studierte in Frankfurt am Main Soziologie und war dort aktives Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS). Nach dessen Bruch mit der SPD war er von 1963 bis 1964 SDS-Bundesvorsitzender.[2]

Ende der 1960er Jahre wechselte er in das damalige West-Berlin und arbeitete dort zunächst im Pädagogischen Zentrum, einer Serviceeinrichtung für Schulen. 1972 wurde Liebel Professor für Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Berlin.[3] Nach deren Auflösung im Jahr 1980 wechselte er an die Technische Universität Berlin, wo er Professor am Institut für Sozialpädagogik (Lehrerbildung und Ausbildung von Diplom-Sozialpädagogen) und am Institut für Gesellschaftswissenschaften und historisch-politische Bildung war. Inhaltlich konzentrierte er sich zusammen mit seinem früh verstorbenen Kollegen Hellmut Lessing auf das Kinder- und Jugendalter.[4][5] Als Jugendsoziologe verfasste er damals mit Lessing das vielbeachtete Jugend in der Klassengesellschaft.

In den letzten zwanzig Jahren setzt sich Liebel mit dem Thema „Kindheit und Arbeit“ und einer gewissen Medienpräsenz für eine differenziertere Betrachtung von Kinderarbeit ein. Er versteht die Arbeit von Kindern unter bestimmten Voraussetzungen und insbesondere in der Dritten Welt auch als Teil eines Weges zur Selbstbestimmung für Kinder. Seine diesbezüglichen Thesen sind umstritten.[6][7] Seit seiner Emeritierung arbeitet Manfred Liebel als Leiter des Instituts für Globales Lernen und Internationale Studien (IGLIS) in der Internationalen Akademie (INA gGmbH) an der Freien Universität Berlin.[8] Dort war er wesentlich an der Gründung des Masterstudienganges „European Master in Childhood Studies and Children’s Rights“ beteiligt, in dessen Leitung er weiterhin mitarbeitet. 2016 wechselte der Studiengang an die Hochschule Potsdam[9] Liebel ist Mitglied im „Archiv der Jugendkulturen“, Berlin.[10]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rundfunk und Fernsehen

  • WDR Servicezeit, 10. Juli 2002[6]
  • WDR 3 Resonanzen, 20. April 2004[11]
  • ZDF, 37 Grad, 7. November 2006 Bin zehn, suche Arbeit[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. iglis.de (Memento vom 3. Juli 2007 im Internet Archive) im Internet Archive, Stand: 3. Juli 2007, gesehen am 29. Mai 2010
  2. Fichter/LöwendonkerKleine Geschichte des SDS, Rotbuch-Verlag, Berlin, 1977, ISBN 3-88022-174-X, Seite 85, 173.
  3. Gerd Heinrich: Beiträge zur Geschichte der Pädagogischen Hochschule Berlin. Colloquium Verlag, Berlin 1980, S. 202
  4. Biografische Daten Manfred Liebel. Freie Universität Berlin, Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie, 8. November 2010, archiviert vom Original am 12. Dezember 2010; abgerufen am 5. Februar 2020.
  5. Biografische Daten (PDF; 251 kB) auf herbogeminis.com
  6. a b Kinder wollen arbeiten (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive), Beitrag der WDR-Servicezeit vom 10. Juli 2002, im Internet Archive auf archive.org, Stand: 29. September 2007, gesehen am 29. Mai 2010
  7. a b Bin zehn, suche Arbeit (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive), Beitrag in der ZDF-Sendung 37 Grad vom 7. November 2006, im Internet Archive auf archive.org, Stand: 29. September 2007
  8. Institut für Globales Lernen und Internationale Studien (IGLIS) (Memento vom 5. Juni 2010 im Internet Archive) in der Internationalen Akademie (INA gGmbH) an der Freien Universität Berlin, abgerufen am 5. Februar 2020.
  9. European Master in Childhood Studies and Children’s Rights, abgerufen am 3. Dezember 2023.
  10. Vereinsmitglieder (Memento vom 19. April 2012 im Internet Archive) auf jugendkulturen.de; abgerufen am 5. Februar 2020.
  11. Sendung Resonanzen vom 20. April 2004 auf WDR3 (Memento vom 22. Juni 2007 im Internet Archive) im Internet Archive auf archive.org, Stand: 22. Juni 2007, gesehen am 29. Mai 2010