Manuel del Pópulo Vicente García

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Manuel del Pópulo Vicente Rodríguez (Garcia)
Manuel del Pópulo Vicente García als Otello (Rossini), um 1821

Manuel García (bürgerlich Manuel del Pópulo Vicente Rodríguez) (* 21. Januar 1775 in Sevilla; † 9. Juni[1] 1832 in Paris) war ein spanischer Opernsänger (Tenor), Gesangspädagoge, Komponist, Dirigent und Operndirektor. Er ist der Vater von Manuel García junior, Maria Malibran und Pauline Viardot-García.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater starb, als er ein paar Monate alt war. Seine Mutter heiratete erneut und er wählte den Namen seines Stiefvaters García als Künstlernamen.

Ausgebildet vom Komponisten und Meister der Kapelle von Sevilla, Antonio Ripa, debütierte er im Alter von 17 Jahren als Tenor am Theater in Cádiz, heiratete die Sängerin und Tänzerin Manuela Morales (bürgerlich Manuela Aguirre Pacheco) und wirkte an verschiedenen Bühnen Spaniens als Sänger, Dirigent und Komponist von Operetten. Das Paar hatte vier Kinder, von denen Josefa Ruiz García eine berühmte Sängerin wurde.

Sehr eklektisch nahm er Adaptionen vor, inszenierte seine eigenen Operetten und gründete seine eigene Kompanie. Er interpretierte sowohl Tenor- als auch Baritonrollen an der Seite von Maria Joaquina Sitches, bekannt als Joaquina Briones, in die er sich verliebte. Das Paar hatte drei Kinder, die berühmt werden: Manuel Patricio Rodríguez García (Manuel García junior), Maria Malibran und Pauline Viardot-García.

1807 nahm Garcia seine Frau und seine Geliebte mit nach Frankreich. Morales verließ ihren de facto bigamen Ehemann und kehrte nach Spanien zurück. Unter Verheimlichung seiner ersten Ehe gelang es Garcia, Briones nach Morales Abreise und der Geburt von Marie Félicité zu heiraten.

In Paris trat Garcia im Théâtre des Bouffes-Parisiens auf und wegen seines dramatisch belebten Vortrags erregte er Aufsehen. Gleichen Beifall fand er in den großen Städten Italiens, in Neapel (1811–1816) trat er oft mit Isabella Colbran auf. Briones wirkte in den Opern ihres Mannes mit, an der Uraufführung von Der Kalif von Bagdad am 30. September 1813 im Teatro San Carlo oder in Il Fazzoletto, sowie in London, wo er 1824 als erster Tenor am königlichen Theater angestellt wurde, nachdem er noch zuvor die Pariser mit dem Barbier von Sevilla von Gioachino Rossini bekannt gemacht und damit diesem Künstler die Herzen der Franzosen erobert hatte.

Briones wurde die Mutter eines dritten Kindes, nach Manuel Garcia junior (1805), Maria Malibran (1808) wird 1821 Pauline geboren. Die drei begabten Kinder werden zunächst von ihrem Vater ausgebildet. Garcia versäumt es auch nicht, Rollen für seine Frau zu schreiben.

Die ganze Familie ging in die Vereinigten Staaten, wo Briones die Berta in der amerikanischen Erstaufführung vom Barbier von Sevilla am 19. November 1825 im Park Theatre in Manhattan, New York sang, während Manuel Garcia den Grafen, Sohn Manuel Jr. den Figaro, und Marie Félicité die Rosina gab. Briones sang auch in den Opern ihres Mannes, wie La figlia dell'aria. Der Opernunternehmer errang glänzende künstlerische und materielle Erfolge, verlor jedoch auf der Heimreise auf dem Weg von Mexiko-Stadt in die USA in der Nähe von Veracruz durch eine Räuberbande sein Vermögen.

Die Familie kehrte 1829 nach Europa zurück. In Paris angelangt, widmete er sich ausschließlich dem Gesangsunterricht und bildete viele dramatischer Sänger aus, unter ihnen seine Töchter. 1831 schrieb er für seine Schüler die Salonoper Le cinesi nach einem Libretto von Pietro Metastasio.[2] Sein Sohn wurde ebenfalls Gesangspädagoge. Nach dem Tod ihres Mannes 1832 war die gemeinsame Tochter Pauline knapp 11 Jahre alt und Briones übernahm die Gesangsausbildung. 1836 verstarb Tochter Maria Malibran im Alter von nur 28 Jahren. Briones sprach mühelos fünf Sprachen, diese Fähigkeit gab sie an ihre Kinder weiter.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Teresa Radomski (Hrsg.): L’isola disabitata. Partitur. Middleton, Wisc.: A-R Ed., 2006. Serie: Recent researches in the music of the nineteenth and early twentieth centuries; 42. ISBN 0-89579-594-9.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • James Radomski: Manuel García (1775–1832); chronicle of the life of a bel canto tenor at the dawn of romanticism. Oxford Univ. Press, Oxford; New York 2000, ISBN 0-19-816373-8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Manuel del Pópulo Vicente García – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Józef Powroźniak: Gitarren-Lexikon. Verlag Neue Musik, Berlin 1979, S. 81.
  2. Belcanto Opera Festival Rossini in Wildbad – Spielplan 2015 (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive), abgerufen am 10. März 2015.