Marco Melandri

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Marco Melandri
Marco Melandri (2005)
Nation: Italien Italien
Motorrad-Weltmeisterschaft
Statistik
Starts Siege Poles SR
215 22 9 16
WM-Punkte: 2096
Podestplätze: 62
Nach Klasse(n):
125-cm³-Klasse
Erster Start: Großer Preis von Tschechien 1997
Letzter Start: Großer Preis von Argentinien 1999
Konstrukteure
1997–1999 Honda
WM-Bilanz
Vizeweltmeister (1999)
Starts Siege Poles SR
29 7 6 5
WM-Punkte: 428
Podestplätze: 17
250-cm³-Klasse
Erster Start: Großer Preis von San Marino 2000
Letzter Start: Großer Preis von Valencia 2002
Konstrukteure
2000–2002 Aprilia
WM-Bilanz
Weltmeister (2002)
Starts Siege Poles SR
47 10 3 8
WM-Punkte: 651
Podestplätze: 25
MotoGP-Klasse
Erster Start: Großer Preis von Spanien 2003
Letzter Start: Dutch TT 2015
Konstrukteure
2003–2004 Yamaha • 2005–2007, 2010 Honda • 2008 Ducati • 2009 Kawasaki • 2015 Aprilia
WM-Bilanz
Vizeweltmeister (2005)
Starts Siege Poles SR
139 5 3
WM-Punkte: 1017
Podestplätze: 20
Superbike-Weltmeisterschaft
Erster Start: Australien Phillip Island (Lauf 1) 2011
Startnummer: 33
Statistik
Konstrukteure
2011, 2019 Yamaha • 2012–2013 BMW • 2014 Aprilia • 2017–2018, 2020 Ducati
WM-Bilanz
Vizeweltmeister (2011)
Starts Siege Poles SR
153 22 4 21
WM-Punkte: 2039.5
Podestplätze: 72
Stand: Saisonende 2018
Marco Melandri in Phillip Island, 2007

Marco Melandri (* 7. August 1982 in Ravenna, Emilia-Romagna, Italien) ist ein ehemaliger italienischer Motorradrennfahrer.

2002 wurde er auf Aprilia Weltmeister in der 250-cm³-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft. Von 2011 bis 2014 sowie von 2017 bis 2020 war er in der FIM-Superbike-Weltmeisterschaft aktiv.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motorrad-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marco Melandri startete 1997 erstmals in der 125-cm³-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft und gewann bereits in seiner Debüt-Saison die Dutch TT. In der Saison 2002 gewann Melandri im Alter von 20 Jahren auf Aprilia als der zu diesem Zeitpunkt jüngste Fahrer der Geschichte den Weltmeistertitel in der 250-cm³-Klasse.

Zur Saison 2003 wechselte er in die MotoGP-Klasse zu Yamaha. Im ersten Saisonrennen brach er sich bei einem schweren Unfall ein Bein und fiel für einige Läufe aus. Auch die folgende Saison verlief wenig erfolgreich.

Saison 2005 startete Melandri für das Team des früheren Weltmeisters Fausto Gresini auf Honda. Er konnte die beiden letzten Saisonrennen gewinnen und sicherte sich damit die Vize-Weltmeisterschaft. In der Saison 2006 konnte er im gleichen Team die Grand Prix in der Türkei, in Frankreich und in Australien gewinnen und sich damit den vierten Rang in der Weltmeisterschaft sichern. Auch 2007 trat Marco Melandri für das Gresini-Team in der MotoGP-Klasse an und beendete die Saison mit drei Podestplätzen auf dem fünften Rang.

In der Saison 2008 startete Melandri für das Ducati-Werksteam, in der Saison 2009 ist er für Kawasaki an den Start gegangen, nachdem er sich bereits vor der Sommerpause mit Ducati auf eine vorzeitige Auflösung seines bis Ende 2009 laufenden Zweijahresvertrags geeinigt hatte.[1]

Bei seinen 215 Starts in der Motorrad-WM gelangen Marco Melandri 22 Siege, 62 Podiumsplätze, neun Pole-Positions, sowie 16 Schnellste Rennrunden.

Superbike-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Saison 2011 wechselte Marco Melandri zum Yamaha World Superbike Team in die FIM-Superbike-Weltmeisterschaft. Er startete an der Seite des Iren Eugene Laverty und ersetzte Cal Crutchlow, der zum Team Tech 3 in die MotoGP-Klasse gewechselt war. Der Italiener fuhr in 26 Rennen vier Laufsiege und insgesamt 15 Podestplätze ein und wurde hinter Carlos Checa Vize-Weltmeister.

Nachdem Yamaha sein Engagement in der Superbike-WM zum Ende der Saison 2011 aufgab, wechselte Melandri zur Saison 2012 zum BMW-Werksteam, wo er eine Fahrerpaarung mit dem Briten Leon Haslam bildete. Der Italiener gewann sechs Läufe und wurde hinter Max Biaggi (Aprilia) und Tom Sykes (Kawasaki) WM-Dritter. Eine bessere Platzierung verhinderten insgesamt sechs Ausfälle bei 25 Rennen. Nachdem BMW zum Saisonende sein Werksteam schloss und die offizielle Vertretung in der Superbike-WM dem italienischen BMW-Importeur überließ, blieb Melandri 2013 dem Hersteller treu und wechselte in das Team BMW Motorrad GoldBet SBK. Dort pilotierte er an der Seite von Chaz Davies wiederum eine S 1000 RR. Mit WM-Rang vier wurde Melandri erneut bester BMW-Pilot.

Saison 2014 war Marco Melandri Werksfahrer bei Aprilia. Dort ersetzte er seinen ehemaligen Yamaha Teamkollegen Eugene Laverty.

Nach vier Jahren in der Superbike-Weltmeisterschaft sollte Melandri ab der Saison 2015 für das Aprilia-Gresini-Team wieder in der Motorrad-Weltmeisterschaft fahren. Nach nur acht Rennen beendete Aprilia die Zusammenarbeit mit ihm in beiderseitigem Einvernehmen.[2]

Ende Juli 2016 gab das Team Aruba.it Racing-Ducati bekannt, dass Marco Melandri ab 2017 seinen Landsmann Davide Giugliano ersetzen wird.[3] Er fuhr an der Seite von Chaz Davies und wurde mit einem Sieg WM-Vierter.

2018 gewann Melandri die ersten beiden Rennen in Australien, wurde am Saisonende jedoch nur Fünfter.

2019 wechselte der Italiener ins private GRT-Yamaha-Team und wurde mit drei dritten Plätzen WM-Neunter. Er verkündete anschließend sein Karriereende.

Nachdem Leon Camier verletzungsbedingt seinen Vertrag mit dem Barni Racing Team für die Saison 2020 aufhob, sprang Melandri ein und feierte sein Comeback. Bereits nach vier Veranstaltungen und nur zwei Top-10-Plätzen zog er sich erneut aus der Superbike-WM zurück.[4]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Motorrad-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Klasse Motorrad Rennen Siege Podien Poles Punkte Ergebnis
1997 125 cm³ Honda 1
1998 125 cm³ Honda 14 2 8 3 202 3.
1999 125 cm³ Honda 14 5 9 3 226 2.
2000 250 cm³ Aprilia 16 4 1 159 5.
2001 250 cm³ Aprilia 15 1 9 194 3.
2002 250 cm³ Aprilia 16 9 12 2 298 Weltmeister
2003 MotoGP Yamaha 13 45 15.
2004 MotoGP Yamaha 15 2 75 12.
2005 MotoGP Honda 17 2 7 220 2.
2006 MotoGP Honda 17 3 7 228 4.
2007 MotoGP Honda 17 3 187 5.
2008 MotoGP Ducati 18 51 17.
2009 MotoGP Kawasaki 17 1 108 10.
2010 MotoGP Honda 17 103 10.
2015 MotoGP Aprilia 8
Gesamt 215 22 62 9 2096

Grand-Prix-Siege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Klasse Siege
1998 125 cm³ NiederlandeNiederlande Tschechien
1999 125 cm³ Deutschland Tschechien San Marino AustralienAustralien Argentinien
2001 250 cm³ Deutschland
2002 250 cm³ Sudafrika ItalienItalien Katalonien NiederlandeNiederlande Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Deutschland Tschechien AustralienAustralien Valencia
2005 MotoGP Turkei Valencia
2006 MotoGP Turkei FrankreichFrankreich AustralienAustralien

In der Superbike-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Motorrad Rennen Siege Zweiter Dritter Poles Schn.
Runden
Punkte Ergebnis
2011 Yamaha World Superbike Team Yamaha YZF-R1 26 4 7 4 1 3 395 2.
2012 BMW Motorrad Motorsport BMW S 1000 RR 25 6 5 4 328,5 3.
2013 BMW Motorrad GoldBet SBK BMW S 1000 RR 27 3 5 4 2 359 4.
2014 Aprilia Racing Team Aprilia RSV4 Factory 24 6 2 3 3 333 4.
2017 Aruba.it Racing – Ducati Ducati Panigale R 26 1 3 9 1 4 327 4.
2018 Aruba.it Racing – Ducati Ducati Panigale R 25 2 3 5 2 5 297 5.
2019 GRT Yamaha WorldSBK Yamaha YZF-R1 36 3 177 9.
2020 Barni Racing Team Ducati Panigale V4R 12 23 17.
Gesamt 201 22 25 28 4 21 2239,5

Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marco Melandri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Melandri wechselt 2009 zu Kawasaki (Motorsport-Total.com am 19. August 2008)
  2. motogp.com
  3. worldsbk.com
  4. Ivo Schützbach: Bestätigt: Marco Melandri und Barni-Team trennen sich. www.speedweek.com, 9. September 2020, abgerufen am 21. September 2020.