Marianne Angelica van Almonde

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Marianne Angelica van Almonde (* 8. Oktober 1804 in Danzig; † 28. August 1866 in Szczerbięcin (nach 1906 deutsch Czerbienschin) bei Dirschau) war eine preußische Sängerin (Sopran), niederländischer und schottischer Herkunft. Sie wurde als „Danziger Nachtigall“ bekannt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marianne Angelica van Almonde war die Tochter des Kaufmanns und Konsuls Cornelius van Almonde (1763–1844) und der Maria geborene Mac Lean von Coll (1762–1844). Sie lernte Gesang zuerst bei Carl Anton Reichel und ab Oktober 1822 in Berlin bei Carl Friedrich Zelter (1758–1832), Dirigent und Leiter der Sing-Akademie zu Berlin. Zelter gab ihr den Beinamen die Nachtigall von Danzig.

Am 22. April 1823 schrieb Zelter in einem Brief an Johann Wolfgang Goethe: Seit fünf Monaten habe ich eine Studentin [...], ein blondes siebzehnjähriges Mädchen mit pechschwarzen Augenbrauen, [...] mit einer Stimme, die wie eine Glocke läutet. Für jede Lektion bekomme ich einen Taler und einen Kuss auf die schönsten Lippen. […] Dank Almonde (so heißt die charmanteste Frau aus Danzig) fühle ich mich 40 Jahre jünger.

Van Almonde trat bei den Konzerten des Gesangvereins zu Danzig (zuletzt Danziger Singakademie) ihrer Heimatstadt als Solistin auf. Unter anderem sang sie am 25. November 1821 in Sankt Peter und Paul die Arie Ich weiß, dass mein Erlöser lebt aus dem Oratorium Der Messias von Georg Friedrich Händel, am 26. November 1822 eine Arie aus Der Schöpfung von Joseph Haydn. Weitere Aufführungen hatte sie mit Haydns Stabat Mater und dem Te Deum von Carl Heinrich Graun. Van Almondes letzter belegbarer Auftritt fand am 18. April 1840 im Artushof statt, sie sang drei Arien aus Händels Messias. Bald nach ihrer zweiten Eheschließung nahm sie nicht mehr an Konzerten der Singakademie teil.

Marianne Angelica van Almonde war zweimal verheiratet. Am 9. Oktober 1823 heiratete sie den Königlich Preussischen Commerzien- und Admiralitäts-Rat Johann Carl Friedrich Henrichsdorff († 1831). Sie hatten vier Kinder, von denen nur seine Tochter Maria Anna das Heiratsalter erreichte (1828–1909). Diese wurde 1847 die Ehefrau von Adalbert von der Marwitz (1821–1904). Ihre neun Kinder erbten die weltbekannte Likörfabrik Der Lachs zu Danzig (Danziger Goldwasser) aus dem Besitz der Henrichsdorffs. Zu ihnen gehörte der musikalisch begabte General der Kavallerie Georg von der Marwitz (1856–1929). Er sang zeitweise in der Sing-Akademie zu Berlin unter Georg Schumann.

Rittergut in Szczerbięcin (Sammlung Duncker)

Am 5. Januar 1839 heiratete Almonde in Sankt Peter und Paul in zweiter Ehe ihren Vetter Archibald III. Mac Lean und zog mit ihm auf das Rittergut in Szczerbięcin. Sie hatten fünf Kinder: Archibald IV. (1842–1913), Lachlan (1845–1912), die beide in Straschin beigesetzt wurden, Emily, Anna und die vermutlich unverheiratete Flora.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]