Marienkirche (Ziegenhain)

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Blick auf die Kirche

Die Marienkirche steht im Stadtteil Ziegenhain der Stadt Jena in Thüringen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche liegt östlich am Rand der Stadt Jena zwischen zwei Bergrücken am Ende des Ziegenhainer Tals im ländlich beeinflussten Umland.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marienkirche Ziegenhain blieb als Wallfahrtskirche unvollendet und wurde als Kirche Ziegenhain seit 1424 von den Bewohnern des Tals genutzt. Im 14. Jahrhundert nahmen die Wallfahrten zu dem Marienbild in der Marienkapelle zu, so dass der Burggraf von Kirchberg mit dem Bau einer würdigen größeren Kirche begann. In der Blütezeit der Gotik entstand der hohe Chor. Der Wehrturm im Westen wurde Ende des 15. Jahrhunderts gebaut. Sowohl im sächsischen Bruderkrieg und in der Reformation kam es zum Rückgang des Interesses und der Verfall des Gotteshauses begann. Im 17. Jahrhundert wurde deshalb der Chor vom dreischiffigen Langhaus getrennt und eine behelfsmäßige Decke eingezogen, so dass die Ziegenhainer wieder eine Kirche hatten.

Neubeginn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenraum, Blick zur Orgel (2018)

In den letzten Jahren vor 2000 wurde die Kirche aufwändig restauriert. Dabei wurde der als Kirchenraum dienende Chor wiederhergestellt. Unter der Orgelempore ist nun ein Raum, der als Winterkirche dient. Der unvollendete Raum der Kirche wurde erstmals in der Geschichte des Hauses beräumt. Dort finden nun Veranstaltungen statt wie: Chorkonzerte, Freiluftveranstaltungen usw. Das Gelände wird auch in das kirchliche Geschehen einbezogen, dient also als Begegnungsort.

Gerhard-Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1764 in Ziegenhain erstmals geweihte Orgel von Justinus Ehrenfried Gerhard stand zuvor in einer anderen Kirche und stammt aus der Zeit um das Jahr 1739. Sie war zuletzt 15 Jahre nicht spielbar. Das rein mechanische Schleifladeninstrument wurde hochwertig restauriert und am 26. August 2001 feierlich wiedergeweiht.[1][2][3][4][5][6]

Manual CD–c3
1. Gedackt 8′
2. Octava 4′
3. Flöte 4′
4. Principal 2′
5. Quinta 112
6. Octava 1′
7. Mixtur III 1′
Pedal CD–c1
8. Subbaß 16′
9. Octavbaß 8′

Kunstwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heute besitzt die Kirche nur wenige Kunstwerke, darunter ein Fresko mit den drei Jenaer Hausbergburgen.[7]

Varia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marienkirche – Sammlung von Bildern

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jördis Bachmann: Neue Schuhe für das Kirchendach – Beeindruckender Blick in den 600 Jahre alten Dachstuhl der Ziegenhainer Marienkirche. In: Thüringische Landeszeitung, Lokalteil Jena, 18. Mai 2021, S. 14.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://guenter.weissenburger.de/lektor_ziegenhain/MarienkircheJena.pdf, abgerufen am 18. Mai 2021
  2. Disposition + Infos, abgerufen am 18. Mai 2021
  3. https://vogtlaendischer-orgelbau.de/orgel-jena.html?file=files/Referenzen/Jena/Empfehlung_Gerhard%20-Orgel_Jena-Ziegenhain.pdf, abgerufen am 18. Mai 2021
  4. https://vogtlaendischer-orgelbau.de/orgel-jena.html?file=files/Referenzen/Jena/Kurzgutachten_von_Frauenkirchenkantor_Gruenert_Gerhard-Orgel_Jena-Ziegenhain.pdf, abgerufen am 18. Mai 2021
  5. https://vogtlaendischer-orgelbau.de/orgel-jena.html?file=files/Referenzen/Jena/Referenz%20Jena-Ziegenhain%20aus%20Orgelbuch.pdf, abgerufen am 18. Mai 2021
  6. Informationen zur Orgel auf Organ index. Abgerufen am 1. September 2023.
  7. Günter Weißenburger: Geschichtlicher Abriss Ziegenhain. Abgerufen am 2. August 2013.
  8. Untersucht von Dendro-Ökologen Gottfried Jetschke, Quelle: https://www.tlz.de/regionen/jena/ziegenhainer-kirchendachstuhl-alt-wie-ein-baum-id232391865.html, abgerufen am 28. Mai 2021

Koordinaten: 50° 55′ 15,7″ N, 11° 37′ 30,6″ O