Maschinenfabrik Froriep

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Maschinenfabrik Froriep GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1867
Auflösung 1971
Auflösungsgrund Übernahme durch die Schiess AG
Sitz Rheydt, Deutschland
Leitung Henrik Froriep (ab 1955)[1]
Mitarbeiterzahl 1270 (1961)[2]
Branche Maschinenbau

Die Maschinenfabrik Froriep GmbH war ein deutscher Werkzeugmaschinenhersteller. Das ehemalige Familienunternehmen hatte sein Werk in Mönchengladbach-Rheydt. Die Firma baute schwere Werkzeugmaschinen, die in der Industrie zum Einsatz kamen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werkshallen der ehemaligen Maschinenfabrik Froriep in Mönchengladbach-Rheydt

Das Unternehmen wurde am 1. Juni 1867 von Karl Klingelhöffer (1822–1889) und Otto Froriep (1835–1883) unter dem Namen Klingelhöffer & Froriep in Rheydt gegründet. Vor der Firmengründung leitete Froriep die Deutsche Werkzeugmaschinenfabrik Chemnitz[3].

1876 scheidet Karl Klingelhöffer als Gesellschafter aus. Die Firma wird unter dem neuen Namen Otto Froriep weitergeführt. Nach dem frühen Tod von Otto Froriep übernimmt Paul Froriep (1863–1910), ein Sohn des Firmengründers, die Leitung. Im Jahr 1920 erfolgt eine erneute Umbenennung der Firma auf den Namen Maschinenfabrik Froriep GmbH. 1943 und 1944 wird die Maschinenfabrik bei Luftangriffen schwer beschädigt. Dabei verlieren 11 Werksangehörige ihr Leben. 1948 kann die Produktion nach einer längeren Instandsetzungsphase der Werksanlagen wieder aufgenommen werden. Ab 1955 übernimmt der Urenkel des Gründers Dr. jur. Henrik Froriep für weitere 11 Jahre die Leitung des Familienunternehmens. 1966 erfolgt der Verkauf des Unternehmens an Tube Investments Linited aus London. Fünf Jahre später verkauft Tube Investment das Werk 1971 an die in ständiger Konkurrenz zur Maschinenfabrik Froriep GmbH stehende Schiess AG aus Düsseldorf[4].

In den Folgejahren wurden die größten Produktionsbereiche am Standort Mönchengladbach-Rheydt nach Düsseldorf verlagert, so das zum Schluss nur noch die mechanische Fertigung und der Service am Standort Mönchengladbach-Rheydt verbleiben. In den 1980er Jahren wurden die Produktionshallen am Standort Mönchengladbach-Rheydt von der Schiess AG aufgegeben.

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eisengießerei (bis ca. 1900)
  • Senkrecht-Drehmaschinen
  • Waagerecht-Drehmaschinen
  • Waagerecht-Bohrmaschinen
  • Waagerecht-Fräsmaschinen
  • Maschinen für Grobblech-Bearbeitung
  • Sondermaschinen der spanenden und der spanlosen Form

Mitarbeiterzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Übersicht zeigt die Mitarbeiterzahlen des Unternehmens

Jahr Mitarbeiterzahl
18762 6
18832 250
18961 250
19341 1200
19481 344
19611 1270
19671 925
19703 950

Quelle:

1 
Froriep report: 100 Jahre FRORIEP 1867-1967. Rheydt 1967, S. 2–3
2 
Wiebke von Häfen: Ludwig Friedrich von Froriep (1779-1847). Böhlau Verlag, 2007, S. 313
3 
Angaben zur Villa Froriep auf rp-online.de

Unternehmervilla[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1898 vergibt Paul Froriep an den Architekten Robert Neuhaus den Auftrag eine repräsentative Villa in Mönchengladbach-Rheydt errichten zu lassen. Die Unternehmerfamilie bewohnte die Villa bis in die 1940er Jahre. Die Villa steht heute unter Denkmalschutz und wurde 1989 in die Denkmalschutzliste der Stadt Mönchengladbach aufgenommen. Seit 1949 wird das Gebäude als Hotel und Restaurant genutzt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Froriep report: 100 Jahre FRORIEP 1867-1967. Rheydt 1967
  • Wiebke von Häfen: Ludwig Friedrich von Froriep (1779-1847). Böhlau Verlag, 2007, ISBN 978-3-412-03606-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Froriep report: 100 Jahre FRORIEP 1867-1967. Rheydt 1967 S. 3
  2. Froriep report: 100 Jahre FRORIEP 1867-1967. Rheydt 1967 S. 3
  3. Wiebke von Häfen: Ludwig Friedrich von Froriep (1779-1847). Böhlau Verlag, 2007, ISBN 978-3-412-03606-5. S. 313
  4. Angaben zur Maschinenfabrik Froriep aus dem Portal Deutsche Nationalbibliothek