Mastbild

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Unter dem Mastbild einer Freileitung versteht man das Erscheinungsbild, das sich aus der Anordnung der Leiterseile auf den Freileitungsmasten ergibt.

Die Wahl des Mastbildes wirkt sich neben dem elektrischen Verhalten vor allem auf den baulichen Höhen- und Breitenbedarf der Trasse aus. Einebenenanordnungen (alle Leiter auf einer Höhe nebeneinander) beanspruchen wenig Höhe, dafür jedoch viel Breite, was vor allem dann nachteilig ist, wenn die Trasse durch Waldgebiete führt und breite Schneisen geschlagen werden müssen. Dreiebenenanordnungen beanspruchen weniger Breite, dafür jedoch mehr Höhe, was Leitungskreuzungen erschweren kann und die Windlast auf den Masten erhöht. Zweiebenenanordnungen wie der Donaumast stellen einen Kompromiss dar.[1]

In windreichen Gebieten fließen auch Stabilitätsaspekte mit ein: Deltamasten verhalten sich konstruktiv elastisch, sie können „nachgeben“ und damit hohe Seitenkräfte aufnehmen.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Traverse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Traversen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei Traversen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kombinationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für HGÜ-Freileitungen mit nur zwei Leiterseilen ist der Einebenenmast üblich.

Bahnstromleitungen bis zu zwei Stromkreisen nutzen ebenfalls meist die Einebenenanordnung, im Fall von vier Stromkreisen kommen zwei Ebenen zum Einsatz. Bahnstromleitungen mit sechs Stromkreisen werden in drei Ebenen auf den Masten verlegt, so dass der Mast auf jeder seiner drei Traversen vier Leiterseile trägt.

Drehstromleitungen mit bis zu zwei Stromkreisen nutzen in Deutschland meist die Donaumast-Anordnung. Bei vier Stromkreisen der gleichen Spannungsebene kommen Dreiebenenmaste zum Einsatz. Vier Drehstromkreise unterschiedlicher Spannung werden standardmäßig so auf den Masten untergebracht, dass auf der untersten Traverse zwei Stromkreise für die niedere Spannung und auf den beiden obersten – in Donau-Anordnung – die Stromkreise für die höhere Spannung hängen. Für Hochspannungsleitungen mit zwei Stromkreisen sind die Einebenenanordnung, der Tonnenmast, der Tannenbaummast und insbesondere der Donaumast das übliche Mastbild.

Für einen Drehstromkreis wird meist die Einebenenanordnung (im Ausland auch auf Deltamasten und Portalmasten verwendet) oder Mastbilder mit drei versetzten Traversen verwendet.

Hybridmaste für die Unterbringung von Bahnstrom- und Drehstromkreisen besitzen im Regelfall drei Traversen, wobei auf der untersten Traverse die beiden Bahnstromkreise untergebracht sind, während auf den beiden obersten Traversen zwei Drehstromkreise wie bei einem Donaumast angeordnet sind.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Girkmann K., Königshofer E.: Die Bauteile der Hochspannungsfreileitung, das Mastbild und die elektrischen Kennwerte. In: Die Hochspannungs-Freileitungen. Springer, Vienna. 1952, doi:10.1007/978-3-7091-3113-8_2.