Matzlesrieth

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Matzlesrieth
Koordinaten: 49° 39′ N, 12° 14′ OKoordinaten: 49° 39′ 26″ N, 12° 14′ 14″ O
Höhe: 600 m ü. NHN
Einwohner: 45 (9. Mai 2011)[1]
Postleitzahl: 92637
Vorwahl: 0961
Luftbild Matzlesrieth Weiden in der Oberpfalz
Luftbild Matzlesrieth Weiden in der Oberpfalz

Matzlesrieth ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Weiden in der Oberpfalz im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matzlesrieth liegt 2 km nordöstlich von Bechtsrieth, 5 km südöstlich von Weiden in der Oberpfalz und 600 m nordöstlich von Muglhof zwischen der Staatsstraße 2166 im Nordosten und der Bundesstraße 22 im Südwesten. Es befindet sich auf einer Hochfläche südöstlich des Hölltales, das sich von Letzau nach Südwesten bis nach Bechtsrieth erstreckt. 1 km nordwestlich von Matzlesrieth fließt der Gleitsbach durch das Hölltal nach Bechtsrieth. Er mündet südlich von Engleshof in die Luhe. Nördlich von Matzlesrieth erhebt sich der 623 m hohe Letzauer Bühl und südlich von Matzlesrieth der 631 m hohe Heiligdreifaltigkeitsberg.[2]

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Endung des Ortsnamens -rieth deutet darauf hin, dass Matzlesrieth (auch: Mezelsriut, Mazelinesriut, Metzlersriet) zu den vom 11. bis zum 14. Jahrhundert entstandenen Rodungssiedlungen gehört.[3][4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft Matzlesrieth ist bereits für das Jahr 1043 belegt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1043 ist dokumentiert, dass Heinrich III. vier Königshufen in Trauschendorf, Matzlesrieth und Mogenriut (verfallen, bei Muglhof) an einen Berenger verschenkte. Die Echtheit dieser Urkunde wird allerdings von verschiedenen Historikern bezweifelt. Dieser Berenger (auch: Beringer, Beringerio, Beringar) war Vasall der Königinmutter Gisela und Stammvater der Grafen von Sulzbach.[3][4] Das Gebiet zwischen Luhe und Gleitsbach war ein ehemaliges Königsgut. Due geschenkten Hufen waren mit dem Jagdrecht verbunden. Heinrich IV. schenkte 1061 Matzlesrieth dem Königsdienstmann Otnant.

Zwei Höfe in Matzlesrieth gehörten Ende des 13. Jahrhunderts zur Herrschaft Störnstein. Vom 15. bis zum 18. Jahrhundert gehörten Besitzungen in Matzlesrieth zur Herrschaft Waldau. In Steuerbeschreibungen aus dem 18. Jahrhundert wird Matzlesrieth als ein zur Gemeinde Muglhof gehöriger Weiler mit 10 Anwesen und einem Hirtenhaus genannt.

Matzlesrieth gehörte zum 1808 gebildeten Steuerdistrikt Muglhof. Dieser bestand aus den Dörfern Matzlesrieth, Muglhof, Oedenthal und den Einöden Ober-, Mitter- und Unterhöll.[3]

Im Jahr 1821 war Matzlesrieth mit 10 Familien eine mittelbare patrimonialgerichtische Ruralgemeinde.[3]

Von 1818 bis 1830 bestand die Gemeinde Muglhof aus Muglhof, Ober-, Mitter- und Unterhöll. 1830 wurde die Gemeinde Trauschendorf mit Oedenthal nach Muglhof eingemeindet. 1838 wurde die Gemeinde Matzlesrieth nach Muglhof eingemeindet.[3]

1838 wurde das Landgericht Weiden in der Oberpfalz gebildet. Dabei gelangte Matzlesrieth mit der Gemeinde Muglhof vom Landgericht Vohenstrauß zum Landgericht Weiden.[4] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern 1972 kam Matzlesrieth als Teil der Gemeinde Muglhof in die kreisfreie Stadt Weiden.[4]

Einwohnerentwicklung in Matzlesrieth von 1838 bis 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr[5] Einwohner Gebäude
1838 52 10[6]
1861 52 k. A.[4]
1871 58 31[7]
1885 57 9[8]
1900 50 9[9]
1913 40 8[10]
Jahr Einwohner Gebäude
1925 46 8[11]
1950 54 8[12]
1961 49 8[13]
1970 43 k. A.[14]
1987 53 9[15]
2011 45 k. A.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Matzlesrieth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b ZENSUS2011 - Zensusatlas. In: atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 15. September 2019.
  2. Matzlesrieth bei Bayernatlas. Abgerufen am 19. Dezember 2019
  3. a b c d e Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss, S. 6, 8, 11, 15, 28, 29, 123, 124, 200, 202, 210, 219, 228
  4. a b c d e Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 47: Neustadt an der Waldnaab, Weiden, S. 13, 385, 391, 393, 413, 441, 442, 458, 462
  5. https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
  6. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 337 (Digitalisat).
  7. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 912, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 859 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 891 (Digitalisat).
  10. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 332 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 899 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 765 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 565 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 118 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 242 (Digitalisat).