Max Blondat

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Max Blondat
Signatur Max Blondat

Maximilien Blondat (* 3. September 1872 in Crain, Département Yonne; † 17. November 1925 in Paris) war ein französischer Bildhauer des Jugendstils und des Art déco.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Max Blondat war der Sohn des Küfermeisters Alexandre Blondat (bei der Geburt seines Sohnes 29 Jahre alt), und dessen Ehefrau Philippine Lazarine Henry (23 Jahre alt bei der Geburt ihres Sohnes).[1] Blondat studierte ab 1889 an der École Germain Pilon[2] und ab 1892 an der École des beaux-arts de Paris,[3] wo er seine ersten Werke mit dem mütterlichen Nachnamen Henry signierte.[1] Er war Schüler von Mathurin Moreau und Charles Valton.[2]

1906 war Blondat einer der Gründungsmitglieder der Société des arts décoratifs français.[2] Er wurde 1914 mobilisiert und diente im Ersten Weltkrieg im Service du camouflage, dem „Tarnservice“ der französischen Armee; einer Künstlergruppe mit dem Namen Les Caméléons (deutsch die Chamäleons). Ab 1919 leitete er die Kunstschule in Dijon.[1] Er gehörte auch der von dem Éditeur d’art (Kunstverleger) und Bildgießer Arthur Goldscheider in den frühen 1920er Jahren gegründeten Künstlergruppe La Stèle an, deren Arbeiten Goldscheider 1925 auf der Pariser Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes ausstellte.[4]

Am 4. November 1918 heiratete Blondat in Paris Georgette Giraud. Dieser Verbindung entstammten drei Töchter. Am 17. November 1925 verstarb Blondat an einer Sepsis. Er wurde in Crain zur letzten Ruhe gelegt.[1]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Blondats bekanntestem Werk La Fontaine aux Grenouilles (Froschbrunnen) oder Fontaine de jeunesse (Jungbrunnen) sitzen drei Kinder auf einem Felsen und beobachten mit großem Vergnügen das Spiel dreier Frösche. Von diesem Werk wurden einige Reproduktionen oder Variationen angefertigt, die öffentliche Plätze und Gärten schmücken, so der

  • Märchenbrunnen im Hofgarten von Düsseldorf, in Bronze[5]
  • Märchenbrunnen oder auch Jugendbrunnen in Wollishofen, Zürich, in Bronze, 1905[6]
  • La Fontaine aux Grenouilles am Place Darcy in Dijon, in Bronze[2]
  • Діти і жабеня (Kinder und Kröte) auf dem Theaterplatz in Odessa, in Marmor[7]
  • Children’s Fountain (Kinderbrunnen) oder Dusseldorf Fountain (Düsseldorf-Brunnen) im City Park von Denver, Colorado, in Marmor und Bronze, 1913[8]

In den 1900er Jahren wurde Blondat mit verkleinerten Ausführungen vieler seiner Skulpturen bekannt, die häufig Frauen- oder Kinderakte im Jugendstil zum Thema hatten, aber auch mit dekorativer Kunst wie Kühlerfiguren, Uhren, Aschenbecher, Salièren und andere Gebrauchsgegenständen im Stil des Art déco. Er arbeitete mit Materialien wie Holz, Stein, Terracotta, Glas und Bronze, die er oft auch vergoldete.[9] Bei der Fertigung von Keramiken arbeitete er mit Edmond Lachenal und der Manufacture royale de porcelaine de Sèvres zusammen, bei seinen schmiedeeisern Arbeiten mit dem Kunstschmied Edgar Brandt, bei seinen Güssen unter anderem mit den Gießereien Edmond Siot-Decauville, Valsuani[3] und Max Le Verrier[10] sowie bei seinen Schmuckentwürfen mit Hermès.[9]

Nach dem Ersten Weltkrieg fertigte Blondat neun Denkmale für die Toten des Krieges:[9][1]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Max Blondat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Max Blondat (1872–1925) In: reseaudescommunes.fr
  2. a b c d e f g h i j Max Blondat 1872–1925. French, Fontaine aux Grenouilles, also known as Fontaine de jeunesse. In: Sotheby’s
  3. a b c Max Blondat (1872–1925), Atlas. (Memento des Originals vom 22. Juni 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gazette-drouot.com In: Gazette Drouot, Hôtel Drouot
  4. Robert E. Dechant, Filipp Goldscheider: Goldscheider. Firmengeschichte und Werkverzeichnis. Historismus, Jugendstil, Art Déco, 1950er Jahre. Arnold, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-89790-216-9.
  5. Neuer Glanz für Märchenbrunnen. In: Rheinische Post. 5. Mai 2014.
  6. Brunnenguide Kreis 2. In: stadt-zuerich.ch
  7. Фонтан «Дети и лягушка». In: histodessa.ru
  8. Children's Fountain - City Park, Denver, Colorado. In: waymarking.com
  9. a b c d e Josiane Maxel: Max Blondat, sculpteur venu de l’Yonne. La Gazette 89 Éditions, ISBN 978-2-916600-02-4, 24 S.
  10. Max Blondat (French, 1879–1926). Enfants et Grenouilles inkwell. In: artinfo.com
  11. Jean Laran: La sculpture aux Salons, Art et Décoration. Juni 1907, S. 197.
  12. a b Max Blondat. Mapping the Practice and Profession of Sculpture in Britain and Ireland 1851–1951, University of Glasgow History of Art and HATII, online database 2011.
  13. Exposition Blondat, Max. Beauvais 1979. In: Katalog der Bibliothèque nationale de France
  14. LH/259/27, Blondat, Maximilien. In: Base Léonore
  15. Rue Max Blondat in Auxerre. In: Google Maps
  16. Rue Max Blondat in Boulogne-Billancourt. In: Google Maps