Medwedkino (Kaliningrad)

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Untergegangener Ort
Medwedkino
Mingstimmen (Wiesenbrück)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 49′ N, 22° 22′ OKoordinaten: 54° 48′ 53″ N, 22° 21′ 37″ O
Medwedkino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Medwedkino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Medwedkino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Medwedkino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Medwedkino (russisch Медведкино, deutsch Mingstimmen, 1938 bis 1945: Wiesenbrück, litauisch Minkštimai) ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich vier Kilometer südwestlich von Saratowskoje (Groß Schorellen/Adlerswalde) westlich des kleinen Flusses Moskowka (dt. Buduppe, 1938 bis 1945: Bären-Fließ).

Der Ort gehörte vor 1945 zum Kreis Pillkallen (Schloßberg). Elf Kilometer südlich gab es im Kreis Gumbinnen noch einen weiteren Ort namens Mingstimmen, der nach 1938 Angerfelde und dann russisch Kirowo hieß und ebenfalls verlassen ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Mingstimmen auf einem Messtischblatt von 1937

Mingstimmen wurde um 1780 als königliches Bauerndorf bezeichnet.[1] 1874 wurde die Landgemeinde Mingstimmen in den neu gebildeten Amtsbezirk Spullen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[2] 1938 wurde Mingstimmen in Wiesenbrück umbenannt.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt er den russischen Namen Medwedkino und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Wesnowski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[3] Später gelangte der Ort in den Dobrowolski selski Sowet. Auf einer Karte von Anfang der 1970er Jahre war für Medwedkino nur noch ein Haus eingezeichnet, das sich allerdings in der Ortslage Schakeln/Mittenbach befand.[4] Medwedkino wurde vor 1988 aus dem Ortsregister gestrichen.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1867[6] 96
1871[6] 100
1885[7] 89
1905[8] 76
1910[9] 77
1933[10] 86
1939[11] 75

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mingstimmen/Wiesenbrück gehörte zum evangelischen Kirchspiel Kussen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 99.
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Spullen
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947). Dieser von medwed = Bär abgeleitete Ortsname hätte eigentlich besser zum Nachbarort Meschkuppen/Bärenhöfen gepasst, der aber den russischen Namen Kuprino erhielt.
  4. http://www.etomesto.ru/map-kaliningrad_gugk/
  5. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1989 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1989 (mit Stand von 1988), herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei), taucht der Ort nicht mehr auf.
  6. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  10. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  11. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.