Mehrdimensionaler zentraler Grenzwertsatz

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Der mehrdimensionale zentrale Grenzwertsatz, auch zentraler Grenzwertsatz in oder multivariater zentraler Grenzwertsatz[1] genannt, ist ein mathematischer Satz aus der Wahrscheinlichkeitstheorie. Er gehört zu den zentralen Grenzwertsätzen, verallgemeinert den zentralen Grenzwertsatz von Lindeberg-Lévy auf höhere Dimensionen und beschäftigt sich mit der Konvergenz in Verteilung von reskalierten Summen von Zufallsvektoren gegen die mehrdimensionale Normalverteilung.

Aussage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegeben sei eine Folge von unabhängig identisch verteilten Zufallsvektoren in mit dem Nullvektor als Erwartungswertvektor und positiv definiter Kovarianzmatrix .

Dann konvergiert die Folge der reskalierten Summen

in Verteilung gegen einen Zufallsvektor , der -dimensional normalverteilt mit Erwartungswertvektor und Kovarianzmatrix ist.

Beweisskizze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Möglichkeit des Beweises reduziert den -dimensionalen Fall auf den eindimensionalen Fall. Für beliebiges sei

.

Dabei bezeichnet das Standardskalarprodukt. Dann ist

und .

Also konvergiert für alle nach dem zentralen Grenzwertsatz von Lindeberg-Lévy die Folge gegen einen reelle Zufallsvariable , die normalverteilt mit Erwartungswert 0 und Varianz ist. Nach dem Satz von Cramér-Wold ist dies äquivalent zur Konvergenz in Verteilung der Folge von Zufallsvektoren.

Dass die Folge von Vektoren gegen die mehrdimensionale Normalverteilung konvergiert, folgt aus der Tatsache, dass ein Zufallsvektor genau dann mehrdimensional normalverteilt ist, wenn die für alle eindimensional normalverteilt sind (mit passendem Erwartungswert und passender Varianz).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Claudia Czado, Thorsten Schmidt: Mathematische Statistik. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2011, ISBN 978-3-642-17260-1, S. 27–28, doi:10.1007/978-3-642-17261-8.