Meinrad Mix

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Meinrad Mix (* 13. Januar 1913 in Domslaff (heute: Domisław), Landkreis Schlochau, Westpreußen, Deutsches Reich (heute: Woiwodschaft Pommern, Polen); † 30. Oktober 1999 in Eutin, Kreis Ostholstein) war ein deutscher Bühnenbildner, Grafiker und Kunsterzieher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meinrad Mix, 1963

Nach dem Abitur in Sagan, Schlesien, folgte von 1936 bis 1940 das Studium von „Bühnenbild“, „Malerei“ und „Graphik“ an der Kunstakademie Düsseldorf bei Walter von Wecus. Seine frühen Werke, die der Düsseldorfer Malerschule zurechnet werden, sind meist im realistischen Stil gemalt.[1] Im Jahre 1939 wurde er erster Preisträger eines deutschlandweiten Wettbewerbs für Bühnenbildner an den Städtischen Bühnen Düsseldorf mit dem Bühnenbild zur Hexenszene aus Macbeth. Nach dem Studium folgten Verpflichtungen als Bühnenbildner am Schauspielhaus und an der Oper in Düsseldorf, am Schauspielhaus Kattowitz (1943/44) und am Schauspielhaus Itzehoe,[2] bis zu dessen Auflösung. Dort gehörte er als Bühnenbildner, wie schon in Kattowitz,[3] dem Bühnenvorstand an.[1][4] Er gestaltete Bühnenbilder zu Peer Gynt, Faust, Macbeth und anderen Theaterstücken, darunter auch Volksstücke wie Junger Wein in alten Schläuchen von Heinz Steguweit.[5] Danach arbeitete Mix als Kunsterzieher auf Langeoog, in Salem am Bodensee und fast 10 Jahre am Gymnasium Schloss Overhagen bei Lippstadt. Er wurde 1973 schwer verletzt und lag 26 Jahre im Wachkoma bis zu seinem Tod.[6] Ab August 2022 wurden im Gymnasium Schloss Overhagen Bilder von ihm ausgestellt.[2] Anfang Januar 2023 eröffnete der Lippstädter Kunstverein unter dem Titel „Abstrakt Bildhaft“ eine Ausstellung seiner Bilder.[7][8]

„Male, Künstler, rede nicht!“ war der Leitspruch, dem der Künstler Meinrad Mix seit seiner Studienzeit an der Düsseldorfer Kunstakademie bis in sein langjähriges Berufsleben hinein treu blieb und immer wieder dann zitierte, wenn kunstunerfahrene Betrachter eine Erklärung seiner Bilder haben wollten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b 2023 – Meinrad Mix Abstrakt Bildhaftes kunstverein-lippstadt.ne
  2. a b Dagmar Meschede: Meinrad Mix – ein Komponist der Farbe In: Der Patriot, 22. August 2022
  3. Sylwia Grochowina: Cultural policy of the Nazi occupying forces in the Reich district Gdansk-West Prussia, the Reich district Wartheland, and the Reich district of Katowice in the Years 1939–1945, Foundation of General Elżbieta Zawacka, Pomeranian Archive and Museum of the Home Army and the Military Service of Women, Toruń 2017, ISBN 978-83-88693-73-1, S. 160; PDF online auf zawacka.pl: Städtische Bühnen Kattowitz-Königshütte „In the season of 1943/1944 the new actors were Arnold Bernauer, Heinz Evelt, Renate Mannhardt, Maud Merschat, Carl Mayr-Myra, Felizitas Neumann, Roland Richter, Hannelore Roeck, Maria Sag, Jakob Sinn, Eugen Staub, Anton Stein, Hansi Thoms and an opera singer Olga Witt. Heinz Haufe from Stuttgart as director of the dramatic scene, director Fritz Rohland from Bremen and stage designer Meinrad Mix joined the group of artistic directors.“
  4. Deutsches Bühnen-Jahrbuch, Band 57, 1949, S. 262; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  5. Königshütte. Erst-Aufführung eines rheinischen Volksstückes, Der oberschlesische Wanderer, 17. Mai 1944, S. 3.
  6. Andreas Balzer: „Ein eigenständiger Gestalter ohne jede Schablone“, In: Der Patriot, 29. Dezember 2022: „Als der Künstler 1999 starb, lag er schon 26 Jahre im Wachkoma. 1973 war der Kunsterzieher am Gymnasium Schloss Overhagen auf einer Wiese von Bullen schwer verletzt worden.“
  7. Ausstellung zeigt Bilder von Meinrad Mix. In: Der Patriot, 3. Januar 2023: „23 Jahre nach dem Tod des Künstlers sind damit erstmals die Werke einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Zu sehen sind knapp 30 Bilder aus den 15 letzten Schaffensjahren des Künstlers.“
  8. Meinrad Mix in Lippstadt. Ein Komponist der Farbe. In: Heimatblätter, Folge 15–17/2023