Meister der Piccolomini-Madonna

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Meister der Piccolomini-Madonna: Madonna mit Kind, Italien, ca. 1450 (Paris, Louvre)

Als Meister der Piccolomini-Madonna (it. maestro della mandonna piccolomini) wird der italienische Bildhauer bezeichnet, der um 1450 ein typisches Marmorrelief einer Madonna geschaffen hat.[1][2] Diese Madonna war wohl ursprünglich für den Palazzo dei Piccolomini in Siena erstellt. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach diesem Werk, das heute in Siena im Palast in der Chigi Saracini Sammlung zu finden ist.[3]

Gruppe von Bildhauern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Madonna mit Kind aus dem Piccolomini-Palast gibt es eine Reihe weiterer Reliefs, die eine sehr ähnliche Marienfigur zeigen, die wie ihr Vorbild meist in Dreivierteldrehung hinter einer Brüstung steht, auf der das Jesuskind mit Segensgeste liegt. Diese Reliefs sind ebenfalls dem Meister und seinem Umkreis zugerechnet. In diese Gruppe von Bildhauern werden manchmal neben dem Meister der Piccolomini-Madonna Namen wie Domenico Rosselli oder Mino da Fiesole vermutet. Auch sollen einige der Madonnen einem verlorenen bronzenen Vorbild von Donatello nahestehen.[4] Ausschmückende Motive wie Kerzen oder Tintenfass sind auf einigen Werke zu finden.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Piccolommini-Madonna in Siena werden um den Meister der Piccolomini-Madonna gruppierte Werke in Museen in Paris (Louvre), Pesaro (Stadtmuseum), Florence (Museo Bardini)[5], London, (Victoria und Albert Museum)[6] und New York (Metropolitan Museum) gezeigt. Weitere Werke befinden sich in Privatbesitz.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. F. Negri Arnoldi: Sul Maestro della Madonna Piccolomini. Commentari 14 (1963), S. 8–16
  2. G. Gentilini: Maestro della Madonna Piccolomini. In: La Scultura. Bozzetti in terracotta, piccoli marmi e altre sculture dal XIV al XX secolo. Florenz 1989, S. 80–97
  3. Mario Salmi: Il palazzo e la collezione Chigi-Saracini, Siena 1967, S. 230–232.
  4. vgl. Ulrich Middeldorf: Complete Catalogue of the Samuel H. Kress Collection. London 1976, S. 47
  5. E. Neri Lusanna, L. Faedo: Le sculture de museo Bardini a Firenze. Mailand 1986, S. 269–270
  6. John Pope-Hennessy: Catalogue of Italian Sculpture in the Victoria and Albert Museum. London 1964, S. 261–263
  7. vgl. z. B. Auktionshaus Sotheby’s: Sale MI0294 (Salvatore e Franceso Romano, antiquary a Firenze, a century as antique dealers). Florenz Oktober 2009, Los 54

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]