Messerschmitt Me 210

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Messerschmitt Me 210

Me 210 über Frankreich
Typ zweimotoriger Zerstörer
Entwurfsland

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Hersteller Messerschmitt AG
Erstflug 2. September 1939[1]
Indienststellung 1941
Produktionszeit

1941 bis 1944

Stückzahl 702

Die Messerschmitt Me 210 war ein von der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg eingesetztes zweisitziges, zweimotoriges Kampfflugzeug der Klasse Zerstörer.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Flugzeug war als Nachfolger der Messerschmitt Bf 110 geplant. Wie diese besaß auch der erste Prototyp Me 210 V1 anfangs ein doppeltes Seitenleitwerk, das aber bei allen anderen Maschinen durch ein großes einzelnes ersetzt wurde.[2] Aufgrund von Konstruktionsfehlern, die die Maschine ins gefährliche Flachtrudeln bringen konnten, musste die schon angelaufene Produktion nach 261 gebauten Maschinen gestoppt und die Fertigung der Bf 110 wiederaufgenommen werden.[3] 148 Exemplare der bereits gebauten Flugzeuge wurden auf langen Rumpf umgebaut und mit Motoren vom Typ DB 605 ausgerüstet, wodurch die Probleme behoben werden konnten. 64 Flugzeuge mit langem Rumpf (inkl. 12 V-Mustern) wurden aus Baugruppen erstellt, so dass aus deutscher Produktion insgesamt 325 Me 210 bis März 1943 gebaut wurden. In Ungarn wurde die Fertigung Anfang 1943 aufgenommen und insgesamt 377 Flugzeuge bis Juli 1944 produziert. Somit liegt die Gesamtproduktion der Me 210 bei 702 Flugzeugen. Als Weiterentwicklung mit modifizierter Tragfläche und stärkeren Motoren vom Typ DB 603 wurde ab 1943 die Me 410 in Dienst gestellt.[4]

Produktionszahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beladen einer Me 210
Version Verwendung Produktion Bemerkung
V-Muster Prototypen 12 aus Me-210-Baugruppen
A-1 Zerstörer 151 kurzer Rumpf
B-1 Aufklärer 4
A-1 Zerstörer 106 nur zum Umbau fertiggestellt
(148) aus Umbau mit langem Rumpf
36 aus Baugruppen mit langem Rumpf
C-1 Aufklärer 16
Ca-1 Zerstörer 105 Neubau aus Ungarn
272 Neubau, für ungarische Luftwaffe
SUMME   325 aus deutscher Produktion
SUMME   377 aus ungarischer Produktion

Quellen: Unterlagen aus dem Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg, Bestand RL 3, Produktionsprogramme

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dreiseitenriss der Me 210 A
Kenngröße Me 210 A-1[5] Me 210 Ca-1[6]
Länge 12,12 m 12,56 m
Spannweite 14,34 m 16,34 m
Höhe 4,28 m 5,21 m
max. Startmasse 10.690 kg 9.705 kg
Triebwerke 2 × DB 601 F mit je 1.350 PS (ca. 990 kW) 2 × DB 605 B mit je 1.475 PS (ca. 1.080 kW) Startleistung
Höchstgeschwindigkeit 538 km/h 580 km/h
Gipfelhöhe 8.900 m 10.000 m
Reichweite 1.620 km 2.400 km
Bewaffnung 2 × 20-mm-MG 151/20 im Bug,
2 × 7,92-mm-MG 17 im Bug,
2 × 13-mm-MG 131 in fernbedienten, seitlichen Lafetten
2 × 20-mm-MG 151/20 im Bug,
2 × 7,92-mm-MG 17 im Bug,
2 × 13-mm-MG 131 in fernbedienten, seitlichen Lafetten,
bis zu 1.000 kg Bombenlast

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Messerschmitt Me 210 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Messerschmitt Me 210. historyofwar.org, 16. März 2007, abgerufen am 16. November 2012.
  2. Messerschmitt Me 210. aviastar.org, abgerufen am 16. November 2012.
  3. Messerschmitt Me 210 A-1. sepsy.de, abgerufen am 16. November 2012.
  4. Vgl.: Kenneth Munson: Die Weltkrieg II-Flugzeuge – Alle Flugzeuge der kriegsführenden Mächte, Motorbuch Verlag, Stuttgart, 7. Auflage, (1977), Seite 191.
  5. 1000 Flugzeuge, Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft, S. 256
  6. Messerschmitt Me 210 Schnellbomber. weltkrieg2.de, abgerufen am 16. November 2012.