Międzyświeć

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Międzyświeć
Międzyświeć (Polen)
Międzyświeć (Polen)
Międzyświeć
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Powiat: Cieszyn
Gmina: Skoczów
Fläche: 2,98 km²
Geographische Lage: 49° 47′ N, 18° 46′ OKoordinaten: 49° 47′ 3″ N, 18° 45′ 51″ O
Einwohner: 1000 (2010)
Postleitzahl: 43-430
Telefonvorwahl: (+48) 33
Kfz-Kennzeichen: SCI



Międzyświeć [mjɛnˈd͡zɨɕfjɛt͡ɕ] (deutsch Mendischwetz oder Miendziswietz[1], tschechisch Mezisvětí,[2] örtlich Miyndzyświeć, Aussprache Miyndzyśfjeć[1]) ist eine Ortschaft mit einem Schulzenamt der Gemeinde Skoczów im Powiat Cieszyński der Woiwodschaft Schlesien in Polen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Międzyświeć liegt im Schlesischen Vorgebirge,[3] etwa 20 km westlich von Bielsko-Biała und 55 km südlich von Katowice im Powiat (Kreis) Cieszyn.

Das Dorf hat eine Fläche von 298 ha.[4]

Nachbarorte sind Wilamowice im Norden, die Stadt Skoczów im Osten, Bładnice im Südosten, Kisielów im Süden, Iskrzyczyn im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wallburg

Es gab einen slawischen Burgwall vom Volksstamm der Golensizen. Er existierte vom 7. bis zum 9. Jahrhundert, als es wahrscheinlich von Svatopluk I. niedergebrannt wurde.

Das Dorf liegt in der historischen Landschaft Teschener Schlesien.

Der Ort wurde im Jahr 1448 erstmals urkundlich als Mezyschwiety erwähnt.[1][5] Der Name bedeutet ursprünglich Międzyświecie, między (tschechisch mezi, deutsch zwischen) światami (tschechisch světy, deutsch Welten). Der deutsche Name wurde aus der quasi-tschechischen Form Mendischwetz oder aus der polnisch-schlesischen Miendziswietz abgeleitet.[1]

Politisch gehörte das Dorf ursprünglich zum Herzogtum Teschen, unter der Lehnsherrschaft des Königreichs Böhmen, und seit 1526 gehörte es zur Habsburgermonarchie.

1559 wurde das herzögliche Dorf mit Wilamowice von Wenzel III. an Jan Skoczowski, einem Skotschauer Stadtbürger, verliehen. Später gehörte es zur Familie Bludowski. Ab 1793 gehörte das Dorf in der Teschener Kammer zum Teschner Kreis.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete es ab 1850 eine Gemeinde in Österreichisch-Schlesien, Bezirk Bielitz und Gerichtsbezirk Skotschau. In den Jahren 1880–1910 hatte das Dorf etwa 270 Einwohner, es waren überwiegend polnischsprachige (in der Form der Teschener Mundarten), 1910 auch 7,8 % deutschsprachige und 1880 6,9 % tschechischsprachige. Im Jahre 1910 waren 56 % evangelisch, 41,4 % römisch-katholisch, es gab 7 Juden.[6][7] Politisch war das Dorf damals von der deutschfreundlichen und gegen die polnische Nationalbewegung (Hetzpolen[8]) eingestellten schlonsakischen Bewegung geprägt, deren Führer – Józef Kożdoń – im Dorf in der Reichsratswahl 1911 gewann. Der Rückgang in der Selbstdeklarationen der polnischen Umgangssprache von 97 % in der Volkszählung im Jahr 1900 auf 92,2 % im Jahr 1910 zugunsten der deutschen Sprache ist mit der Agitation der im Jahr 1909 gegründeten Schlesischen Volkspartei verbunden, die sich als ein Teil des „deutschen Kulturkreises“ betrachtete. Die örtlichen Teschener Walachen sprachen die Teschener Mundarten.

1920, nach dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie und dem Ende des Polnisch-Tschechoslowakischen Grenzkriegs (die tschechoslowakischen Truppen wurden an der westlichen Grenze des Dorfs in der Schlacht bei Skotschau angehalten), kam Międzyświeć zu Polen. Unterbrochen wurde dies nur durch die Besetzung Polens durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Es gehörte dann zum Landkreis Teschen im Regierungsbezirk Kattowitz in der Provinz Schlesien (seit 1941 Provinz Oberschlesien).

Landwirtschaftsschule

Im Jahr 1922 wurde eine Landwirtschaftsschule, aus Cieszyn/Teschen verlegt, eröffnet, 1927 erhielt sie ein neues Gebäude.

Von 1975 bis 1998 gehörte Międzyświeć zur Woiwodschaft Bielsko-Biała.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Międzyświeć – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Robert Mrózek: Nazwy miejscowe dawnego Śląska Cieszyńskiego. Uniwersytet Śląski w Katowicach, 1984, ISSN 0208-6336, S. 116–117 (polnisch).
  2. Václav Davídek: O názvech a jménech Těšínska. Opava: Slezský studijní ústav, 1949. S. 38.
  3. Marcin Żerański: Śląsk Cieszyński od Bielska-Białej do Ostrawy. Przewodnik turystyczny. Pracownia na Pastwiskach, Cieszyn 2012, ISBN 978-83-933109-3-7, S. 264 (polnisch).
  4. UM w Skoczowie: Statut Sołectwa Międzyświeć. In: www.skoczow.bip.info.pl. 6. Oktober 2008, archiviert vom Original am 7. April 2014; abgerufen am 8. Juni 2015 (polnisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.skoczow.bip.info.pl
  5. Idzi Panic: Śląsk Cieszyński w średniowieczu (do 1528). Starostwo Powiatowe w Cieszynie, Cieszyn 2010, ISBN 978-83-926929-3-5, S. 313 (polnisch).
  6. Kazimierz Piątkowski: Stosunki narodowościowe w Księstwie Cieszyńskiem. Macierz Szkolna Księstwa Cieszyńskiego, Cieszyn 1918, S. 255, 277 (polnisch, opole.pl).
  7. Ludwig Patryn (ed): Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in Schlesien, Troppau 1912.
  8. Grzegorz Wnętrzak: Stosunki polityczne i narodowościowe na pograniczu Śląska Cieszyńskiego i Galicji zachodniej w latach 1897-1920 [Politische und nationale Beziehungen im Grenzgebiet von Teschner Schlesien und Westgalizien in den Jahren 1897–1920]. Wydawnictwo Adam Marszałek, Toruń 2014, ISBN 978-83-7780-882-5, S. 265 (polnisch).
  9. Dz.U. 1975 nr 17 poz. 92 (polnisch) (PDF-Datei; 783 kB)