Michael Althen

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Michael Althen (* 14. Oktober 1962 in München; † 12. Mai 2011 in Berlin[1][2]) war ein deutscher Filmkritiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Althen war der Sohn von Adolf (Leiter der Wirtschaftsredaktion des Bayerischen Fernsehens) und Hanna Althen.[3] Er schrieb seit seinem achtzehnten Lebensjahr Filmkritiken für verschiedene Publikationen. Nach dem Abitur 1980 am Gymnasium Unterhaching begann er in München, Germanistik und Journalismus zu studieren. Seit 1984 war er freier Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung[4], schrieb aber auch für den Spiegel, die Zeit, Tempo und andere Zeitschriften. Seit 1998 war er als Nachfolger des verstorbenen Peter Buchka verantwortlicher Filmredakteur der Süddeutschen Zeitung. 2001 wechselte er als Redakteur zum Feuilleton der FAZ und zog mit seiner Familie von München nach Berlin.

1995 drehte Althen für den WDR die Dokumentation Das Kino bittet zu Tisch – Essen im Film, für die er 1996 seinen ersten Adolf-Grimme-Preis erhielt. Einen weiteren Grimme-Preis bekam er 1998 für seinen in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Dominik Graf entstandenen Filmessay Das Wispern im Berg der Dinge über Grafs Vater, den Schauspieler Robert Graf. Ebenfalls mit Graf drehte er 2000 eine filmische Liebeserklärung an seine Heimatstadt (München – Geheimnisse einer Stadt). 2008 feierte auf der Berlinale die Dokumentation Auge in Auge – Eine deutsche Filmgeschichte Premiere, bei der er zusammen mit Hans Helmut Prinzler Regie geführt hat.

Grab von Michael Althen auf dem Friedhof Heerstraße

Michael Althen war verheiratet und hatte zwei Kinder. Er erlag im Mai 2011 im Alter von 48 Jahren einer Krebserkrankung.[4] Sein Grab befindet sich auf dem landeseigenen Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend (Grablage: 16-C-9/10).[5]

Die FAZ stiftete im Mai 2012 zu Althens Ehren den jährlich vergebenen Michael-Althen-Preis für Kritik.[6]

Eine filmische Hommage an Althen mit dem Titel Was heißt hier Ende? Der Filmkritiker Michael Althen wurde am 13. Februar 2015 im Forum der Berlinale uraufgeführt.[7] Kinostart des Dokumentarfilms von Dominik Graf war am 18. Juni 2015.[8]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersetzer:

  • Stephen Bogart mit Gary Provost: Mein Vater Humphrey Bogart. Econ, München 1995, ISBN 3-430-11434-9.

Nachworte:

Herausgeberschaft:

  • Dominik Graf: Schläft ein Lied in allen Dingen. Texte zum Film. Alexander Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-89581-210-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Michael Althen gestorben: Die Liebe zum Film prägte seine ganze Persönlichkeit, 12. Mai 2011.
  2. Claudius Seidl. Zum Tode von Michael Althen – Liebling, ich bin im Kino. In: FAZ.NET vom 12. Mai 2011. Abgerufen am 12. Mai 2011
  3. Johanna Adorjan: Der Ton, den alle liebten, FAZ, 17. Oktober 2012, abgerufen am 15. Januar 2023.
  4. a b Tobias Kniebe. Zum Tod des großen Film-Kritikers Michael Althen – Der Pionier. In: sueddeutsche.de vom 12. Mai 2011. Abgerufen am 12. Mai 2011
  5. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1. S. 483.
  6. Zu Ehren des Autors Der Michael-Althen-Preis für Kritik, FAZ, 31. Mai 2012, abgerufen am 28. August 2012.
  7. Was heißt hier Ende? (2015) Trailer, deutsch. In: YouTube. epd Film, 19. Mai 2015, abgerufen am 6. Januar 2016.
  8. Filmessay. Was heißt hier Ende? Der Filmkritiker Michael Althen. Bayerisches Fernsehen, 18. Juni 2015, abgerufen am 6. Januar 2016.