Michael Hummelberger

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Michael Hummelberger, auch: Hummelberg, Humelberg, Homelbergius (* 1487 in Ravensburg; † 19. Mai 1527 ebenda) war ein deutscher Humanist und Philologe.

Michael Hummelberger trug den Namen seines Vaters (Krämer und Ravensburger Ratsmitglied) und Großvaters. Seine Mutter hieß Anna und war eine geborene Kupferschmid aus Bludenz. Er war der Bruder des Humanisten und Botanikers Gabriel Hummelberger, sowie des Jacob Hummelberger, der in Ravensburg Kaufmann war.

Nach dem Besuch der Ravensburger Lateinschule und der Heidelberger Universität (Baccalaureus artium 1503) ging Michael Hummelberger nach Paris, wo er ein enger Freund von Beatus Rhenanus wurde. 1505 wurde er zum Magister artium promoviert, 1506 und 1511 bekleidete er an der Pariser Universität das Amt des Prokurators der deutschen Nation. 1514 bis 1517 studierte er kanonisches Recht in Rom. 1518 in Konstanz zum Priester geweiht, wurde er 1521 Kaplan der Andreaskaplanei an St. Michael in Ravensburg. Trotz Sympathie mit Martin Luther und Ulrich Zwingli blieb er katholisch und starb unverheiratet ohne Kinder.

Hummelberger wurde vor allem durch seine Briefwechsel und Kontakte zu berühmten Humanisten bekannt, darunter: Johannes Reuchlin, Konrad Peutinger, Beatus Rhenanus, Erasmus von Rotterdam, Willibald Pirckheimer, Caspar Ursinus Velius, Heinrich Bebel, Johannes Brassicanus, Thomas Anshelm, Joachim Vadian, Christoph Schappeler, Urbanus Rhegius, Johann Froben, Philipp Melanchthon[1]. Als Hauptwerk des ausgezeichneten Gräzisten gilt eine griechische Schulgrammatik (postum von Beatus Rhenanus unter dem Titel Epitomae grammaticae Graecae herausgegeben). Hummelberger gab 1517 den Ausonius heraus.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim Fugmann: Humanisten und Humanismus am Bodensee in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Humanistenkreise in Konstanz und Lindau. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und Seiner Umgebung. 107. Jg. 1989, S. 107–190, zu Hummelberg S. 131–135
  • Ulrich Gaier, Monika Küble, Wolfgang Schürle (Hrsg.): Schwabenspiegel. Literatur vom Neckar bis zum Bodensee 1000-1800. Band I. Oberschwäbische Elektrizitätswerke, Ulm 2003, ISBN 3-937184-01-5, S. 434
  • Adalbert Horawitz: Michael Hummelberger. Eine biographische Skizze. Berlin 1875
  • Adalbert (Heinrich) Horawitz: Hummelberg, Michael. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 388 f.
  • Immanuel Kammerer: Die Stellung des Ravensburger Humanisten Michael Hummelberg zur Reformation. In: Blätter für württembergische Kirchengeschichte. 57/58. Bd. 1957/1958, S. 26–43
  • Gerhard Podhradsky: Ein Collectaneum des Humanisten Michael Hummelberg. In: Vorarlberger Landesmuseumsverein: Jahrbuch 135. 1991, S. 305–310 (nicht eingesehen)
  • Johannes Reuchlin: Briefwechsel. Bearbeitet von Matthias Dall'Asta und Gerald Dörner. Band 3. Frommann-Holzboog, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7728-1985-8, S. 23f. (Biogramm mit weiteren Hinweisen)
  • Francis Schlienger: Beatus Rhenanus et Michel Hummelberg. „Il primo amore“. In: Annuaire des Amis de la Bibliothèque Humaniste de Sélestat. 53. Jg. 2003, S. 75–92
  • Ludwig WeltiHummelberg, Michael. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 56–58 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Michael Hummelberger – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hummelberg, Michael. In: Heinz Scheible (Hrsg.): Melanchthons Briefwechsel. Band 12, Personen F–K. Stuttgart–Bad Cannstatt 2005, S. 337.