Microbotryaceae

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Microbotryaceae

Microbotryum lychnidis-dioicae auf Weißer Lichtnelke

Systematik
Unterreich: Dikarya
Abteilung: Ständerpilze (Basidiomycota)
Unterabteilung: Pucciniomycotina
Klasse: Microbotryomycetes
Ordnung: Microbotryales
Familie: Microbotryaceae
Wissenschaftlicher Name
Microbotryaceae
R.T. Moore

Die Microbotryaceae bilden eine Familie aus der Ordnung der Microbotryales. Zu dieser Familie gehören die sogenannten Antherenbrände auf Nelkengewächsen.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Makroskopische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Microbotryaceae parasitieren auf einer Vielzahl von Pflanzenarten. Sie sind makroskopisch erkennbar durch die Umwandlung der Staubblätter, Staubfäden oder Fruchtknoten ihrer Wirte in meist dunkel gefärbter Sporenlager (Sori), die die Blüte schmutzig bepudert erscheinen lassen. Selten entwickeln sich die Sori auch auf ganzen Blüten oder im Blattgewebe.

Mikroskopische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Microbotryaceae besitzen längs septierte Basidien. Ihre Hyphen wachsen im Wirt interzellulär, haben aber keine Saugfäden. Die Teliosporen sind kugelig, eiförmig oder eckig, hyalin bis braun oder blassviolett und glatt bis warzig. Die Teliosporen keimen und bilden ein drei- bis vierzelliges Promycelium (Basidium), aus dem dann sitzende Basidiosporen gebildet werden, die schmal, hyalin und unseptiert sind. Zum Unterschied zu ihrer Schwesterfamilie Ustilentylomataceae besitzen ihre Hyphen auch bei Reife nur porenlose Septen.[1]

Ökologie und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Microbotryaceae kommen weltweit in gemäßigten Zonen vor. Auch wenn die bekanntesten Arten auf Nelkengewächsen parasitieren, kommen sie besonders auf Knöterichgewächsen und auf insgesamt neun Pflanzenfamilien vor. Weitere Arten schmarotzen auf Vertretern der Korbblütler, Kardengewächse, Enziangewächse, Lippenblütler, Wasserschlauchgewächse und Nachtkerzengewächse.[1] Da sie auf den Antheren vorkommen, werden sie als Sexuell übertragbare Erkrankung betrachtet.[2]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Microbotryaceae wurden lange zu den Brandpilzen gestellt, da ihr Lebenszyklus ähnlich ist. Allerdings sind sie näher mit den Rostpilzen verwandt.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Martin Kemler, Markus Göker, Franz Oberwinkler, Dominik Begerow: Implications of molecular characters for the phylogeny of the Microbotryaceae (Basidiomycota: Urediniomycetes). In: BMC Evolutionary Biology. Band 6, 2006, S. 35, doi:10.1186/1471-2148-6-35 (biomedcentral.com [PDF; 557 kB]).
  2. Kaltz, O. and Shykoff, J. A. (2001), Male and female Silene latifolia plants differ in per-contact risk of infection by a sexually transmitted disease. Journal of Ecology, 89: 99–109. doi:10.1046/j.1365-2745.2001.00527.x

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Microbotryaceae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien