Milo von Trier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Münze Milos als Bischof von Trier mit seinem Namenszug auf der Rückseite, heute im Berliner Münzkabinett

Milo von Trier († 761/762) war Bischof von Trier und von Reims.

Er war der Sohn von Liutwin († 717) und sein Nachfolger als Bischof von Trier und Reims. Sein Großonkel Basinus († 705) war ebenfalls Bischof in Trier. Sein Bruder war Wido, Stammvater der Widonen, seine Schwester vermutlich Chrodtrud, die erste Frau von Karl Martell, dessen Anhänger Milo war.

Milo starb bei einem Jagdunfall im Meulenwald bei Trier. Sein Grab konnte bisher weder im Trierer Dom noch in St. Maximin noch in der Pfarrkirche St. Peter in Trier-Ehrang (nahe dem Unfallort) nachgewiesen werden.

Die Lebens- und Amtsführung Milos ist in der Kirchengeschichte umstritten. Er gilt als Gegner der Kirchen- und Bistumsreformen des Bonifatius im östlichen Frankenreich. Die Verwendung von Kirchengut für eigene familiäre und politische Zwecke, zum Beispiel zugunsten seiner illegitimen Söhne, und eine ungeistliche Lebensführung wurden ihm nachgesagt und von Papst Zacharias kritisiert. Die Synode von Soissons setzte ihn 744 auf Betreiben des Bonifatius als Bischof von Reims ab. Auch Bischof von Trier blieb er nicht bis zu seinem Tod.[1]

Um seinen Tod und das am überlieferten Ort seines Unfalls aufgestellte Milokreuz ranken sich lokale Sagen, die die negativen Schilderungen Milos in den Gesta Treverorum aufgreifen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Hahn: Milo. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 758 f.
  • Andreas Heinz: Milo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 530 f. (Digitalisat).
  • Milo – sein Grab bleibt verschwunden. In: Jahrbuch Ehranger Heimat. Trier-Ehrang 2004. S. 95–96.
  • Emil Zenz: Der Laienbischof Milo. In: Jahrbuch Ehranger Heimat. Trier-Ehrang 2004. S. 92–94.
  • Werner Schuhn: Das Milokreuz. Geschichte, Sage und Brauch um ein ehrwürdiges Kulturdenkmal. In: Jahrbuch Landkreis Trier-Saarburg. Trier 1987, ISSN 0942-0835, S. 292–297.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Bischofsliste des Bistums Trier nennt als Regierungsdaten als Bischof von Trier: 715–753.
VorgängerAmtNachfolger
RigobertBischof von Reims
717–744
Abel
LiutwinBischof von Trier
715–753
Wiomad