Mingkusch

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Mingkusch
Мин-Куш/Миңкуш

Ort in Kirgisistan
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Mingkusch (Kirgisistan)
Mingkusch (Kirgisistan)
Mingkusch
Basisdaten
Oblus Naryn
Rajon Dschumgal
Koordinaten 41° 41′ N, 74° 28′ OKoordinaten: 41° 40′ 48″ N, 74° 27′ 36″ O
Höhe 2216 m
Einwohner 3.647 (2021)
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart Dorf

Mingkusch (kirgisisch für tausend Vögel) ist ein Dorf im Oblus Naryn im Osten Kirgisistans.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt am rechten Ufer des Mingkusch. Im Norden liegt der Kabaktoo, im Süden der Moldotoo.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf wurde 1949 für den Abbau von Uran gegründet.[1] Zu Sowjetzeiten wurde in Mingkusch Uran abgebaut und der Ort war reich, galt als „Moskau Zentralasiens“.[2] Mingkusch war seit 1953 Siedlung städtischen Typs klassifiziert.[3] Nach dem Ende des Uranabbaus in den 1980er-Jahren verkam der Ort jedoch und gilt heute als zu großen Teilen verlassen.[2] 2012 verlor der Ort den Status einer Siedlung städtischen Typs und wurde zum Dorf herabgestuft.[3]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als die komplett auf den Uranabbau ausgerichtete Industrie niederging, ging auch die Bevölkerung massiv zurück; von über 8500 im Jahr 1979 bis etwa 3500 im Jahr 2009. Die vorherrschende Ethnie sind Kirgisen, gefolgt von den Russen.

Jahr Einwohnerzahl
1970 6134
1979 8544
1989 8377
1999 4760
2009 3353
2021 3647

Quellen:[4][5]

Radioaktive Gefahr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

440.000 Tonnen radioaktives Material, die beim Abbau des Urans abfielen, wurden oftmals unsachgemäß gelagert. Von den drei Lagerstätten ist besonders eine problematisch. Sie liegt am Fluss und ist gleichzeitig dem Ort am nächsten. Der Fluss wurde 1968 durch ein Betonbett umgeleitet, das aber nicht erneuert wurde und zu 70 % zerstört ist. Zudem stellt ein Hang mit Erdrutschgefahr ein weiteres Problem dar. Sollte dee Hang abrutschen, würde der Fluss über die Ufer treten und die Lagerstätten überschwemmen, was eine radioaktive Katastrophe auslösen würde. 2018 wurden die Abfälle jedoch in eine sicherere Lagerstätte weiter oben in den Bergen gebracht.[6]

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Verschiedene Autoren: КЫРГЫЗ УЛУТТУК ЭНЦИКЛОПЕДИЯСЫНЫН БАШКЫ РЕДАКЦИЯСЫ. Bischkek 2004, ISBN 9967-14-006-2, S. 513 (bizdin.kg [PDF; 27,2 MB; abgerufen am 22. November 2023]).
  2. a b Ming-Kusch, ex-Moskau Zentralasiens. In: Novastan Deutsch. 23. April 2014, abgerufen am 4. August 2023.
  3. a b Закон КР от 27 сентября 2012 года № 168 "О преобразовании отдельных поселков городского типа Кыргызской Республики и отнесении их к категории села или города". Abgerufen am 4. August 2023.
  4. Nationale Statistikbehörde Kirgisistans: Bevölkerungseinschätzung 2021
  5. Zensus 2009
  6. Уран, товарищи! История первая: Мин-Куш. Abgerufen am 4. August 2023.