Minimax (Unternehmen)

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Minimax GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1902
Sitz Bad Oldesloe, Deutschland
Mitarbeiterzahl rund 10.000 (April 2023) in der gesamten Minimax Viking Gruppe[1]
Umsatz 2,2 Mrd. EUR (2022) der gesamten Minimax Viking Gruppe
Branche Brandschutz
Website www.minimax.com
Stand: 2. Mai 2023
Ehemaliges Minimax-Feuerlöschgerätewerk in Neuruppin
„Blitzgefahr!“, Anzeige für Minimax von Lucian Zabel, in: Das Plakat, April 1921
Modell eines Minimax-Feuerlöschers vor 1945
Aktie über 100 RM der Minimax AG vom September 1938

Die Minimax GmbH ist ein Brandschutzunternehmen mit Hauptsitz in Bad Oldesloe. Das Unternehmen betreibt am Hauptsitz ein Brandforschungszentrum. Seit der Fusion mit der amerikanischen The Viking Corporation zählt das Unternehmen zu den größten der Branche weltweit.

Im Jahr 1902 brachte Unternehmensgründer Wilhelm Graaff den ersten massenfähigen Feuerlöscher auf den Markt, die von ihm und dem Münchner Ingenieur Hans Mikorey entwickelte „Spitztüte“. Der Name „Minimax“ für diesen Feuerlöscher entstammt einem Preisausschreiben der Mitarbeiter: ein Minimum an Gewicht, Preis und Aufwand – ein Maximum an Einfachheit und Leistungsfähigkeit.

Geschäftsfelder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen steht heute für „stationären Brandschutz“ mit den Geschäftsfeldern Anlagenbau, Modernisierung und Service. Der Bereich des mobilen Brandschutzes wird von der Minimax Mobile Services GmbH bedient. Zum mobilen Brandschutz zählen die Segmente Feuerlöscher, fahrbare Feuerlöschgeräte, Löschwassertechnik, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, Sicherheitsgrafiken, Löschanlagen für Einsatzfahrzeuge mit den Geschäftsfeldern Produktion, Ausrüstung, Sanierung/Modernisierung, Instandhaltung/Service. Zudem werden über die unternehmenseigene Brandschutzakademie Ausbildungen und Trainings angeboten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufladefeuerlöscher mit wässriger Lösung von Minimax
6-Liter- u. 3-Liter-Wasser-Aufladefeuerlöscher von Minimax

1904 ließ Unternehmensgründer Wilhelm Graaff (* 30. Juni 1872 in Stolberg; † 29. März 1931 in Gundelsheim) seine Minimax-Spitztüte patentieren. Die Feuerlöscherproduktion wurde 1905 von Berlin nach Neuruppin verlagert. Die Jahresproduktion betrug 65.000 Feuerlöscher. 1906 war Minimax Weltmarktführer – mit Auslandsgesellschaften in Europa und in den USA. Die ersten Minimax-Schaumgeneratoren wurden 1926 auf dem Markt eingeführt. Werbetechnische Unterstützung erhielt der „Feuerlöscher Minimax“ mit Stummfilmdokumentationen durch das von Graaff im Jahre 1923 gegründete Produktionsunternehmen Rimax-Film AG in Berlin.[2] Etwa 1938 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Nach der Zerstörung der Berliner Verwaltungsgebäude und der Enteignung des Werkes Neuruppin wurde Minimax 1945 in Westdeutschland neu aufgebaut. 1953 entstand in Bad Urach bei Stuttgart die modernste Fabrik Deutschlands für Feuerlöscher, -geräte und Löschanlagen für Feuerwehrfahrzeuge. 1958 wurde das Werk in Bad Urach erweitert. Das erste universelle ABC-Feuerlöschpulver erhielt 1959 seine amtliche Zulassung.

1968 entstand in Bad Oldesloe ein eigenes Forschungszentrum für Brandschutz. Preussag erwarb 1969 das Unternehmen und führte es mit der Selbsttätigen Feuerlöschanlagen Gesellschaft Hamburg zusammen. Das 1929 gegründete Unternehmen verfügte über jahrzehntelange Erfahrungen in der Fertigung und Installation stationärer Brandschutzanlagen und hatte seinen Sitz seit 1966 in Bad Oldesloe. 1970 verkaufte die CEAG ihr Löschanlagen-Geschäft (u. a. Feuerlöscher-Marke Favorit) an Minimax. Die Minimax GmbH mit Sitz in Bad Oldesloe und einer Zweigniederlassung in Bad Urach wurde 1991 gegründet. Sie war die Führungsgesellschaft der gesamten Brandschutzaktivitäten der Preussag AG. 1998 erweiterte Minimax das Forschungszentrum Brandschutz in Bad Oldesloe, das seither das größte dieser Art in Europa ist.

2001 konzentrierte sich die Preussag AG auf ihr neues Kerngeschäft Touristik; mit Barclays Private Equity und dem Management als Gesellschafter stellte sich Minimax neu auf. Bei einem Marktanteil von 30 % war Minimax Marktführer in Deutschland und bot als einziger europäischer Hersteller mobile und stationäre Brandschutzlösungen aus einer Hand. 2002 konnte Minimax das 100-jährige Bestehen des Unternehmens feiern. 2003 erwarb Investcorp die Mehrheit der Anteile und forcierte die Internationalisierung des Unternehmens. Im Jahr 2006 übernahm die schwedische Finanzgesellschaft Industri Kapital die Investcorp-Anteile. 2007 übernahm Minimax mit CFP Fire Protection Inc. einen der amerikanischen Marktführer. 2009 erfolgte die nächste Akquisition in den USA; mit der Viking Corporation mit Sitz in Michigan kam ein weiteres Standbein hinzu. Seitdem firmiert die Gesellschaft unter der Bezeichnung Minimax Viking. Von 2014 bis 2018 waren neben dem Management auch Kirkbi Invest A/S und die Intermediate Capital Group Anteilseigner des Unternehmens. Seit 2018 sind ausschließlich ICG und das Management Gesellschafter der Minimax Viking Gruppe. Das Unternehmen erwirtschaftet derzeit mit rund 9.500 Mitarbeitern 1,9 Mrd. € Umsatz.[3]

Minimax hat in Deutschland ein engmaschiges Netz an Regionalbüros sowie Zweigniederlassungen und Vertretungen auf der ganzen Welt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Graaff, Wilhelm. in: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarbeitete und erweiterte Ausgabe, Band 4 „Görres - Hittorp“, K.G. Saur, München 2006, S. 76
  • Wilhelm Graaff: Mene Tekel! Eine Studie über Erziehung zum Selbstschutz in Brandgefahr. Minimax-Gesellschaft, Berlin, 1908

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Minimax – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. mimimax.com/about. Abgerufen am 25. März 2023.
  2. Filmografie Rimax-Film AG: 1925 bis 1928, auf filmportal.de, abgerufen am 5. September 2016
  3. mimimax.com/about. Abgerufen am 25. März 2023.

Koordinaten: 53° 48′ 4,4″ N, 10° 23′ 20,2″ O