Miriam Coronel-Ferrer

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Miriam Coronel-Ferrer (2016)

Miriam Coronel-Ferrer (* vor 1965) ist eine philippinische Politikwissenschaftlerin. Sie war Chefunterhändlerin der philippinischen Regierung bei den 2012 erfolgreichen Friedensverhandlungen mit der Moro Islamic Liberation Front.[1]

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Coronel-Ferrer absolvierte bis 1980 ein Philosophie-Studium mit Auszeichnung an der Universität der Philippinen (UP) in Quezon City/Diliman. An der University of Kent at Canterbury erwarb sie einen Master in Südostasiatischen Studien.[2]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den frühen 2000er Jahren war sie Direktorin am Third World Studies Center der Universität der Philippinen, bis 2005 war sie eine der Leiterinnen des Programms für Frieden, Demokratisierung und Menschenrechtes am UP Center for Integrative and Development Studies.[3] Sie war als Gastprofessorin an der Hankuk University in Seoul, an der japanischen Hiroshima University und an der Gadjah-Mada-Universität im indonesischen Yogyakarta tätig. Heute bekleidet sie eine politikwissenschaftliche Professur an der Universität der Philippinen.

Sonstige Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1999 gründete sie mit anderen die Arbeitsgruppe Nichtstaatlicher Akteure zur Unterstützung der International Campaign to Ban Landmines, die 1997 den Friedensnobelpreis erhalten hatte.

Sie leitete die von der Zivilgesellschaft initiierte Ausarbeitung eines Nationalen Aktionsplans (NAP) zur Umsetzung der Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrates, in der einstimmig und völkerrechtlich verbindlich Sexualisierte Gewalt als Kriegsmittel v. a. gegen Frauen und Mädchen geächtet wurde. Der philippinische NAP wurde im März 2010 von der Regierung beschlossen.

Präsident Benigno S. Aquino III, Miriam Coronel-Ferrer und der Verhandlungsführer der MILF Mohagher Iqbal bei der Präsentation einer Dokumentation über den Friedensprozess (2016)

Im Juli 2010 wurde sie von Präsident Benigno Aquino III. in das Verhandlungsgremium der Regierung im Konflikt mit der Moro Islamic Liberation Front (MILF) berufen. Später übernahm sie den Vorsitz des Gremiums.[4][5] 2012 erreichte sie die Verständigung auf ein umfassendes Rahmenabkommen für die Gründung einer autonomen Region Bangsamoro auf Mindanao.[6][7]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Region, Nation and Homeland, ISEAS Publishing, Singapore 2020 ISBN 978-981-4843-72-0
  • mit S. Bacani: Development Challenges in Achieving Fiscal Autonomy in the Bangsamoro in Development Bd. 57, Nr. 1, 2014 doi:10.1057/dev.2014.32

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Miriam Coronel-Ferrer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. UP Professor Miriam Coronel-Ferrer is new head of govt peace panel for MILF talks │ GMA News Online. Abgerufen am 4. Dezember 2023 (englisch).
  2. Sister act: Coronel girls in the limelight In: Inquirer Lifestyle, Februar 2014. Abgerufen am 4. Dezember 2023 (englisch). 
  3. UP prof Miriam Coronel Ferrer is gov't's new peace panel chief | University of the Philippines System Website. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 4. Dezember 2023 (englisch).
  4. UP Professor Miriam Coronel-Ferrer is new head of govt peace panel for MILF talks │ GMA News Online. Abgerufen am 4. Dezember 2023 (englisch).
  5. Miriam Coronel-Ferrer is new gov't peace panel chair. 7. Dezember 2012, abgerufen am 4. Dezember 2023 (englisch).
  6. Philippinen - Bangsamoro. In: bpb.de. Abgerufen am 4. Dezember 2023.
  7. Chief PH gov't negotiator receives Clinton peace award. 23. April 2015, abgerufen am 4. Dezember 2023 (englisch).
  8. Hermes Joy Tunac: Filipino peace negotiator Miriam Coronel-Ferrer among Ramon Magsaysay Awardees for 2023. In: GMA News Online. 31. August 2023, abgerufen am 4. Dezember 2023 (englisch).