Mittel-Kinzig

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Mittel-Kinzig
Koordinaten: 49° 46′ N, 8° 57′ OKoordinaten: 49° 45′ 34″ N, 8° 57′ 0″ O
Höhe: 230 m ü. NHN
Einwohner: 113 (1970)
Eingemeindung: 1. Mai 1951
Eingemeindet nach: Ober-Kinzig
Postleitzahl: 64732
Vorwahl: 06063

Mittel-Kinzig bildet zusammen mit Ober-Kinzig und Gumpersberg den Ortsbezirk Ober-Kinzig der Stadt Bad König im Odenwaldkreis in Hessen.

Mittel-Kinzig, Ansicht von Nordwest

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittel-Kinzig liegt im nördlichen Odenwald zwischen Ober-Kinzig und Nieder-Kinzig an der Kinzig, die von Westen der Mümling zufließt. Die Ortslage wird von bewaldeten Höhen umrahmt, dem Müllert (323 Meter) im Süden und der Mönchshöhe (316 Meter) im Nordosten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bestehen des Ortes ist unter dem Namen Mitteldorf zu Kintze um 1398–1400 urkundlich bezeugt. Mittel-Kinzig gehörte zum kurpfälzischen Oberamt Otzberg und zum Zentgericht und Kirchspiel von Kirchbrombach. Das Oberamt Otzberg kam 1803 infolge des Reichsdeputationshauptschlusses an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Mit dem Tauschvertrag zwischen der Hessen-Darmstadt und dem Herren von Löwenstein-Wertheim vom 5. Februar 1805[1] kam es zum Amt Habitzheim, das 1806 durch die Rheinbundakte an das Großherzogtum Hessen fiel. Die Niedere Gerichtsbarkeit blieb bis 1822 bei den Herren von Löwenstein-Wertheim.

Am 1. Mai 1951 wurde die Gemeinde Mittel-Kinzig zugleich mit der Gemeinde Gumpersberg nach Ober-Kinzig eingemeindet.[2] Im Zuge der Gebietsreform in Hessen erfolgte am 1. Oktober 1971 auf freiwilliger Basis die Eingliederung von Ober-Kinzig und somit auch von Mittel-Kinzig in die Gemeinde (ab dem 10. Oktober 1980 Stadt) Bad König.[3]

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Mittel-Kinzig lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[4][5][6]

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterhalb der Ortslage liegt die stark umgebaute, zum größten Teil in Fachwerk errichtete Alte Mühle. An der in Bruchstein gemauerten Westwand des Mühlengebäudes bezeugen drei Haussteine die Baujahre 1589, 1725 und 1845. Unterhalb der Mühle befindet sich noch eine heute unbenutzte Keilsteinbrücke.[8]

Verkehr und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittel-Kinzig wird von der durch das Kinzigtal über Etzen-Gesäß zur Kernstadt Bad König führenden Landesstraße L 3318 für den überörtlichen Verkehr erschlossen. In Etzen-Gesäß besteht Anschluss an die Bundesstraße 45.

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs; Vorläufer des Deutschen Reichs
  2. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Höchst) und Verwaltung
  3. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.

Einzelnachweise

  1. GOSSHERZOGLISCHE CENTRALSTELLE FÜR DIE LANDESSTATISTIK (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des GROSSHERZOGTUMS HESSEN. Band 1. Darmstadt 1866, S. 47 §§ 14–15 (online bei Google Books).
  2. Eingliederung der Gemeinden Gumpersberg und Mittel-Kinzig in die Gemeinde Ober-Kinzig, Landkreis Erbach i. Odw., Reg.-Bezirk Darmstadt vom 14. April 1951. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1951 Nr. 17, S. 192, Punkt 349 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,4 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 358 und 359.
  4. Mittel-Kinzig, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Grossherzogthums Hessen. Band 1. Darmstadt 1866, S. 43 ff. (online bei Google Books).
  7. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  8. denkmalpflege-hessen: Alte Mühle Nieder-Kinziger Straße 69