Mitteldeutscher Fußballpokal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mitteldeutscher Fußballpokal
Voller Name Mitteldeutscher Fußballpokal
Verband Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine (VMBV)
Erstaustragung 1926/27
Letztmalige Austragung 1932/33
Mannschaften 433–788
Rekordsieger Dresdner SC (2)
Qualifikation für Deutsche Fußballmeisterschaft

Der Mitteldeutsche Fußballpokal war der Verbandspokal des Verbandes Mitteldeutscher Ballspielvereine (VMBV). Um an der deutschen Fußballmeisterschaft teilnehmen zu dürfen, musste ein Verein zunächst seine regionale Liga gewinnen und sich dann noch in der Verbandsmeisterschaft durchsetzen, in Mitteldeutschland war dies die mitteldeutsche Fußballmeisterschaft. Ab der deutschen Fußballmeisterschaft 1924/25 durfte jeder der Regionalverbände zwei Vertreter zur deutschen Fußballmeisterschaft entsenden. Anders als die meisten anderen Verbände nominierte der Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine als zweiten Teilnehmer nicht den mitteldeutschen Vizemeister, sondern spielte ab 1927 den mitteldeutschen Pokal aus, deren Sieger den zweiten Startplatz für Mitteldeutschland bei der deutschen Fußballmeisterschaft einnahm.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mitteldeutsche Pokal wurde erstmals in der Saison 1926/27 ausgespielt und bestand bis 1933. Der Pokal wurde von der Neuen Leipziger Zeitung gestiftet. Teilnahmeberechtigt waren alle Vereine des Verbandes. In der ersten Durchführung beteiligten sich 433 Mannschaften. Die Anzahl teilnehmender Vereine steigerte sich bis 1930 auf 788 Mannschaften, die am Wettbewerb teilnahmen. Die ersten Runden wurden in Gruppenspielen ausgetragen. Der mitteldeutsche Pokalsieger qualifizierte sich als zweiter Teilnehmer des VMBVs für die deutsche Fußballmeisterschaft.

Im Zuge der Gleichschaltung wurde der Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine wenige Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 aufgelöst und dem Deutschen Reichsbund für Leibesübungen (Gau 5 Sachsen und Gau 6 Mitte) angeschlossen.[2] Der Spielbetrieb wurde fortan vom Fachamt Fußball in verschiedenen Gauligen organisiert, einen regionalen Pokalwettbewerb gab es anfangs nicht. Mit dem Tschammerpokal 1935 wurde zwei Jahre später ein deutschlandweiter Pokalwettbewerb eingeführt.

Pokalsieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Mitteldeutscher
Pokalsieger
Abschneiden
deutsche Meisterschaft
Deutscher Meister
1927 Chemnitzer BC Achtelfinale 1. FC Nürnberg
1928 Dresdner SC Achtelfinale Hamburger SV
1929 SC Wacker Leipzig Achtelfinale SpVgg Fürth
1930 VfB Leipzig Achtelfinale Hertha BSC
1931 SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau Achtelfinale Hertha BSC
1932 Plauener SuBC Achtelfinale FC Bayern München
1933 Dresdner SCA Achtelfinale Fortuna Düsseldorf
A 
Der Pokalsieger Dresdner SC war bereits durch die gewonnene mitteldeutsche Meisterschaft für die deutsche Fußballmeisterschaft qualifiziert. Den zweiten Startplatz bekam der unterlegene Pokalfinalist PSV Chemnitz

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Udo Gräfe: Einhundert Jahre Fussball-Club Carl Zeiss Jena. Band 2. Verlag Dr. Bussert & Stadeler, 2005, ISBN 3-932906-54-3, S. 6, 26, 28.
  • Fussball in und um Leipzig – Von den Anfängen bis 1945. books.google.de

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thilo Streubel: Erster deutscher Meister 1903 Leipzig war einst Fußball-Hochburg. In: Mitteldeutsche Zeitung. 31. Mai 2013, abgerufen am 2. Oktober 2017.
  2. Wolfgang Buss, Christian Becker: Aktionsfelder des DDR-Sports in der Frühzeit: 1945–1965. Verlag Sport und Buch Strauss, 2001, ISBN 3-89001-365-1, S. 296 (Wissenschaftliche Berichte und Materialien, Band 15).