Deutsche Fußballmeisterschaft 1932/33

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Deutsche Fußballmeisterschaft 1932/33
Meister Fortuna Düsseldorf
Mannschaften 16
Spiele 15
Tore 76 (ø 5,07 pro Spiel)
Torschützenkönig NS-Staat Karl Ehmer (6 Tore)
Deutsche Meisterschaft 1931/32

Die Endphase der sechsundzwanzigsten deutschen Fußballmeisterschaft fand bereits nach der „Machtübernahme“ durch die NSDAP statt. Von den umwälzenden Veränderungen und Gleichschaltungen blieb auch der Fußball nicht verschont. Mit Hilfe der Reichstagsbrandverordnung wurde die Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit („Rotsport“) zwangsaufgelöst und deren Führer inhaftiert, nur kurze Zeit später traf es den ATSB. Beide Verbände konnten demzufolge ihre Meisterschaften nicht beenden.

Auch der Deutsche Fußball-Bund war von den Veränderungen betroffen. Am 28. April 1933 wurde der Posten des Reichskommissars für Turnen und Sport geschaffen und mit dem SA-Mitglied Hans von Tschammer und Osten besetzt. Der bisher bestehende Deutsche Reichsausschuss für Leibesübungen löste sich „freiwillig“ auf. Damit hatten die Nationalsozialisten den Anfang gemacht, den gesamten Sport unter ihre Kontrolle zu bringen; weitere Schritte sollten folgen. Die Vereine mussten sich im Mai alle eine Einheits-Satzung geben. Wesentliche Punkte waren dabei die Einführung des Führerprinzips und der Ausschluss jüdischer Mitglieder.

Sportlich brachte diese Meisterschaft den Durchbruch für den westdeutschen Fußball. Bisher hatten die westdeutschen Vereine nur einmal, im Jahr 1913 einen Finalisten gestellt. In dieser Saison gab es gleich ein rein westdeutsches Finale, das von Fortuna Düsseldorf gewonnen wurde. Die Fortuna, die die Endrunde ohne Gegentor absolvierte (Torverhältnis: 19:0), feierte damit ihren ersten und bisher einzigen deutschen Meistertitel. Es gab deutliche Parallelen zum Vorjahr, denn auch in diesem Jahr hatten sich beide Finalkontrahenten bereits im regionalen Meisterschaftsfinale gegenübergestanden und auch dort hatte die im Endspiel um die deutsche Meisterschaft unterlegene Mannschaft das Duell gewonnen.

Teilnehmer an der Endrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Qualifiziert als
SV Prussia-Samland Königsberg Nordostdeutscher Meister
SV Hindenburg Allenstein Nordostdeutscher Vizemeister
Beuthener SuSV Südostdeutscher Meister
Vorwärts RaSpo Gleiwitz Südostdeutscher Vizemeister
Hertha BSC Meister Berlin-Brandenburg
BFC Viktoria 1889 Vizemeister Berlin-Brandenburg
Dresdner SC Mitteldeutscher Meister
PSV Chemnitz Mitteldeutscher Pokalvizemeister
Hamburger SV Norddeutscher Meister
SV Arminia Hannover Norddeutscher Vizemeister
FC Schalke 04 Westdeutscher Meister
Fortuna Düsseldorf Westdeutscher Vizemeister
VfL Benrath Westdeutscher Pokalsieger
FSV Frankfurt Süddeutscher Meister
SV 1860 München Süddeutscher Vizemeister
Eintracht Frankfurt Dritter der süddeutschen Meisterschaft

Achtelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ergebnis Stadion
07. Mai 1933 Hamburger SV 1:4 (0:2) Eintracht Frankfurt Hamburg, Stadion Hoheluft
07. Mai 1933 VfL Benrath 0:2 (0:2) SV 1860 München Köln, Müngersdorfer Stadion
07. Mai 1933 Fortuna Düsseldorf 9:0 (3:0) Vorwärts RaSpo Gleiwitz Düsseldorf, Rheinstadion
07. Mai 1933 Dresdner SC 1:2 n. V. (1:1, 0:1) SV Arminia Hannover Dresden, Stadion am Ostragehege
07. Mai 1933 Beuthener SuSV 7:1 (3:1) SV Prussia-Samland Königsberg Beuthen, Hindenburg-Stadion
07. Mai 1933 FSV Frankfurt 6:1 (1:1) PSV Chemnitz Frankfurt am Main, Stadion am Riederwald
07. Mai 1933 Hindenburg Allenstein 4:1 (2:0) Hertha BSC Allenstein, Reiterkaserne
14. Mai 1933 FC Schalke 04 4:1 (1:0) BFC Viktoria 1889 Dortmund, Kampfbahn Rote Erde

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ergebnis Stadion
21. Mai 1933 SV Arminia Hannover 0:3 (0:2) Fortuna Düsseldorf Hannover, Hindenburg-Kampfbahn
21. Mai 1933 Eintracht Frankfurt 12:2 (7:0)0 Hindenburg Allenstein Frankfurt am Main, Stadion am Riederwald
21. Mai 1933 FC Schalke 04 1:0 (0:0) FSV Frankfurt Essen, Uhlenkrugstadion
21. Mai 1933 SV 1860 München 3:0 (2:0) Beuthener SuSV Nürnberg, Städtisches Stadion

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ergebnis Stadion
28. Mai 1933 Fortuna Düsseldorf 4:0 (1:0) Eintracht Frankfurt Berlin, Preussen-Platz
28. Mai 1933 FC Schalke 04 4:0 (1:0) SV 1860 München Leipzig, Probstheidaer Stadion

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fortuna Düsseldorf FC Schalke 04
Fortuna Düsseldorf
Sonntag, 11. Juni 1933 in Köln (Müngersdorfer Stadion)
Ergebnis: 3:0 (1:0)
Zuschauer: 60.000
Schiedsrichter: Alfred Birlem (Berlin)
FC Schalke 04


Willi PeschKurt Trautwein, Paul BornefeldPaul Janes, Jakob Bender, Theo BreuerPaul Mehl, Willi Wigold, Georg Hochgesang, Felix Zwolanowski, Stanislaus Kobierski
Cheftrainer: Heinrich Körner
Hermann MellageFritz Wohlgemuth, Ferdinand ZajonsOtto Tibulsky, Hans Bornemann, Valentin PrzybylskiHans Rosen, Fritz Szepan, Ernst Kuzorra, Hermann Nattkämper, Emil Rothardt
Cheftrainer: Kurt Otto
1:0 Zwolanowski (10.)
2:0 Mehl (70.)
3:0 Hochgesang (85.)

Torschützenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spieler Verein Spiele Tore
1. NS-Staat Karl Ehmer Eintracht Frankfurt 3 6
2. NS-Staat Georg Hochgesang Fortuna Düsseldorf 4 5
NS-Staat Paul Mehl Fortuna Düsseldorf 4 5
NS-Staat Felix Zwolanowski Fortuna Düsseldorf 4 5
5. NS-Staat August Möbs Eintracht Frankfurt 3 4