Mittelstetten (Rain)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mittelstetten
Stadt Rain
Koordinaten: 48° 42′ N, 10° 57′ OKoordinaten: 48° 42′ 0″ N, 10° 56′ 47″ O
Höhe: 403 m
Fläche: 7,9 km²
Einwohner: 187 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 86641
Vorwahl: 09090

Das Kirchdorf Mittelstetten ist ein Ortsteil der Stadt Rain im Landkreis Donau-Ries, der zum Regierungsbezirk Schwaben in Bayern gehört. Zur Gemarkung Mittelstetten gehört der Weiler Neuhof.

Luftaufnahme von Mittelstetten aus westlicher Richtung

Geographie und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelstetten liegt direkt östlich von Rain in Richtung Staudheim und Burgheim im Donautal zwischen der B 16 von Ulm nach Ingolstadt im Norden, der Kreisstraße DON 39 von Rain nach Burgheim im Süden und der Staatsstraße 2047, die hier die Ostumfahrung von Rain bildet, im Westen.

Neuhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Neuhof wurde durch Kultivierung von 200 Tagwerk Moosgründen Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet und gehörte zur Gemeinde Mittelstetten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filialkirche Sankt Georg

Wahrscheinlich wurde Mittelstetten erst im 10. Jahrhundert gegründet und zwar als Ausbausiedlung zwischen den Orten Staudheim und Brucklach[2] bei Rain. Darauf deutet auch der Name hin. Erstmals erwähnt wurde es 1100 als eines der Güter, die der Graf von Scheyern dem Kloster Scheyern geschenkt hatte. In der Folge erwarb jedoch das Kloster Niederschönenfeld immer mehr Grundbesitz in Mittelstetten.
Die Gerichtsbeschreibung von 1752 führt 21 Anwesen auf, davon sieben mit dem Kloster Niederschönenfeld als Obereigentümer. Im Übrigen war der landgerichtsunmittelbare Ort Streubesitz; Kloster Scheyern bezog die Abgaben noch von zwei Anwesen, Kloster Kaisheim von einem ganzen Hof.[3]
Die katholische Filialkirche Sankt Georg ist seit 1. Oktober 1838 eine Filiale der Stadtpfarrei Sankt Johannes Baptist in Rain und wurde um 1500 erbaut; vorher gehörte sie zu Gempfing.

Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Gemeindebildung zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam Mittelstetten durch das erste Gemeindeedikt 1808 zum Steuerdistrikt Staudheim und wurde mit dem zweiten Gemeindeedikt 1818 eine eigenständige Ruralgemeinde im Landgericht Rain. Bei der Trennung von Justiz und Verwaltung kam der Ort in die Zuständigkeit des Bezirksamtes Aichach. Ab dem 1. Januar 1880 kam Mittelstetten (wie 38 der 42 Gemeinden des Gerichtsbezirkes Rain) wegen der verkehrsgünstigeren Anbindung zum Bezirksamt beziehungsweise Landkreis Neuburg an der Donau. Am 1. Juli 1972 wurde die Gemeinde im Zuge der Gebietsreform in Bayern dem Landkreis Donau-Ries zugeschlagen, der bis zum 1. Mai 1973 die Bezeichnung Landkreis Nördlingen-Donauwörth trug. Am 1. Januar 1977 folgte die Eingemeindung in die Stadt Rain.[4]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Dorn: Historisches aus Rain. Zusammenfassung und Neuauflage der stadtgeschichtlichen Werke. Rain 1985, insbes. Seiten 44–45 und 325–327
  • Max Josef Hufnagel, Sebastian Hiereth: Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben, Heft 2: Das Landgericht Rain. München 1966, insbesondere Seiten 29/30 Digitalisat
  • Einwohnerbuch 1964 Neuburg/Donau

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mittelstetten (Rain) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jahresbericht 2022 der Stadt Rain
  2. Dieser Ort lag südöstlich der Rainer Kernstadt, der Bereich wird durch die jüngste Bautätigkeit erreicht.
  3. Hufnagel, Hiereth, Seite 20
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 793.
  5. St. Georg auf der Homepage der Pfarreiengemeinschaft, abgerufen am 1. April 2024