Molybdännitrid

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Kristallstruktur
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Molybdännitrid
Andere Namen
  • Molybdänmononitrid
  • δ-MoN
Verhältnisformel MoN
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12033-19-1
PubChem 82830
ChemSpider 74743
Wikidata Q4321618
Eigenschaften
Molare Masse 109,95 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

9,18 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

1749 °C[2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Molybdännitrid ist eine anorganische chemische Verbindung aus der Gruppe der Nitride und ist neben Mo2N und Mo3N2 eine der drei Nitride des Molybdäns.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molybdännitrid wurde erstmals 1930 durch Nitrierung von Molybdänpulver in einer Ammoniakatmosphäre bei 700–1000 K synthetisiert. Daneben gibt es verschiedene weitere bekannte Syntheseverfahren, wie die N2-Hochdrucknitrierung von Molybdän-Draht oder die Reaktion von Molybdän(V)-chlorid mit Ammoniak bei 790–959 K. Es kann auch durch Reduktion von Molybdän(IV)-oxid mit Ammoniumchlorid unter extremen Bedingungen wie hohem Druck und hoher Temperatur gewonnen werden.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molybdännitrid ist ein Feststoff,[1] der praktisch unlöslich in Wasser ist.[3] Er ist supraleitend bei Temperaturen unter 12 K.[3]

Molybdännitrid besitzt eine hexagonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe P63/mmc (Raumgruppen-Nr. 194)Vorlage:Raumgruppe/194.[5] Nur diese hexagonale δ-MoN-Phase existiert bei der stöchiometrischen Zusammensetzung im thermischen Gleichgewicht. Es existieren jedoch noch mindestens zwei weitere Formen der hexagonalen Struktur und eine leicht überstöchiometrische mit der Zusammensetzung Mo5N6.[6] Daneben sind jedoch noch weitere Hochdruckformen bekannt.[7]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molybdännitrid ist Bestandteil von hochschmelzenden Legierungen und Spezialstählen.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4398-1462-8, S. 487 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Springer Handbook of Materials Data. Springer International Publishing, ISBN 978-3-319-69743-7, S. 474 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b c d Jane E. Macintyre: Dictionary of Inorganic Compounds. Chapman & Hall, ISBN 978-0-412-30120-9, S. 3588 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. a b Xudong Zhao, K. -J. Range: High pressure synthesis of molybdenum nitride MoN. In: Journal of Alloys and Compounds. Band 296, Nr. 1, 2000, S. 72–74, doi:10.1016/S0925-8388(99)00496-X.
  6. Isabelle Jauberteau, Annie Bessaudou, Richard Mayet, Julie Cornette, Jean Louis Jauberteau, Pierre Carles, Thérèse Merle-Méjean: Molybdenum Nitride Films: Crystal Structures, Synthesis, Mechanical, Electrical and Some Other Properties. In: Coatings. Band 5, Nr. 4, 2015, S. 656–687, doi:10.3390/coatings5040656.
  7. Kei Inumaru, Takanori Nishikawa, Kazuharu Nakamura, Shoji Yamanaka: High-Pressure Synthesis of Superconducting Molybdenum Nitride δ-MoN by in Situ Nitridation. In: Chemistry of Materials. Band 20, Nr. 14, 2008, S. 4756–4761, doi:10.1021/cm800820d.