Moritz Wilhelm von Löwenfels

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Moritz Wilhelm von Löwenfels (* 7. Oktober 1819 in Vallendar;[1]28. Oktober 1902[2] in San Francisco) war ein deutscher Journalist und Privatgelehrter, der 1848 auch an der Badischen Revolution beteiligt war.[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moritz Wilhelm von Löwenfels trat 1836 in die preußische Armee ein und wurde Lehrer an einer Militärschule in Posen, wo er Französisch und Mathematik unterrichtete. 1841 wurde Löwenfels im Range eines Oberleutnants aus dem 19. Infanterie-Regiment entlassen.[4]

Anschließend besuchte er drei Semester die Philosophische Fakultät der Universität Berlin[5] und wurde später Dozent an der Alten Landesschule Korbach im Fürstentum Waldeck.

Im Februar 1848 war Löwenfels in Paris und war nach der Februarrevolution einer der Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Gesellschaft in Paris, deren Präsident Georg Herwegh wurde. In der Deutschen Demokratischen Legion wurde er Bataillonskommandeur und war am Gefecht bei Dossenbach beteiligt. Auch am zweiten badischen Aufstand im September 1848 unter Gustav Struve nahm er als Oberbefehlshaber der Revolutionäre beim Struve-Putsch teil und verlor das Gefecht um Staufen.

Wieder im Pariser Exil kaufte er noch 1848 die von Heinrich Börnstein 1843 in Paris gegründete die Französische Correspondenz (La Correspondance française), die er bis 14. Juli 1856 fortführte.

In den 1860er Jahren betrieb er in der venezolanischen Hauptstadt Caracas eine Privatschule und wirkte im Vorstand der Gesellschaft für Physikalische und Naturwissenschaften (Sociedad de Ciencias Físicas y Naturales).[6]

Er kam in den 1870er Jahren in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo er sich zunächst in Portage (Wisconsin) und später in San Francisco niederließ.[7] Hier starb er 1902 und wurde im Olivet Gardens of Cypress Lawn Memorial Park in Colma beerdigt.[2]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Übersichtliche Darstellung des zweiten republikanischen Aufstandes in Baden. In: Moritz Wilhelm von Löwenfels, Friedrich Neff, G. Thielmann: Der zweite republikanische Aufstand in Baden: nebst einigen Enthüllungen über das Verbleiben der republikanischen Kassen. Basel 1848, S. 5–40, urn:nbn:de:bsz:31-12154
  • Gustav Struve‛s Leben, nach authentischen Quellen u. von ihm selbst mitgetheilten Notizen, Basel : Helbig u. Scherb, 1848 Digitalisat der BSB München

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Literarische Praxis, Jg. 3 (1902) Nr. 11 vom 30. November 1902, S. 171
  • Ingo Fellrath: Adalbert von Bornstedt, Georg Herwegh und Wilhelm von Löwenfels über das Ende der Deutschen demokratischen Legion. Ein unbekannter Epilog. In: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte, Jahrgang 58 (1999), S. 197–210

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtsblatt der Preußischen Regierung zu Koblenz vom 27. Januar 1840 [1]
  2. a b Maurice William Von Loewenfels in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 9. Januar 2024 (englisch).
  3. Einzelnachweis
  4. Rudolf von Leszczynski: 50 Jahre Geschichte des königlich preussischen 2. posenschen Infanterie-Regiments Nr 19: 1813-1863, Luxemburg 1863, S. XXXVIII Google Digitalisat
  5. Siehe Amtliches Verzeichnis des Personals und der Studierenden der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, Sommerhalbjahr 1841, Berlin 1841, S. 18 edoc.hu-berlin.de Ebenso WH 41/42 und SH 42.
  6. Vargasia: Boletin de la Sociedad de Ciencias Fisicas y Naturales de Caracas. 1/3, Caracas : Imprenta de los EE. UU. de Venezuela (Jos. Ramon Henriquez) 1868
  7. Noted scholar dies, Maurice William von Loewenfels, who formerly resided in Portage, passes away. The Herald, Readstown, Wisconsin, Donnerstag, 13. November 1902. Fotografie eines Zeitungsausschnittes, wiedergegeben auf Find a Grave