Moritz von Beckerath

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Moritz von Beckerath und seine Schwester Hedwig auf dem Gemälde Sommernacht am Rhein von Christian Eduard Boettcher
Moritz von Beckerath: Apotheose Bismarcks

Moritz von Beckerath (* 2. Mai 1838 in Krefeld; † 17. September 1896 in München) war ein deutscher Maler der Düsseldorfer Schule.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moritz von Beckerath war ein Sohn von Wilhelm von Beckerath (1800–1865) und dessen Ehefrau Amalie, geb. Wolff (1802–1863). Er studierte ab 1854 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Carl Ferdinand Sohn, Heinrich Mücke und Christian Köhler sowie vermutlich privat bei Eduard Bendemann, Joseph Kehren und Emanuel Leutze. 1859 ging er nach München und war dort kurz bei Moritz von Schwind und dann selbständig tätig. 1863 kehrte er nach Düsseldorf zurück; 1864/65 und 1886/87 weilte er in Rom. Dort war er Mitglied des Deutschen Künstlervereins.[1] Er malte bevorzugt dramatische Situationen aus der Geschichte des Mittelalters (u. a. Alarichs Bestattung im Flussbett des Busento). Mit Karl Andreä beteiligte er sich von 1882 bis 1891 an den Fresken des umgebauten Doms St. Peter zu Pécs (Fünfkirchen) mit Szenen aus dem Alten Testament und aus dem Leben des Hl. Paulus. 1865 stellte er in Düsseldorf fünf Zeichnungen aus,[2] im folgenden Jahr zwei Kartons zu Gemälden.[3] 1867 folgte Napoleons Flucht aus Moskau (1866).[4] Dem Künstlerverein Malkasten in Düsseldorf gehörte er 1859 bis 1861 sowie 1866/67 bis 1875 an. Er ist verwandt mit dem Maler Willy von Beckerath sowie mit der Malerin Helene von Beckerath. Zusammen mit seiner Schwester Hedwig erscheint er auf dem Gemälde Sommernacht am Rhein von Christian Eduard Boettcher.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemälde
  • Wittekind ruft die Sachsen zum Kampf auf (1873), Krefeld, Kaiser-Wilhelm-Museum
  • Alarichs Bestattung im Busento (um 1870), München, Schack-Galerie
  • Schlafender Zecher (Kunsthandel)
Illustrationen
  • In: Gustav Wendt: Balladenkranz: aus deutschen Dichtern gesammelt. Grote, Berlin 1866 (urn:nbn:de:hbz:061:2-1665 Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf).
  • In: Düsseldorfer Bilder-Mappe : Original-Zeichnungen. Grote, Berlin 1866 (urn:nbn:de:hbz:061:2-1138 Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf).
  • Ach wenn mir's nur gruselte und König Drosselbart. In: Deutsche Bilderbogen für Jung und Alt. Gustav Weise, Stuttgart, um 1873.
  • Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen. In: Münchener Bilderbogen. Braun & Schneider, München (Jahr unbekannt).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Julius Meyer, Hermann Lücke, Hugo von Tschudi (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexikon. Band 3, Leipzig 1885, S. 272.
  • Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. I-1, Dresden 1891, I-2, 1895.
  • Hyacinth HollandBeckerath, Moriz von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 327 f.
  • Hermann Board: Beckerath, Moritz von. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 3: Bassano–Bickham. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1909, S. 152 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. vorbereitet von Hermann Alexander Müller. Literarische Anstalt Rütten & Loening, Frankfurt am Main, Band 1, Band 5 (Nachträge) 1921.
  • Emmanuel Bénézit (Hrsg.): Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays. Band 1, 1976.
  • Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst. Münchner Maler im 19. Jahrhundert. Band 1, 1981.
  • Beckerath, Moritz von. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 8, Saur, München u. a. 1993, ISBN 3-598-22748-5.
  • Wolfgang Hütt: Die Düsseldorfer Malerschule. 1819–1869. VEB E.A. Seemann Buch- und Kunstverlag, Leipzig 1984, S. 240, 276.
  • Barbara Lülf, In: Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 1: Abbema–Gurlitt. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1997, ISBN 3-7654-3009-9, S. 103 (Abb.).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Moritz von Beckerath – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Noack: Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1927, S. 79
  2. Düsseldorfer Zeitung. Nr. 29, 29. Januar 1865.
  3. Düsseldorfer Zeitung. Nr. 137, 20. Mai 1866.
  4. Düsseldorfer Zeitung. Nr. 27, 27. Januar 1867.